Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
Vom Netzwerk:
er bei sich, ist genau der Moment auf den ich gewartet habe.
    »Okay, mein Freund«, sagte der Fahrer fröhlich. »Ich habe schon lange auf eine Gelegenheit gewartet, der Gang eins auszuwischen. Ich kann es nämlich nicht leiden, wenn man mich und meine Freunde einschüchtern will, und diese Typen versuchen das schon viel zu lange. Halten Sie sich fest. Es geht los.«
    Vor ihnen lag ein gerader Straßenabschnitt, auf dem nicht viel Verkehr herrschte. Die fernen Spitzen der Berge schimmerten in der untergehenden Sonne gelb, und die Straße färbte sich bläulich, wie es für gewöhnlich in den fünfzehn Minuten der Dämmerung passierte, in denen es schwer war, zu entscheiden, ob man die Scheinwerfer bereits einschalten sollte oder nicht.
    Sie fuhren ruhig mit fünfundsechzig Stundenkilometern dahin. Der flache Jaguar war ihnen dicht auf den Fersen, und die schwarze Limousine befand sich einen Block vor ihnen. Plötzlich trat Ernie Cureo mit voller Wucht auf die Bremse, sodass Bonds Oberkörper nach vorn geschleudert wurde. Der Wagen kam mit quietschenden Reifen schlitternd zum Stehen. Mit einem lauten Krachen von zersplitterndem Metall und Glas prallte der Jaguar gegen ihre Stoßstange. Das Taxi bewegte sich trotz der angezogenen Bremse ein Stück nach vorn. Dann legte der Fahrer den Gang ein, und mit dem schrecklichen Geräusch von reißendem Metall befreite er sich aus dem verbeulten Kühlergrill des Wagens hinter ihm, beschleunigte und raste über die Straße davon.
    »Denen haben wir’s gezeigt«, sagte Ernie Cureo zufrieden. »Wie sieht’s hinten aus?«
    »Der Kühlergrill ist Schrott«, erwiderte Bond, der durch die Heckscheibe starrte. »Beide vorderen Kotflügel sind verbeult. Die Stoßstange hängt herunter. Die Windschutzscheibe hat Risse, vielleicht ist sie sogar zerbrochen.« Er verlor den Wagen im Dämmerlicht aus den Augen und drehte sich wieder nach vorn. »Sie stehen auf der Straße und versuchen, die vorderen Kotflügel von den Reifen zu ziehen. Wahrscheinlich werden sie bald schon wieder weiterfahren können, aber es war ein guter Anfang. Haben Sie noch mehr solcher Aktionen auf Lager?«
    »Das ist jetzt nicht mehr so einfach«, meinte der Fahrer schnaubend. »Wir haben ihnen den Krieg erklärt. Vorsicht, Sie ducken sich jetzt besser. Der Chevy nähert sich von der anderen Seite der Straße. Sie werden vielleicht versuchen, auf uns zu schießen. Und da sind sie auch schon.«
    Bond spürte, wie der Wagen beschleunigte. Ernie Cureo lag fast flach auf dem Fahrersitz, steuerte mit einer Hand und beobachtete die Straße vor ihnen, indem er gerade so über das Armaturenbrett linste.
    Als sie an dem Chevrolet vorbeirasten, erklang ein Scheppern und es krachte zweimal laut. Um Bond herum regneten Scherben aus Sicherheitsglas herunter. Ernie Cureo fluchte, und der Wagen scherte kurz aus, bevor er wieder zurück auf seinen ursprünglichen Kurs kam.
    Bond kniete auf dem Rücksitz und zerschlug die Heckscheibe mit dem Griff seiner Waffe. Der Chevrolet verfolgte sie mit blitzenden Scheinwerfern.
    »Vorsicht«, warnte Cureo mit seltsam gedämpfter Stimme. »Am nächsten Block biege ich scharf ab und halte an. Das sollte Ihnen ein freies Schussfeld auf unsere Verfolger verschaffen.«
    Bond hielt sich fest, als die Reifen quietschten, das Auto kurzzeitig nur noch auf zwei Rädern fuhr, wieder auf der Straße aufsetzte und schließlich anhielt. Dann sprang er zur Tür hinaus und duckte sich mit gezogener Waffe. Die Scheinwerfer des Chevrolets erschienen auf der Seitenstraße, und die Reifen jaulten gequält auf, als er abbremste und über die Straße schlitterte. Jetzt, dachte Bond, bevor der Fahrer den Wagen wieder unter Kontrolle hat.
    Ein Krachen – eine Pause. Dann krachte es drei weitere Male. Vier Kugeln aus knapp zwanzig Metern Entfernung, die genau ins Schwarze trafen.
    Der Fahrer bekam den Chevrolet nicht wieder unter Kontrolle. Er flog über die Bordsteinkante auf der anderen Straßenseite, schlug mit voller Breitseite gegen einen Baum, prallte ab, knallte gegen einen Laternenpfahl, überschlug sich und rollte langsam auf die Seite.
    Während Bond das Ganze beobachtete und darauf wartete, dass das Klingeln des berstenden Metalls in seinen Ohren verhallte, züngelten plötzlich Flammen aus dem verchromten Vorderteil des Wagens. Jemand kratzte am Fenster und versuchte, herauszukommen. Die Flammen würden jeden Augenblick die Vakuumpumpe erreichen und so durch die ganze Karosserie bis in den Tank gelangen.

Weitere Kostenlose Bücher