Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
Vom Netzwerk:
bevor Sie den Mund aufmachen. Die Klamotten und so weiter. Also fragen die Leute sich natürlich: Was macht ein Engländer hier? Und was für eine Art Engländer ist er? Er wirkt ziemlich hartgesotten. Also sollten wir ihn besser genau im Augen behalten.« Er drehte sich halb herum. »Haben Sie am Flughafen einen Typen mit einem ledernen Rasierset unter dem Arm herumlungern sehen?«
    Bond erinnerte sich an den Mann, der ihn an der Sauerstoffbar beobachtet hatte. »Ja, habe ich«, bestätigte er, und in diesem Augenblick wurde ihm klar, dass der Sauerstoff ihn nachlässig gemacht hatte.
    »Sie können Gift drauf nehmen, dass er sich gerade die Bilder ansieht, die er von Ihnen gemacht hat«, sagte der Fahrer. »In dem Rasierset befand sich eine Sechzehn-Millimeter-Kamera. Er musste einfach nur den Reißverschluss aufziehen, mit dem Arm draufdrücken und das Bild war im Kasten. Er wird fünfzehn Meter Film aufgenommen haben. Frontal- und Profilbilder. Und schon heute Nachmittag befinden sie sich in der Fahndungsfotokartei im Hauptquartier, zusammen mit einer Liste aller Gegenstände, die Sie in Ihrem Koffer haben. Sie sehen nicht so aus, als würden Sie eine Waffe tragen. Vielleicht ist das Holster sehr flach. Wenn Sie aber eine tragen und diese Typen das mitbekommen, wird sich in den Casinos ständig ein anderer Mann mit einer Waffe in Ihrer Nähe aufhalten. Bis heute Abend wissen alle Bescheid. Wenn Sie einen Kerl in einem Mantel sehen, sollten Sie besser aufpassen. Hier trägt man nur Mäntel, um seine Waffen zu verbergen.«
    »Tja, vielen Dank«, sagte Bond, der sich über sich selbst ärgerte. »Ich muss offenbar ein wenig vorsichtiger sein. Die scheinen hier eine ziemlich gute Verbrechensmaschinerie zu haben.«
    Der Fahrer schnaubte bestätigend und fuhr schweigend weiter.
    Sie erreichten gerade den berühmten »Strip«. In der Wüste auf beiden Seiten der Straße, die abgesehen von den gelegentlichen Reklametafeln, die die Hotels bewarben, leer gewesen war, tauchten nun nach und nach Tankstellen und Motels auf. Sie fuhren an einem Motel mit einem Swimmingpool mit Glaswänden vorbei. Genau in diesem Augenblick tauchte ein Mädchen in das funkelnde grünliche Wasser, und ihr Körper glitt in einer Wolke aus Bläschen durch das Becken. Dann kam eine Tankstelle mit einem eleganten Drive-in-Restaurant. GASETERIA, hieß es. ERFRISCHEN SIE SICH HIER! HOT DOGS! JUMBOBURGER!! ATOMBURGER!! EISGEKÜHLTE GETRÄNKE!!! FAHREN SIE HEREIN. Zwei oder drei große Autos wurden dort von Kellnerinnen in hochhackigen Schuhen und Bikinis bedient.
    Der große sechsspurige Highway erstreckte sich durch einen Wald aus bunten Schildern und Fassaden, bis er sich in Downtown in einem tanzenden See aus flimmernden Hitzeschwaden verlor. Der Tag war heiß und schwül wie ein Feueropal. Die brütende Sonne brannte auf den kochenden Asphalt herunter, und abgesehen von ein paar vereinzelten Palmen in den Vorhöfen der Motels gab es nirgendwo Schatten. Bonds Augen wurden von glänzenden Lichtstrahlen geblendet, die von den Windschutzscheiben und den blitzenden Chromüberzügen der vorbeifahrenden Autos reflektiert wurden, und er spürte, wie sein nasses Hemd an seiner Haut klebte.
    »Wir fahren jetzt auf den Strip«, verkündete der Fahrer. »Er ist auch unter dem Namen ‚Rue de la Pay‘ bekannt. Pay, wie bezahlen. Ein Witz. Verstehen Sie?«
    »Ja, schon klar«, erwiderte Bond.
    »Zu Ihrer Rechten sehen Sie das Flamingo«, sagte Ernie Cureo, als sie an einem niedrigen modernen Hotel mit einem riesigen Turm aus Neonlichtern vorbeifuhren, die momentan ausgeschaltet waren. »Bugsy Siegel hat es 1946 gebaut. Er kam eines Tages von der Küste nach Vegas und schaute sich hier um. Hatte eine Menge Geld bei sich, das er investieren wollte. Vegas war damals ein schnell aufblühender Ort. Die ganze Stadt stand ihm offen. Glücksspiel. Legalisierte Bordelle. Nette Betrügereien. Es dauerte nicht lange, bis Bugsy auf den Zug aufsprang. Er sah die Möglichkeiten.«
    Bond lachte.
    »Jawohl, Sir«, fuhr der Fahrer fort, »Bugsy sah die Möglichkeiten und zog sofort hierher. Er blieb bis 1947, als sie ihm einen Teil seines Kopfes wegschossen, und zwar mit so vielen Kugeln, dass die Polizei nie alle davon gefunden hat. Und hier ist das Sands. Dahinter steckt eine Menge schmutziges Geld. Ich weiß nicht genau, wessen. Es wurde vor ein paar Jahren erbaut. Der Geschäftsführer ist ein netter Kerl namens Jack Intratter. Er war früher mal im Copa in New York tätig.

Weitere Kostenlose Bücher