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James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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von den Spielautomaten entfernte und darauf wartete, dass das Gepäck der wenigen Passagiere auf der Rampe neben dem Ausgang erschien, fiel sein Blick auf ein Hinweisschild über einer großen Maschine, bei der es sich um ein Behältnis für Eiswasser handeln mochte. Darauf stand: SAUERSTOFFBAR. Er schlenderte hinüber und las den Rest. ATMEN SIE REINEN SAUERSTOFF, stand darunter. GESUND UND HARMLOS. FÜR EINE SCHNELLE ERFRISCHUNG. LINDERT BESCHWERDEN ALLER ART, BENOMMENHEIT, MÜDIGKEIT, NERVOSITÄT UND VIELE ANDERE SYMPTOME.
    Bond steckte folgsam einen Vierteldollar in den Schlitz und beugte sich vor, sodass seine Nase und sein Mund von dem breiten schwarzen Gummimundstück umschlossen wurden. Er drückte auf einen Knopf und atmete weisungsgemäß eine ganze Minute lang langsam ein und aus. Es war so, als würde man sehr kalte Luft einatmen – der Sauerstoff roch und schmeckte nach nichts. Als die Minute vorbei war, gab die Maschine ein Klicken von sich, und Bond richtete sich auf. Er verspürte lediglich einen leichten Schwindel, doch später wurde ihm klar, dass in dem ironischen Grinsen, das er einem Mann mit einem ledernen Rasierset unterm Arm zuwarf, der danebengestanden und ihn beobachtet hatte, eine gewisse Nachlässigkeit gelegen hatte.
    Der Mann erwiderte das Lächeln kurz und wandte sich dann ab.
    Eine Stimme bat die Passagiere über Lautsprecher, ihr Gepäck abzuholen, und Bond nahm seine Tasche und schob sich durch die Schwingtüren des Ausgangs in die glühend heiße Umarmung des Nachmittags hinaus.
    »Wollen Sie ins Tiara?«, fragte eine Stimme. Sie gehörte zu einem klobigen Mann mit großen, sehr eindringlichen braunen Augen, die unter einer Chauffeursmütze hervorschauten, und einem breiten Mund, in dem ein hölzerner Zahnstocher steckte.
    »Ja.«
    »Okay. Auf geht’s.« Der Mann bot sich nicht an, Bonds Koffer für ihn zu tragen. Bond folgte ihm zu einem schicken Chevrolet, an dessen Kühlerfigur aus Chrom, einer nackten Frau, ein Waschbärschwanz hing. Er warf seinen Koffer auf den Rücksitz und stieg ein.
    Das Auto verließ das Flughafengelände und fuhr auf die Bundesstraße. Es wechselte auf die innere Spur und bog nach links ab. Andere Fahrzeuge rasten vorbei. Bonds Fahrer blieb auf der inneren Spur und fuhr langsam. Bond spürte, wie der Mann ihn im Rückspiegel musterte. Er warf einen Blick auf das Namensschild des Fahrers. Darauf stand: ERNEST CUREO. Nr. 2584. Daneben befand sich ein Foto, dessen Augen Bond ebenfalls unverwandt ansahen.
    Das Taxi roch nach altem Zigarrenrauch, und Bond betätigte den Schalter des Automatikfensters. Die heiße Luft, die daraufhin hereinströmte, sorgte dafür, dass er es sofort wieder schloss.
    Der Fahrer drehte sich halb auf seinem Sitz herum. »Das würde ich nicht empfehlen, Mister Bond«, erklärte er freundlich. »Das Taxi ist klimatisiert. Es kommt Ihnen vielleicht nicht so vor, aber hier drinnen ist es besser als draußen.«
    »Danke«, erwiderte Bond und fügte dann hinzu: »Sie sind ein Freund von Felix Leiter, nicht wahr?«
    »Allerdings«, sagte der Fahrer über seine Schulter. »Netter Kerl. Er meinte, ich soll auf Sie aufpassen. Es würde mich freuen, während Ihres Aufenthalts etwas für Sie tun zu können. Bleiben Sie lange?«
    »Kann ich noch nicht sagen«, antwortete Bond. »Auf jeden Fall ein paar Tage.«
    »Ich hätte da einen Vorschlag«, sagte der Fahrer. »Denken Sie bitte nicht, dass ich Sie ausnehmen will, aber wenn wir zusammenarbeiten sollen und Sie genug Knete haben, würde ich Ihnen raten, das Taxi jeweils für den ganzen Tag zu mieten. Kostet fünfzig Mäuse, aber ich muss ja auch sehen, wie ich über die Runden komme. Das wird den Portiers vor den Hotels nicht verdächtig erscheinen. Und ich wüsste nicht, wie ich sonst in Ihrer Nähe bleiben sollte. Auf diese Weise werden sie verstehen, warum ich den halben Tag dort herumlungere und auf Sie warte. Die Jungs auf dem Strip sind ein Haufen misstrauischer Scheißer.«
    »Klingt nach einer guten Idee.« Bond war der Mann sofort sympathisch gewesen und er vertraute ihm. »Abgemacht.«
    »Okay.« Der Fahrer holte noch ein wenig weiter aus. »Wissen Sie, Mister Bond, die Leute hier mögen es nicht, wenn etwas von der Norm abweicht. Wie ich schon sagte, sie sind misstrauisch. Wenn man nicht wie ein Tourist aussieht, der hergekommen ist, um sein ganzes Geld zu verspielen, werden sie sofort nervös. Sie selbst sind ein gutes Bespiel. Jeder kann sehen, dass Sie Engländer sind, noch

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