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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Marineministerium einen ihrer Taucheranzüge mit Druckluftflaschen zu leihen. Die haben jede Menge in Reserve. Und ein paar gute Harpunenkanonen. Die französischen namens Champion sind die besten. Gute Tauchlampen. Einen Kommandodolch. Alle Informationen, die sie uns vom Naturhistorischen Museum über Barrakudas und Haie liefern können. Und dieses Haiabwehrmittel, das die Amerikaner im Pazifik benutzt haben. Bitten Sie die BOAC, alles mit ihrem Direktdienst hierherzufliegen.«
    Bond dachte nach. »Oh ja«, sagte er. »Und eines von diesen Dingern, die unsere Saboteure im Krieg gegen Schiffe eingesetzt haben. Eine Haftmine, mit verschiedenen Zündern.«



DER HAUCH DES TOTENGRÄBERS
    Eine Papaya mit Limonenscheibe, eine Schale mit roten Bananen, lila Sternäpfeln und Mandarinen, Rührei mit Speck, Blue-Mountain-Kaffee – der wohlschmeckendste der Welt – jamaikanische, fast schwarze Konfitüre sowie Guavenmarmelade.
    Während Bond in kurzer Hose und Sandalen sein Frühstück auf der Veranda einnahm und auf das sonnenbeschienene Panorama von Kingston und Port Royal hinabsah, dachte er darüber nach, wie glücklich er sich schätzen konnte und was für wunderbare Momente des Trosts es zum Ausgleich für die Ungewissheit und Gefahr seines Berufs gab.
    Bond kannte Jamaika gut. Er war nach dem Krieg lange dort stationiert gewesen, als das kommunistische Hauptquartier in Kuba versucht hatte, die jamaikanischen Gewerkschaften zu unterwandern. Es war ein chaotischer und ergebnisloser Auftrag gewesen, aber er hatte die große grüne Insel und ihre verlässlichen Bewohner lieben gelernt. Nun war er froh, zurück zu sein und eine einwöchige Atempause zu haben, bevor die unerbittliche Arbeit wieder begann.
    Nach dem Frühstück erschien Strangways mit einem großen dunkelhäutigen Mann auf der Veranda, der ein hellblaues Hemd und eine alte braune Twillhose trug.
    Es handelte sich um Quarrel, den Kaiman-Insulaner, und Bond fand ihn sofort sympathisch. Er hatte das Blut Cromwell’scher Soldaten und Freibeuter in sich, seine Gesichtszüge waren stark und eckig, und sein Mund wirkte fast streng. Seine Augen waren grau. Nur die breite Nase und die hellen Handinnenseiten wirkten negroid.
    Bond schüttelte ihm die Hand.
    »Guten Morgen, Cap’n«, sagte Quarrel. Da er vom bekanntesten Seefahrergeschlecht abstammte, war das der höchste Titel, den er kannte. Aber in seiner Stimme lag weder ein Drang zu gefallen noch Unterwürfigkeit. Er sprach als Maat des Schiffes, und sein Verhalten war geradlinig und offen.
    Dieser Moment definierte ihre Beziehung. Sie war mit der eines schottischen Gutsherren zu seinem obersten Jagdaufseher vergleichbar: Die Autorität wurde stillschweigend akzeptiert, und für Unterwürfigkeit war kein Platz.
    Nachdem sie ihre Pläne besprochen hatten, übernahm Bond das Steuer des kleinen Wagens, den Quarrel aus Kingston mitgebracht hatte. Sie fuhren die Junction Road hinauf. Strangways blieb zurück, um die restlichen Vorbereitungen zu treffen.
    Sie waren vor neun Uhr aufgebrochen, und es war immer noch kühl, als sie die Berge überquerten, die über Jamaika verteilt waren wie die Rückenhöcker eines Krokodilpanzers. Die Straße wand sich durch eine der schönsten Landschaften der Welt zu den nördlichen Ebenen herab. Die tropische Vegetation veränderte sich mit der Höhe. Die grünen Flächen des Hochlands waren voller Bambus, durchsetzt mit dem dunklen, schimmernden Grün des Brotfruchtbaums und dem plötzlichen Buntfeuer des Flammenbaums. Sie wichen den niedrigeren Wäldern aus Ebenholz, Mahagoni, Hibiskus und Blauholz aus. Und als sie die Ebenen von Agualta Vale erreichten, erstreckte sich das grüne Meer aus Zuckerrohr und Bananen bis zu den Palmenhainen der Nordküste.
    Quarrel war ein guter Begleiter und ein wunderbarer Reiseführer. Während sie durch die berühmten Palmengärten von Castleton fuhren, erzählte er von den Falltürspinnen, und wie er einmal einen Kampf zwischen einen riesigen Tausendfüßer und einem Skorpion beobachtet hatte. Er erklärte den Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Papayas. Er beschrieb die Gifte des Waldes und die heilenden Eigenschaften der tropischen Kräuter, den Druck, den der Palmkern aufwandte, um sich aus seiner Schale zu befreien, die Länge einer Kolibrizunge, und wie Krokodile ihre Jungen länglich aufgereiht in ihrem Maul herumtrugen wie Sardinen in einer Büchse.
    Er erzählte präzise, aber ohne Fachwissen. Während er sprach, hob er immer

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