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James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Astor geholt, James. Einen kleinen Koffer und Ihre berühmten Golfschläger. Und Washington bedankt sich mit einem Reisepass für Tiffany. Es wird auch jemand vom Außenministerium am Flughafen sein. Sie beide müssen ein paar Formulare unterschreiben. Ich habe einen alten Kumpel von der CIA gebeten, sich darum zu kümmern. Die Mittagszeitungen haben die Story groß aufgemacht – ‚Geisterstadt geht in die ewigen Jagdgründe ein‘ und so weiter –, aber man scheint unseren Freund Spang noch nicht gefunden zu haben, und Ihre Namen tauchen in den Artikeln nicht auf. Meine Jungs sagen, dass die Polizei nicht nach Ihnen beiden fahndet, aber einer unserer verdeckten Ermittler hat mir gesteckt, dass die Gangs nach Ihnen suchen und man Ihre Personenbeschreibung herumreicht. Es winken zehn Riesen als Belohnung. Also wäre es das Beste, wenn Sie möglichst schnell abhauen. Gehen Sie lieber getrennt an Bord. Verhalten Sie sich unauffällig und bleiben Sie die meiste Zeit in Ihren Kabinen. Denn wenn die sich im alten Bergwerk umsehen, wird der Teufel los sein. Mindestens drei Leichen auf ihrer Seite, und ein solcher Punktestand wird ihnen überhaupt nicht gefallen.«
    »Pinkerton scheint über eine beachtliche Maschinerie zu verfügen«, sagte Bond voller Bewunderung. »Aber ich bin froh, wenn wir beide hier raus sind. Ich hatte gedacht, Ihre Gangster wären nur ein Haufen italienischer Dummköpfe, die sich die ganze Woche über mit Pizza und Bier vollstopfen und an den Samstagen eine Werkstatt oder eine Drogerie ausrauben, um ihren Wetteinsatz beim Rennen bezahlen zu können. Aber sie haben auch jede Menge Gewalt auf dem Kerbholz.«
    Tiffany Case lachte spöttisch. »Du solltest dringend deinen Kopf untersuchen lassen«, sagte sie rundheraus. »Wenn wir die
Lizzie
heil erreichen, wird das an ein Wunder grenzen. Diese Leute sind wirklich gut. Dank unserem Captain Hook hier haben wir eine Chance, aber es ist auch nicht mehr als eine Chance. Italienische Dummköpfe!«
    Felix Leiter lachte amüsiert. »Na los, ihr Turteltäubchen«, sagte er und schaute auf seine Uhr. »Wir sollten aufbrechen. Ich muss heute Abend noch nach Vegas zurückfahren und mich auf die Suche nach dem Skelett unseres dummen alten Freundes Shy Smile machen. Und Sie beide müssen Ihr Flugzeug erwischen. Dann können Sie sich in einer Höhe von sechstausend Metern weiterstreiten. Von da oben haben Sie sowieso einen besseren Überblick. Vielleicht beschließen Sie ja sogar, sich zu vertragen und Freunde zu werden. Sie wissen ja, wie man sagt.« Er winkte den Kellner heran. »Nichts bringt näher als Nähe.«
    Leiter fuhr sie zum Flughafen und setzte sie dort ab. Bond spürte einen Kloß in der Kehle, als die schlaksige Gestalt nach einer herzlichen Umarmung von Tiffany Case zum Wagen zurückhumpelte.
    »Du hast da einen verdammt guten Freund«, sagte das Mädchen, während sie zusahen, wie Leiter die Tür zuschlug. Dann erklang das tiefe Röhren des Auspuffs, und er brach zu seiner langen Fahrt zurück durch die Wüste auf.
    »Ja«, antwortete Bond. »Felix ist schon in Ordnung.«
    Das Mondlicht glitzerte auf dem Chrom, als Leiter ein letztes Mal zum Abschied winkte, und dann legte sich der Staub auf der Straße, und die Metallstimme aus den Lautsprechern sagte: »Trans-World Airlines, Flug 93 nach Chicago und New York, ist jetzt an Gate Nummer fünf zum Einsteigen bereit.« Sie schoben sich durch die Glastüren und machten die ersten Schritte ihrer langen Reise um die halbe Welt nach London.
    Die neue Super-G Constellation dröhnte über dem dunklen Kontinent, als Bond in seiner komfortablen Kabine lag und darauf wartete, dass der Schlaf seinen schmerzenden Körper forttrug. Und er dachte an Tiffany, die in der Koje unter ihm schlief, und an den Stand seines Auftrags.
    Er dachte an das hübsche Gesicht, das sich unter ihm in die offene Hand gekuschelt hatte. Es wirkte im Schlaf unschuldig und schutzlos. Aus den grauen Augen war der Spott verschwunden, und der leidenschaftliche Mund hatte seinen ironischen Zug verloren. Bond war klar, dass er kurz davorstand, sich in sie zu verlieben. Und was war mit ihr? Wie stark war ihr Hass auf alles Männliche, der in jener Nacht in San Francisco entstanden war, als die Kerle in ihr Zimmer eingebrochen waren und sie vergewaltigt hatten? Würden sich das Kind und die Frau jemals hinter der Barrikade hervortrauen, die sie in jener Nacht gegen alle Männer der Welt errichtet hatte? Würde sie jemals den Panzer ablegen,

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