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James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

Titel: James Bond 01 - Casino Royale (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Wahnsinnsgeschichte.«



DAS SPIEL HEISST BACCARA
    Bond sah sich um, aber es schien keine Gefahr zu bestehen, belauscht zu werden. Und der Kaviar wartete wahrscheinlich noch auf den heißen Toast aus der Küche.
    »Legen Sie los.« In seinen Augen funkelte Interesse.
    »Sie haben den dritten Bulgaren auf der Straße nach Paris geschnappt. Er fuhr in einem Citroën und hatte zur Tarnung zwei britische Anhalter mitgenommen. An der Straßensperre war sein Französisch so schlecht, dass er nach seinen Papieren gefragt wurde. Da zog er eine Waffe und schoss auf einen der Polizeibeamten. Aber seinem Kollegen gelang es irgendwie, ihn zu überwältigen und davon abzuhalten, Selbstmord zu begehen. Dann wurde er nach Rouen gebracht, wo sie den Rest der Geschichte aus ihm herausholten – ich nehme an, auf die übliche französische Art.
    Offenbar gehörten sie zu einer Gruppe von Saboteuren, Schlägern und so weiter, die in Frankreich für diese Art von Arbeit engagiert wird. Mathis ist bereits dabei, den Rest einzukassieren. Sie sollten für Ihren Tod zwei Millionen Franc bekommen, und der Agent, der sie instruierte, hat ihnen versichert, dass sie auf keinen Fall geschnappt werden könnten, solange sie seine Anweisungen genau befolgen.«
    Sie nahm einen Schluck Wodka. »Jetzt kommt der interessante Teil.
    Der Agent gab ihnen die beiden Kamerataschen, die Sie gesehen haben. Er sagte ihnen, die grellen Farben würden es ihnen leichter machen. Er erklärte, dass die blaue Tasche eine sehr kräftige Rauchbombe enthalte. In der roten befände sich der Sprengstoff. Wenn der eine die rote Tasche warf, sollte der andere einen Knopf an der blauen drücken, damit sie im Schutz der Rauchwolke entkommen konnten. Doch in Wahrheit war die Rauchbombe eine reine Lüge, um den Bulgaren vorzugaukeln, dass sie davonkommen würden. Beide Taschen enthielten eine identische, hochexplosive Bombe. Es gab keinen Unterschied zwischen der blauen und der roten Tasche. Der Plan bestand darin, erst Sie und dann die Bombenleger ohne eine Spur zu beseitigen. Wahrscheinlich gab es für den dritten Mann ähnliche Pläne.«
    »Sprechen Sie weiter«, sagte Bond voller Bewunderung für das raffinierte Doppelspiel.
    »Nun, offenbar fanden die Bulgaren, dass das alles zwar gut und schön klang, entschieden aber insgeheim, kein Risiko einzugehen. Sie dachten, es wäre besser, zuerst die Rauchbombe zu aktivieren, und dann aus der Deckung heraus den Sprengsatz auf Sie zu werfen. Was Sie sahen, war der zweite Bulgare, der auf den Knopf der vermeintlichen Rauchbombe drückte. Und natürlich wurden dadurch beide in die Luft gesprengt.
    Der dritte Bulgare wartete hinter dem Splendide darauf, seine beiden Freunde mitzunehmen. Als er sah, was passiert war, nahm er an, dass sie es vermasselt hatten. Aber die Polizei hatte ein paar Fragmente der nicht explodierten roten Bombe eingesammelt, und ihn damit konfrontiert. Als er erkannte, dass sie reingelegt worden waren und dass man seine beiden Freunde mit Ihnen hatte umbringen wollen, begann er zu reden. Ich schätze, er redet immer noch. Aber es gibt nichts, was das alles mit Le Chiffre in Verbindung bringen würde. Der Auftrag wurde ihnen von einem Zwischenhändler vermittelt, vielleicht einem von Le Chiffres Leibwächtern. Und derjenige, der überlebt hat, kann mit Le Chiffres Namen nichts anfangen.«
    Sie beendete ihre Geschichte, gerade als der Kellner den Kaviar und einen Stapel warmer Toastscheiben brachte. Dazu wurden kleine Schalen mit fein gehackten Zwiebeln und hart gekochten, geriebenen Eiern gereicht, das Eiweiß in einer Schale und das Eigelb in einer anderen.
    Der Kaviar wurde auf ihre Teller gehäuft, und eine Zeit lang aßen sie schweigend.
    Nach einer Weile sagte Bond: »Es ist sehr befriedigend, eine Leiche zu sein, die mit ihren Mördern den Platz getauscht hat. Sie haben sich im wahrsten Sinne des Wortes in ihrer eigenen Schlinge verfangen. Mathis muss mit seinem Tagwerk sehr zufrieden sein – fünf unserer Gegner wurden in vierundzwanzig Stunden neutralisiert.« Dann erzählte er ihr, wie sie die Muntzens überlistet hatten.
    »Übrigens«, fragte er, »wie sind Sie eigentlich in die Angelegenheit verwickelt worden? Zu welcher Abteilung gehören Sie?«
    »Ich bin die persönliche Assistentin des Leiters von S«, sagte Vesper. »Da er sich den Plan ausgedacht hat, wollte er, dass seine Abteilung an dem Einsatz beteiligt ist, und fragte M, ob ich gehen könnte. Es schien nur ein Kontaktauftrag zu sein,

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