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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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waren etwas ermutigender.
    In dieser Nacht waren Bonds Träume voller grauenerregender Begegnungen mit riesigen Tintenfischen und Stachelrochen, Hammerhaien und den Sägezähnen des Barrakudas, sodass er im Schlaf wimmerte und schwitzte.
    Am nächsten Tag begann er unter Quarrels kritischem Blick mit seinem Training. Jeden Morgen schwamm er noch vor dem Frühstück anderthalb Kilometer den Strand entlang und rannte dann über den festen Sand zum Bungalow zurück. Gegen neun brachen sie in einem Paddelboot auf, dessen dreieckiges Segel sie schnell durch das Wasser die Küste hinauf brachte, zur Bloody Bay und zur Orange Bay, wo der Sandstrand endete, Klippen und kleine Buchten begannen und das Riff ganz nah an der Küste war.
    Hier setzten sie das Boot auf den Strand, und Quarrel nahm ihn mit Speeren, Tauchmasken und einer alten Harpunenkanone bewaffnet mit auf atemberaubende Expeditionen in die Art von Gewässer, der er in der Shark Bay begegnen würde.
    Sie jagten lautlos, ein paar Meter voneinander entfernt. Quarrel bewegte sich in dem Element, in dem er fast schon Zuhause war, vollkommen mühelos.
    Allzu bald lernte Bond, nicht gegen das Meer anzukämpfen, sondern immer mit den Strömungen und Wirbeln zu gehen, anstatt sich dagegen zu wehren. Er lernte, Judotaktiken im Wasser anzuwenden.
    Am ersten Tag kam er von Korallen zerschnitten und vergiftet und mit einem Dutzend Seeigelstacheln in der Seite nach Hause. Quarrel grinste und behandelte die Wunden mit Chlorhexidin und Milton. Dann massierte er Bond wie jeden Abend eine halbe Stunde lang mit Palmöl, während er gleichzeitig leise über die Fische sprach, die sie am Tag gesehen hatten, die Gewohnheiten der Karnivoren und der Bodenfresser erklärte sowie die Tarnung von Fischen und ihre Fähigkeit, durch den Blutstrom ihre Farbe zu ändern.
    Er hatte ebenfalls noch nie davon gehört, dass Fische einen Menschen angriffen, außer aus Verzweiflung oder weil Blut im Wasser war. Er erklärte, dass Fische in tropischen Gewässern nur selten hungrig waren und dass die meisten ihrer Waffen zur Verteidigung, nicht zum Angriff gedacht waren. Die einzige Ausnahme, gab er zu, war der Barrakuda. »Gemeine Fische« nannte er sie, und absolut furchtlos, da sie außer Krankheiten keine Feinde kannten, über kurze Distanzen bis zu achtzig Stundenkilometer schnell schwimmen konnten, und von allen Fischen im Meer die gefährlichsten Zähne im Maul hatten.
    Eines Tages erlegten sie ein viereinhalb Kilo schweres Exemplar, das sich in ihrer Nähe herumgetrieben hatte. Es war in der grauen Entfernung verschwunden, um dann doch wieder lautlos und fast bewegungslos in der oberen Wasserschicht aufzutauchen. Seine wütenden Tigeraugen starrten sie aus solcher Nähe an, dass sie seine Kiemen arbeiten und die Zähne wie die eines Wolfs funkeln sehen konnten.
    Quarrel nahm Bond schließlich die Harpunenkanone aus der Hand und traf den Barrakuda genau in die Mitte seines stromlinienförmigen Körpers. Der Raubfisch ging direkt auf sie los. Sein Maul hatte er dabei weit aufgerissen wie eine angreifende Klapperschlange. Während er sich auf Quarrel stürzte, griff Bond ihn mit seinem Speer an. Er traf nicht, aber der Speer geriet zwischen die Kiefer des Fisches. Sofort schloss er sie um die Stahlstange, und während der Fisch den Speer aus Bonds Hand riss, stach Quarrel mit seinem Messer auf ihn ein. Der Barrakuda wurde vollkommen wild und raste mit heraushängenden Eingeweiden durch das Wasser. Den Speer hatte er immer noch zwischen den Zähnen, und die Harpune steckte tief in der Wunde.
    Quarrel konnte das Seil kaum halten, während der Fisch versuchte, seine Magenwände von dem großen Widerhaken loszureißen. Doch dann gelang es ihm, sich auf ein Stück Riff zuzubewegen. Er kletterte darauf und holte den Fisch langsam ein.
    Nachdem Quarrel ihn getötet und ihm den Speer aus dem Maul gezogen hatte, fanden sie im Stahl tiefe Kratzer.
    Sie brachten den Fisch an Land. Quarrel schnitt seinen Kopf auf und öffnete das Maul mit einem Stück Holz. Der obere Kiefer bildete fast einen rechten Winkel zum unteren und enthüllte eine unglaubliche Reihe rasiermesserscharfer Zähne, so dicht, dass sie sich wie Dachschindeln überlappten. Selbst die Zunge hatte mehrere Reihen kleiner, spitzer und zurückgebogener Zähne, und vorne hatte er zwei große Reißzähne, die wie die einer Schlange nach vorn gebogenen waren.
    Auch wenn er nur viereinhalb Kilo wog, war er über einen Meter zwanzig lang, ein

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