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James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

Titel: James Bond 01 - Casino Royale (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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ist nach Thorez’ kürzlichem Zusammenbruch nicht besonders hilfreich. Sie lassen es dadurch nur so aussehen, als wären alle ihre großen Anführer völlig gaga. Gott weiß, wie sie diese ganze Sache wieder in Ordnung bringen wollen.«
    Mathis stellte fest, dass sein Enthusiasmus den gewünschten Effekt hatte. Bonds Augen hellten sich auf.
    »Es gibt noch ein letztes Geheimnis«, sagte Mathis, »und danach werde ich verschwinden, das verspreche ich.« Er sah auf seine Uhr. »Der Doktor wird mir jeden Moment Beine machen. Also, was ist mit dem Geld? Wo ist es? Wo haben Sie es versteckt? Wir haben Ihr Zimmer ebenfalls sorgfältig durchsucht. Dort ist es nicht.«
    Bond grinste.
    »Doch ist es«, sagte er, »mehr oder weniger. An jeder Zimmertür befindet sich ein kleines Quadrat aus schwarzem Plastik, auf dem die Zimmernummer steht. Natürlich an der Außenseite der Tür. Als Leiter mich an diesem Abend verließ, öffnete ich einfach die Tür, schraubte das Schild mit der Zimmernummer ab, platzierte den gefalteten Scheck darunter und schraubte das Schild wieder fest. Der Scheck dürfte immer noch dort sein.« Er lächelte. »Freut mich, dass es etwas gibt, das die dummen Engländer den klugen Franzosen beibringen können.«
    Mathis lachte fröhlich.
    »Sie wollen mir damit wohl heimzahlen, dass ich wusste, was die Muntzens vorhatten. Nun, dann sind wir wohl quitt. Übrigens haben wir die beiden eingesackt. Es waren lediglich zwei kleine Fische, die für diese Operation angeheuert wurden. Wir werden dafür sorgen, dass sie ein paar Jahre bekommen.«
    Er stand eilig auf, als der Arzt in den Raum stürmte und einen Blick auf Bond warf.
    »Raus«, sagte er zu Mathis. »Raus, und kommen Sie nicht wieder.«
    Mathis hatte gerade noch genug Zeit, um Bond fröhlich zuzuwinken und ihm ein paar schnelle Abschiedsworte zuzurufen, bevor er aus der Tür gedrängt wurde. Bond vernahm einen Schwall wütender französischer Worte, der im Flur schnell leiser wurde. Er lehnte sich erschöpft zurück, fühlte sich jedoch nach allem, was er gehört hatte, ermutigt. Er musste an Vesper denken und fiel bald in einen unruhigen Schlaf.
    Es gab immer noch Fragen, die es zu beantworten galt, doch die konnten warten.



DIE NATUR DES BÖSEN
    Bond machte gute Fortschritte. Als Mathis drei Tage später wiederkam, um nach ihm zu sehen, saß er aufrecht im Bett, und seine Arme waren frei. Die untere Hälfte seines Körpers wurde immer noch von dem rechteckigen Zelt verhüllt, doch er schien gut gelaunt zu sein und verzog nur gelegentlich schmerzerfüllt das Gesicht.
    Mathis wirkte niedergeschlagen.
    »Hier ist Ihr Scheck«, sagte er zu Bond. »Es gefiel mir ganz gut, mit vierzig Millionen Franc in der Tasche herumzulaufen, aber ich schätze, Sie sollten ihn besser unterschreiben, damit ich ihn für Sie bei der Crédit Lyonnais einreichen kann. Es gibt keine Spur von unserem Freund von SMERSCH. Nicht einen verdammten Hinweis. Er muss die Villa zu Fuß oder per Fahrrad aufgesucht haben, da weder Sie noch die beiden bewaffneten Männer etwas von seiner Ankunft mitbekamen. Es ist zum Verrücktwerden. Wir wissen so gut wie nichts über diese SMERSCH-Organisation und das Gleiche gilt für London. Washington dachte, etwas herausgefunden zu haben, aber es erwies sich als das übliche leere Geschwafel einer Flüchtlingsbefragung, und Sie wissen, dass das ungefähr so nützlich ist, als würde man einen durchschnittlichen Engländer nach dem Secret Service oder einen Franzosen nach dem Deuxième befragen.«
    »Er kam vermutlich von Leningrad über Warschau nach Berlin«, meinte Bond. »Von Berlin aus gibt es viele offene Routen, die in den Rest Europas führen. Er ist mittlerweile sicher schon wieder zu Hause und bekommt eine Standpauke dafür, dass er mich nicht ebenfalls erschossen hat. Ich könnte mir vorstellen, dass sie in Anbetracht des ein oder anderen Auftrags, den M mir seit dem Krieg gegeben hat, eine beachtliche Akte über mich besitzen. Er dachte wohl, es sei klug, sein Initial in meine Hand zu ritzen.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Mathis. »Der Doktor sagte, die Schnitte sähen wie ein großes M aus. Er glaubte, sie würden nichts bedeuten.«
    »Na ja, ich konnte nur einen kurzen Blick darauf werfen, bevor ich das Bewusstsein verlor, aber ich habe die Schnitte mehrere Male gesehen, während der Verband gewechselt wurde, und ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich dabei um den russischen Buchstaben für SCH handelt. Er sieht aus wie ein

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