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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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dürfen sich hier unten ohnehin nicht aufhalten, aber«, er schaute Bond offen in die Augen, »ich hätte Ihnen schon noch geraten, dass Sie sich auf ihn konzentrieren sollten. Klug von Ihnen, dass Sie ihn so schnell herausgefiltert haben«, fügte er voller Respekt hinzu. »Was hat Sie auf ihn aufmerksam gemacht?«
    »Oh, nichts Besonderes«, sagte Bond. »Er wirkt irgendwie verschlagen. Aber was Sie mir mitgeteilt haben, ist interessant, und ich werde ihn definitiv im Auge behalten.«
    Er wandte sich an Gala Brand, die geschwiegen hatte, seit sie in den Raum gegangen waren.
    »Und was halten Sie von Krebs, Miss Brand?«, fragte er höflich.
    Das Mädchen antwortete an Drax gewandt. »Ich kenne mich mit diesen Dingen nicht besonders gut aus, Sir Hugo«, erwiderte sie mit einer Bescheidenheit und leichten Impulsivität, die Bond bewunderte. »Aber ich vertraue dem Mann kein bisschen. Ich wollte es Ihnen eigentlich gar nicht erzählen, aber er hat in meinem Zimmer herumgeschnüffelt und dort Briefe geöffnet und so weiter. Ich weiß, dass er es getan hat.«
    Drax war schockiert. »Tatsächlich?«, entfuhr es ihm. Er drückte die glühende Spitze seiner Zigarette heftiger als nötig im Aschenbecher aus. »So viel zu Krebs«, sagte er, ohne aufzusehen.

15
HARTE GERECHTIGKEIT
    Im Raum entstand einen Moment lang Stille, und Bond dachte darüber nach, wie seltsam es war, dass der Verdacht so plötzlich und so einstimmig auf einen einzelnen Mann fiel. Und sprach das automatisch alle anderen von jeglichem Verdacht frei? Mochte Krebs nicht der Spitzel einer Bande sein? Oder arbeitete er allein, und falls ja, mit welchem Ziel? Und was hatte seine Schnüffelei mit Tallons und Bartschs Tod zu tun?
    Drax brach die Stille. »Tja, damit wäre die Sache erledigt«, sagte er und sah Bond auf der Suche nach Bestätigung an. Bond nickte unverbindlich. »Ich überlasse ihn einfach Ihnen. Wir müssen unter allen Umständen dafür sorgen, dass er von der Anlage ferngehalten wird. Tatsächlich werde ich ihn morgen nach London bringen. Es müssen noch ein paar kurzfristige Einzelheiten mit dem Ministerium besprochen werden, und Walter kann nicht entbehrt werden. Krebs ist hier der einzige Mann, der die Funktion eines Adjutanten erfüllen kann. Das wird dafür sorgen, dass er nicht in Schwierigkeiten gerät. Bis dahin werden wir alle ein Auge auf ihn haben müssen. Es sei denn natürlich, Sie wollen ihn sofort hinter Schloss und Riegel bringen. Das würde ich jedoch lieber vermeiden«, erklärte er offen. »Ich will das Team nicht noch mehr aufregen.«
    »Das sollte nicht nötig sein«, bestätigte Bond. »Hat er unter den Männern irgendwelche besonderen Freunde?«
    »Ich habe ihn nie mit einem von ihnen reden sehen, außer mit Walter und dem Haushaltspersonal«, sagte Drax. »Ich vermute, dass er sich für etwas Besseres als die anderen hält. Ich persönlich glaube nicht, dass der Bursche großen Schaden anrichten kann, sonst hätte ich ihn wohl kaum hierbehalten. Er ist den ganzen Tag über allein im Haus, und ich denke, er ist einer dieser Menschen, die gern Detektiv spielen und in anderer Leute Angelegenheiten herumschnüffeln. Was meinen Sie? Könnten wir es vielleicht dabei belassen?«
    Bond nickte und behielt seine Gedanken für sich.
    »Also gut«, sagte Drax, der offenbar froh darüber war, das unangenehme Thema beenden und zum Geschäft zurückkommen zu können. »Es gibt noch ein paar andere Dinge, über die wir reden müssen. Vor uns liegen noch zwei Tage, und ich erkläre Ihnen besser das Programm.« Er erhob sich von seinem Stuhl und ging hinter seinem Schreibtisch schwerfällig auf und ab. »Heute ist Mittwoch«, sagte er. »Um ein Uhr wird die Anlage für die Betankung geschlossen werden. Der Vorgang wird von Dr. Walter, meiner Wenigkeit und zwei Männern vom Ministerium überwacht. Nur für den Fall, dass etwas schiefgeht, wird eine Videokamera alles aufzeichnen, was wir tun. Auf diese Weise werden unsere Nachfolger im Falle einer Explosion wissen, was sie beim nächsten Mal vermeiden sollten.« Er stieß ein kurzes, bellendes Lachen aus. »Sofern das Wetter es zulässt, wird das Dach heute Nacht geöffnet werden, damit der Rauch abziehen kann. Meine Männer werden in hundert Metern Entfernung alle zehn Meter Posten beziehen. Am Strand gegenüber dem Abgasloch in der Klippe werden drei bewaffnete Männer stationiert sein. Morgen früh wird die Anlage wieder bis zum Mittag geöffnet sein, damit eine letzte Überprüfung

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