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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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derzeit in England passiert. Ohne es jemandem mitzuteilen und mehr oder weniger aus einem Instinkt heraus hat er diese Brand auf Drax angesetzt und es irgendwie geschafft, dass sie die Stelle seiner Privatsekretärin bekam. Sie befindet sich seit Beginn des Projekts auf der Anlage. Bisher hatte sie absolut nichts zu berichten. Sie sagt, dass Drax abgesehen von seinen Manieren ein ausgezeichneter Vorgesetzter ist und seine Männer extrem antreibt. Offenbar hat er gleich zu Anfang versucht, ihr Avancen zu machen, selbst nachdem sie ihm die übliche Geschichte aufgetischt hatte, dass sie verlobt sei. Doch nachdem sie ihm gezeigt hatte, dass sie sich verteidigen kann, was natürlich kein Problem für sie darstellt, gab er auf, und sie behauptet, dass sie inzwischen gute Freunde sind. Selbstverständlich kannte sie Tallon, aber er war alt genug, um ihr Vater zu sein. Abgesehen davon war er verheiratet und hatte vier Kinder, und Brand erzählte Vallance’ Kontaktmann, bei dem sie sich heute Morgen meldete, dass er sie in den vergangenen achtzehn Monaten zweimal auf väterliche Weise ins Kino ausgeführt hatte. Der Mörder, ein Mann namens Egon Bartsch, war ein Elektronikexperte, den sie nur flüchtig vom Sehen her kannte.«
    »Was sagen seine Freunde über die Sache?«, wollte Bond wissen.
    »Der Mann, der sich ein Zimmer mit ihm teilte, bestätigt Bartschs Anschuldigungen. Er behauptet, er sei wahnsinnig in Brand verliebt gewesen und hätte seinen mangelnden Erfolg bei ihr allein auf ‚den Engländer‘ geschoben. Er behauptet, Bartsch sei in letzter Zeit sehr launisch und zurückgezogen gewesen und dass ihn die Nachricht von dem Mord kein bisschen überrascht.«
    »Klingt ziemlich überzeugend«, meinte Bond. »Irgendwie bekommt man eine recht gute Vorstellung von Bartsch. Einer dieser angespannten, nervösen Typen mit den üblichen deutschen Komplexen. Was meint Vallance dazu?«
    »Er ist sich nicht sicher«, antwortete M. »Seine Hauptsorge besteht darin, seine Agentin vor der Presse zu schützen und dafür zu sorgen, dass ihre Tarnung nicht auffliegt. Sämtliche Zeitungen sind natürlich ganz wild auf die Story. Sie wird in allen Mittagsausgaben stehen. Und alle verlangen nach einem Foto des Mädchens. Vallance hat eins fälschen und ihr zukommen lassen, das mehr oder weniger wie jedes Mädchen aussieht, aber doch genug Ähnlichkeit mit ihr hat. Sie wird es heute Abend rausschicken. Zum Glück gelangen Reporter nicht in die Nähe der Anlage. Sie weigert sich, zu reden, und Vallance betet, dass nicht irgendein Freund oder Verwandter die Sache auffliegen lässt. Die Befragung wird heute durchgeführt, und Vallance hofft, dass der Fall bis heute Abend offiziell abgeschlossen sein wird und dass die Zeitungen die Story aufgrund von mangelndem Material fallen lassen müssen.«
    »Was ist mit diesem Testabschuss?«, fragte Bond.
    »Sie halten sich an den Zeitplan«, sagte M. »Freitagmittag. Sie benutzen einen falschen Sprengkopf und feuern die Rakete vertikal ab. Die Tanks werden nur zu drei Vierteln gefüllt sein. Vom zweiundfünfzigsten Breitengrad aufwärts werden etwa zweihundertfünfzig Quadratkilometer der Nordsee abgesperrt. Das ist der Bereich nördlich der Linie, die Den Haag mit The Wash verbindet. Der Premierminister wird am Donnerstagabend alle weiteren Einzelheiten bekannt geben.«
    M verstummte. Er drehte seinen Stuhl herum, damit er aus dem Fenster sehen konnte. Bond hörte in der Ferne eine Uhr schlagen. Ein Uhr. Würde er schon wieder das Mittagessen verpassen? Wenn M endlich damit aufhören würde, sich in die Geschäfte anderer Abteilungen einzumischen, könnte er noch schnell was essen und dann zu Bentley gehen. Bond rutschte ein wenig auf seinem Stuhl herum.
    M drehte sich wieder um und sah ihn erneut über den Schreibtisch hinweg an.
    »Diejenigen, die wegen dieser Sache am meisten besorgt sind«, sagte er, »sind die Leute vom Versorgungsministerium. Tallon war einer ihrer besten Männer. Seine Berichte waren die ganze Zeit über vollkommen negativ. Dann rief er gestern Nachmittag plötzlich den stellvertretenden Ministerialrat an und teilte ihm mit, er glaube, in der Anlage gehe etwas Verdächtiges vor. Er bat darum, den Minister heute Morgen um zehn Uhr persönlich treffen zu dürfen. Mehr wollte er am Telefon nicht sagen. Und ein paar Stunden später wird er erschossen. Ein weiterer lustiger Zufall, nicht wahr?«
    »Sehr lustig«, sagte Bond. »Aber warum schließen sie die Anlage nicht einfach

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