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James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

Titel: James Bond 01 - Casino Royale (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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sie ihre Hand auf seinen Puls.
    »Nun, ich bin sehr froh, dass Sie endlich aufgewacht sind. Ich habe noch nie im Leben so schreckliche Flüche gehört.«
    Bond erwiderte ihr Lächeln.
    »Wo bin ich?«, fragte er und war überrascht, dass seine Stimme so fest und deutlich klang.
    »Sie befinden sich in einem Sanatorium in Royale, und ich wurde zusammen mit einer Kollegin aus England hergeschickt, um mich um Sie zu kümmern. Ich bin Schwester Gibson. Und jetzt liegen Sie einfach still, damit ich gehen und dem Arzt mitteilen kann, dass Sie wach sind. Sie waren bewusstlos, seit man Sie hergebracht hat, und wir waren sehr besorgt um Sie.«
    Bond schloss die Augen und konzentrierte sich auf seinen Körper. Der schlimmste Schmerz ging von seinen Hand- und Fußgelenken sowie seiner rechten Hand aus, wo der Russe ihn geschnitten hatte. In der Mitte seines Körpers hatte er kein Gefühl. Er vermutete, dass man ihm ein örtliches Betäubungsmittel verabreicht hatte. Der Rest seines Körpers schmerzte dumpf, als ob er überall verprügelt worden wäre. Er konnte den Druck der Verbände spüren, und die Stoppeln seines unrasierten Halses und Kinns stachen gegen die Bettwäsche. So wie es sich anfühlte, wusste er, dass seit seiner letzten Rasur mindestens drei Tage vergangen sein mussten. Das bedeutete, dass es zwei Tage seit dem Morgen der Folter waren.
    Er bereitete im Geiste eine kurze Liste von Fragen vor, als die Tür aufging und der Arzt hereinkam. Hinter ihm folgte die Schwester, und im Hintergrund erkannte er Mathis’ geschätzte Gestalt. Trotz seines breiten Lächelns wirkte er nervös. Er legte einen Finger an seine Lippen, ging auf Zehenspitzen zum Fenster und nahm Platz.
    Der Arzt, ein Franzose mit einem jungen und intelligenten Gesicht, war von seinen Pflichten beim Deuxième Bureau freigestellt worden, um sich um Bond zu kümmern. Er trat neben ihn und legte eine Hand auf Bonds Stirn, während er die Fiebertabelle hinter dem Bett betrachtete.
    Als er sprach, war er sehr direkt.
    »Sie wollen mir sicher eine Menge Fragen stellen, mein lieber Mr Bond«, sagte er in ausgezeichnetem Englisch, »und ich kann Ihnen die meisten beantworten. Ich will nicht, dass Sie sich zu sehr anstrengen, also werde ich Ihnen die wichtigsten Fakten nennen und Ihnen dann ein paar Minuten mit Monsieur Mathis gewähren, der ein oder zwei Details von Ihnen zu erfahren wünscht. Eigentlich ist es noch zu früh für diese Unterhaltung, aber Ihr Geist muss zur Ruhe kommen, damit wir damit fortfahren können, Ihren Körper wiederherzustellen, ohne uns dabei allzu sehr um Ihren Verstand kümmern zu müssen.«
    Schwester Gibson zog einen Stuhl für den Arzt heran und verließ den Raum.
    »Sie sind seit etwa zwei Tagen hier«, fuhr der Arzt fort. »Ihr Wagen wurde von einem Bauern entdeckt, der sich auf dem Weg zum Markt in Royale befand. Er informierte die Polizei. Nach einiger Verzögerung erfuhr Monsieur Mathis, dass es sich um Ihren Wagen handelte, und brach umgehend mit seinen Männern nach Les Noctambules auf. Dort fand er Sie und Le Chiffre und auch Ihre Freundin Miss Lynd, die unverletzt war und nach eigener Aussage nicht behelligt wurde. Sie stand unter Schock, hat sich mittlerweile jedoch wieder vollständig erholt und befindet sich nun in ihrem Hotel. Ihre Vorgesetzten in London haben sie angewiesen, unter Ihrem Befehl in Royale zu bleiben, bis Sie wieder ausreichend hergestellt sind, um nach England zurückkehren zu können.
    Le Chiffres Männer sind beide tot. Ihnen wurde jeweils eine einzelne Kugel Kaliber .35 in den Hinterkopf geschossen. Der fehlende Ausdruck auf ihren Gesichtern lässt darauf schließen, dass sie ihren Angreifer weder sahen noch hörten. Sie wurden im gleichen Raum wie Miss Lynd gefunden. Le Chiffre ist tot. Ihm wurde mit einer ähnlichen Waffe zwischen die Augen geschossen. Haben Sie seinen Tod miterlebt?«
    »Ja«, erwiderte Bond.
    »Ihre eigenen Verletzungen sind schwerwiegend, doch obwohl Sie viel Blut verloren haben, ist Ihr Leben nicht in Gefahr. Wenn alles gut läuft, werden Sie sich vollständig erholen und keinerlei körperliche Beeinträchtigungen zu befürchten haben.« Der Arzt lächelte bitter. »Doch ich fürchte, Sie werden noch einige Tage Schmerzen haben, und ich werde es mir zur Aufgabe machen, Ihnen diese Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Nun, da Sie das Bewusstsein wiedererlangt haben, werden Ihre Arme losgebunden werden, aber Sie dürfen Ihren Körper nicht bewegen, und wenn Sie

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