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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Gaskocher zu, um verräterischen Rauch zu vermeiden. Nachmittags schlief Bond, und danach gingen sie die Ausrüstung durch, die London nach Kingston geschickt hatte und die von dort durch Strangways hergebracht worden war. Er probierte den dünnen Taucheranzug aus Gummi an, der ihn vom engen Helm mit dem Sichtfenster bis zu den langen Schwimmflossen an seinen Füßen bedeckte. Er passte wie angegossen, und Bond dankte der Effizienz von Ms »Q«-Abteilung.
    Sie testeten die Zwillingszylinder, von denen jeder tausend Liter auf zweihundert Bar komprimierte Luft enthielt. Bond stellte fest, dass die Handhabung des Atemreglers und des Reservemechanismus einfach und narrensicher war. Dieser Luftvorrat würde in der Tiefe, in der er sich aufhalten würde, fast zwei Stunden lang reichen.
    Dann war da noch eine neue und leistungsstarke Harpunenkanone von Champion und ein Kommandodolch, wie ihn Wilkinson während des Krieges hergestellt hatte. Und schließlich befand sich in einer Kiste, die mit Warnhinweisen beklebt war, eine schwere Haftmine, ein flacher, kegelförmiger Sprengsatz, mit breiten Kupfernieten besetzt. Die Mine war so stark magnetisch aufgeladen, dass sie wie eine Muschel an jeder Metallhülle haften würde. Es gab ein Dutzend stiftförmiger Metall- und Glaslunten, die man auf eine Zeit zwischen zehn Minuten und acht Stunden einstellen konnte, sowie eine ausführliche Beschreibung, die so einfach gehalten war wie der Rest. Es war sogar eine Schachtel Benzedrintabletten dabei, die während der Operation für Ausdauer und ein verbessertes Wahrnehmungsvermögen sorgen sollten, und ein Sortiment aus Tauchlampen, einschließlich einer, die nur einen winzigen, hauchdünnen Lichtstrahl warf.
    Bond und Quarrel gingen alles durch und testeten Verbindungsstellen und Kontakte, bis sie sich davon überzeugt hatten, dass nichts weiter zu tun blieb. Dann schlenderte Bond zwischen den Bäumen hindurch zum Strand und blickte lange auf das Wasser der Bucht. Er machte sich Gedanken über die Tiefe, überlegte sich Routen durch das zerklüftete Riff und schätzte den Verlauf des Mondes ein, der während der gewunden Reise sein einziger Orientierungspunkt sein würde.
    Um fünf Uhr kehrte Strangways mit Neuigkeiten über die
Secatur
zurück.
    »Sie haben Port Maria passiert«, sagte er. »Sie werden in spätestens zehn Minuten hier sein. Mr Big hatte einen auf den Namen Gallia ausgestellten Pass und das Mädchen einen auf den Namen Latrelle, Simone Latrelle. Sie war in ihrer Kabine. Laut dem Captain der
Secatur
ist sie seekrank. Könnte vielleicht sogar stimmen. Sie haben unzählige leere Aquarien an Bord. Über hundert. Ansonsten gab es nichts Verdächtiges, und sie wurden durchgewunken. Ich wollte als Mitglied des Zollteams an Bord gehen, aber ich hielt es für das Beste, die Sache vollkommen normal ablaufen zu lassen. Mr Big ist in seiner Kabine geblieben. Als man ihn um seine Papiere bat, las er gerade. Wie ist die Ausrüstung?«
    »Perfekt«, antwortete Bond. »Dann werden wir wohl morgen Nacht loslegen. Ich hoffe, dass es ein wenig Wind geben wird. Wenn sie die Luftblasen entdecken, stecken wir in Schwierigkeiten.«
    Quarrel kam herein. »Sie kommen gerade durch das Riff, Cap’n.«
    Sie gingen so nah an den Strand heran, wie sie es für sicher hielten, und richteten ihre Ferngläser auf die
Secatur
.
    Sie war ein schönes Schiff, schwarz mit grauem Deck, zwanzig Meter lang und für hohe Geschwindigkeiten gebaut. Bond schätzte, dass sie es auf mindestens zwanzig Knoten brachte. Er kannte ihre Vorgeschichte: 1947 war sie für einen Millionär gebaut worden, und wurde mit zwei Dieselmaschinen von General Motors angetrieben. Die Hülle war aus Stahl, und sie war mit den neuesten drahtlosen Spielzeugen ausgestattet, wie einem Schiff-zu-Land-Telefon und einem Decca-Navigationssystem. An der Saling hatte sie die britische Handelsflagge gehisst und an Achtern die amerikanische Flagge. Sie bewegte sich mit etwa drei Knoten durch die sechs Meter breite Öffnung des Riffs.
    Dort drehte sie scharf und steuerte seewärtig auf die Insel zu. Als sie sich davor befand, wurde das Steuer herumgerissen, sodass die Insel auf ihrer Backbordseite lag. Gleichzeitig liefen drei livrierte Neger die Stufen im Kliff bis zum schmalen Anlegesteg herunter und stellten sich in einer Reihe auf. Die Jacht wurde noch ein wenig vor- und zurückgesetzt, bevor sie direkt gegenüber den Beobachtern auf dem Festland festgemacht wurde. Die beiden Anker donnerten

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