Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
Vom Netzwerk:
wir ihnen überhaupt erzählen? Worum verdammt noch mal geht es hier? Ein paar dieser verfluchten Deutschen dort oben scheinen uns noch vor Freitag tot sehen zu wollen. Aber warum?« Er hielt inne. »Wir sind auf uns gestellt, Gala. Es ist eine üble Sache, aber wir müssen einfach selbst damit fertig werden.«
    Er sah ihr in die Augen. »Was meinst du?«
    Gala lachte abrupt. »Sei nicht albern«, sagte sie. »Dafür werden wir bezahlt. Natürlich werden wir die Sache übernehmen. Und ich bin ebenfalls der Meinung, dass wir mit Londons Hilfe gar nichts erreichen würden. Mit per Telefon durchgegebenen Berichten über Klippen, die auf uns herabstürzen, würden wir uns nur lächerlich machen. Was haben wir überhaupt hier unten getan, so ganz ohne Kleidung, anstatt uns unserer Aufgabe zu widmen?«
    Bond grinste. »Wir haben uns nur zehn Minuten hingelegt, um zu trocknen«, protestierte er sanft. »Wie hätten wir den Nachmittag denn deiner Meinung nach verbringen sollen? Damit, noch mal die Fingerabdrücke jedes Mitarbeiters zu nehmen? Das ist so ziemlich alles, woran ihr Polizisten denken könnt.« Als er sah, wie sie sich versteifte, schämte er sich für seine Worte. Er hob eine Hand. »So meinte ich das nicht«, beschwichtigte er. »Aber ist dir denn nicht klar, was wir heute Nachmittag getan haben? Genau das, was getan werden musste. Wir haben den Feind dazu gebracht, seine Karten auf den Tisch zu legen. Jetzt müssen wir den nächsten Schritt machen und herausfinden, wer der Feind ist und warum er uns aus dem Weg räumen wollte. Und wenn wir dann genügend Beweise dafür haben, dass jemand versucht, das Moonraker-Projekt zu sabotieren, lassen wir den ganzen Ort auf den Kopf stellen und den Probestart verschieben. Zum Teufel mit der Politik.«
    Sie sprang auf. »Oh, natürlich, du hast recht«, entgegnete sie ungeduldig. »Es ist nur so, dass ich so schnell wie möglich etwas unternehmen will.« Sie wandte sich einen Moment lang von Bond ab und starrte aufs Meer hinaus. »Du bist gerade erst hier aufgetaucht. Aber ich lebe schon seit über einem Jahr mit dieser Rakete und ich kann die Vorstellung nicht ertragen, dass ihr etwas zustößt. So vieles scheint davon abzuhängen. Für uns alle. Ich will so schnell wie möglich zurück und herausfinden, wer uns umbringen wollte. Vielleicht hat es gar nichts mit dem Moonraker-Projekt zu tun, aber ich will ganz sichergehen.«
    Bond erhob sich und ließ sich den Schmerz, den die Verletzungen an seinem Rücken und seinen Beinen verursachten, nicht anmerken. »Komm«, sagte er, »es ist schon fast sechs Uhr. Die Flut kommt schnell, aber bevor sie uns erreicht, können wir es noch nach St. Margaret’s schaffen. Wir können uns dort im Hotel Granville waschen und etwas essen und trinken. Dann kehren wir zum Haus zurück und platzen in ihr Abendessen hinein. Es dürfte interessant zu beobachten sein, welche Art von Empfang man uns dort bereitet. Danach werden wir uns darauf konzentrieren müssen, am Leben zu bleiben und so viel wie möglich herauszufinden. Schaffst du es bis St. Margaret’s?«
    »Sei nicht albern«, erwiderte Gala. »Polizistinnen sind nicht aus Zucker.« Auf Bonds ironisch respektvolles »Natürlich nicht« reagierte sie mit einem widerwilligen Lächeln, und sie machten sich über das Geröll auf den Weg in Richtung des fernen Leuchtturms von South Foreland.
    Um zwanzig Uhr dreißig wurden sie von einem Taxi aus St. Margaret’s vor dem zweiten Wachtor abgesetzt. Sie zeigten ihre Ausweise vor und marschierten zügig zwischen den Bäumen auf die Betonanlage zu. Sie waren überdreht und guter Dinge. Auf ein heißes Bad und eine Stunde Ruhe im einladenden Hotel Granville waren zwei steife Brandy Soda für Gala und drei für Bond sowie köstliche gebratene Seezungen, überbackener Toast und Kaffee gefolgt. Und nun, während sie sich zuversichtlich dem Haus näherten, hätte man schon hellsehen können müssen, um zu erkennen, dass beide todmüde und unter ihrer Kleidung ohne Unterwäsche und voller Blutergüsse waren.
    Sie betraten das Haus leise durch die Vordertür und standen einen Moment lang im hell erleuchteten Eingangsbereich. Aus dem Esszimmer erklang das fröhliche Gemurmel diverser Stimmen. Es gab eine Pause, gefolgt von schallendem Gelächter, aus dem man Sir Hugo Drax’ barsches Bellen deutlich heraushören konnte.
    Bonds Lippen verzogen sich ironisch, als sie den Eingangsbereich durchquerten und auf die Tür zum Esszimmer zugingen. Dann setzte er

Weitere Kostenlose Bücher