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James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Vielleicht haben Sie von ihm gehört?«
    »Ich fürchte nicht«, sagte Bond.
    »Na ja, und hier ist das Desert Inn. Wilbur Clarks Laden. Aber das Geld stammt noch aus der alten Cleveland-Cincinnati-Kombination. Und dieser Schuppen mit dem keilförmigen Schild ist das Sahara. Das neueste unter den hiesigen Hotels. Die offiziellen Besitzer sind ein paar kleinkriminelle Spieler aus Oregon. Verrückterweise haben sie am Eröffnungsabend fünfzigtausend Dollar verloren. Können Sie sich das vorstellen? Alle großen Tiere kamen mit den Taschen voller Knete vorbei, um aus Höflichkeit ein wenig zu spielen und die erste Nacht zu einem Erfolg zu machen, verstehen Sie? Das ist hier unter den rivalisierenden Casinobesitzern so üblich, wenn jemand seinen Laden neu eröffnet. Aber die Karten waren den Neuen einfach nicht gewogen, und ihre Konkurrenten spazierten mit fünfzig Riesen hinaus! Die ganze Stadt lacht heute immer noch darüber. Und dort drüben«, er winkte nach links, wo die Neonröhren zu einem sechs Meter hohen Planwagen in vollem Galopp geformt waren, »haben wir das Last Frontier. Das ist eine künstliche Westernstadt. Sollten Sie sich unbedingt ansehen. Und da ist das Thunderbird und auf der anderen Seite der Straße schließlich das Tiara. Der schickste Schuppen in Vegas. Ich schätze, Sie wissen über Mister Spang und das ganze Drumherum Bescheid?« Er fuhr langsamer und hielt gegenüber dem Spang-Hotel an, auf dem ein herzogliches Diadem aus funkelnden Lichtern prangte, die zwar unablässig vor sich hin blinkten, den Kampf gegen die gleißende Sonne und die Spiegelungen aus Richtung des Highways aber nicht gewinnen konnten.
    »Ja, ich kenne die Eckdaten«, sagte Bond. »Aber ich wäre dankbar, wenn Sie mein Wissen irgendwann mal ergänzen könnten. Und was jetzt?«
    »Was immer Sie wollen, Mister.«
    Plötzlich hatte Bond genug von der scheußlichen Glitzerwelt des Strips. Er wollte nur noch nach drinnen, um der Hitze zu entkommen, zu Mittag essen und vielleicht ein wenig schwimmen gehen und sich bis zum Abend entspannen. Er informierte den Fahrer darüber.
    »Passt mir gut«, sagte Cureo. »Schätze, Sie sollten am ersten Abend nicht in allzu große Schwierigkeiten geraten. Aber bleiben Sie locker und verhalten Sie sich möglichst natürlich. Wenn man in Vegas etwas zu erledigen hat, sollte man besser warten, bis man sich gut genug auskennt. Und achten Sie auf das Glücksspiel, mein Freund.« Er kicherte. »Haben Sie je von diesen Türmen des Schweigens gehört, die sie in Indien haben? Es heißt, die Geier dort bräuchten nur zwanzig Minuten, um einem Mann das Fell über die Ohren zu ziehen. Ich schätze, im Tiara brauchen sie ein wenig länger. Liegt vielleicht daran, dass die Gewerkschaften ihnen auf die Finger schauen.« Der Fahrer schaltete in den ersten Gang. »Wie dem auch sei«, sagte er, während er im Rückspiegel den Verkehr beobachtete, »es gab da immerhin mal einen Kerl, der Vegas mit hundert Riesen in der Tasche verlassen hat.« Er hielt inne und wartete auf eine Gelegenheit, die Allee zu überqueren. »Allerdings hatte er bei seiner Ankunft eine Million bei sich.«
    Der Wagen schlängelte sich durch den Verkehr und fuhr unter den Säulengang vor den breiten Glastüren des ausladenden pinkfarbenen Gebäudes mit Stuckverzierung. Der Chefpage, der eine himmelblaue Uniform trug, öffnete die Tür des Taxis und griff nach Bonds Koffer. Bond trat in die Hitze hinaus.
    Als er sich seinen Weg durch die Glastüren bahnte, hörte er, wie Ernie Cureo zu dem Pagen sagte: »Irgendein verrückter Engländer. Hat mich für fünfzig Mäuse pro Tag gemietet! Unglaublich, nicht wahr?«
    Und dann fiel die Tür hinter ihm zu, und die wundervolle kalte Luft hieß ihn mit einem kühlen Kuss in dem glitzernden Palast eines gewissen Seraffimo Spang willkommen.

DAS TIARA
    Bond aß im klimatisierten »Sunburst Room« neben dem großen nierenförmigen Swimmingpool (auf einem Schild stand: RETTUNGSSCHWIMMER: BOBBY BILBO – POOL WIRD TÄGLICH MIT HYDROJET GEREINIGT) zu Mittag. Nachdem er entschieden hatte, dass nur ein Prozent der Besucher in der körperlichen Form war, einen Badeanzug zu tragen, spazierte er langsam durch die Hitze über die knapp zwanzig Meter verdorrten Rasen, die seine Unterkunft vom Haupthaus trennten, zog seine Kleidung aus und warf sich nackt aufs Bett.
    Die Schlafzimmer des Tiara waren auf sechs verschiedene Gebäude verteilt, die nach Edelsteinen benannt waren. Bond wohnte im Erdgeschoss des

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