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James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

Titel: James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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sagt, dass unter ihnen kein Platz für Hass ist, und sie ihn nur für diejenigen von außerhalb empfinden sollten. Der Hass, den sie geschaffen haben, muss bereinigt werden, damit der Stamm wieder friedlich leben kann. Sie sollen gegeneinander kämpfen. Wenn die Verliererin nicht getötet wird, soll sie verbannt werden, was ebenfalls den Tod bedeutet. Diese Leute vergehen und sterben außerhalb ihres Stammes. Sie können in unserer Welt nicht überleben. Es ist, als würde man ein wildes Tier zwingen, in einem Käfig zu leben.«
    Während Kerim sprach, untersuchte Bond die beiden wunderschönen, jedoch angespannten und mürrisch dreinblickenden Raubkatzen in der Mitte des Rings.
    Sie hatten beide dunkle Haut, wildes schwarzes Haar, das ihnen bis zu den Schultern reichte, und waren in Lumpen gekleidet, die man eher aus Negerslums kannte – zerrissene braune Kittel voller Flicken. Eine war breiter gebaut und der anderen an Kraft offensichtlich überlegen, doch sie wirkte träge und schien nicht sehr reaktionsschnell zu sein. Sie war auf eine eher löwenhafte Art schön, und während sie dastand und dem Anführer ungeduldig zuhörte, blickten die Augen unter ihren schweren Lidern wütend zu ihrer Konkurrentin.
    Wenn diese Frau eine Löwin war, handelte es sich bei der anderen um einen Panther – geschmeidig, schnell und mit einem gerissenen, scharfen Blick, der nicht auf den Sprecher gerichtet war, sondern ebenfalls zur Seite ging. Die Hände an ihren Seiten waren zu Klauen verkrampft. Ihre Beinmuskulatur wirkte so fest wie die eines Mannes. Die Brüste waren klein verglichen mit der anderen Frau, deren Oberweite ihren Kittel zu sprengen drohte. Sie sieht wie ein richtiges Biest aus, dachte Bond. Wahrscheinlich wird sie den ersten Schlag landen. Sie ist für die andere bestimmt zu schnell.
    Umgehend wurde er eines Besseren belehrt. Vavra hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da trat die stämmigere Frau – deren Name Zora war, wie Kerim ihm flüsternd mitteilte – zur Seite aus und traf die andere in den Bauch. Diese torkelte rückwärts, und als ein schwingender Faustschlag sie am Kopf erwischte, ging sie zu Boden.
    »Oi, Vida«, jammerte eine Frau in der Menge. Aber ihre Sorge war umsonst. Selbst Bond konnte erkennen, dass Vida nur so tat, als würde sie sich vor Schmerzen winden. Er konnte sehen, wie ihre Augen unter ihrem gebeugten Arm hervorblitzten, als Zora gegen ihre Rippen treten wollte.
    Vidas Hände schossen hervor. Sie packte Zoras Knöchel und vergrub ihre Zähne darin wie eine Schlange. Zora stieß einen schmerzerfüllten Schrei aus und zerrte wütend an ihrem gefangenen Fuß. Doch es war zu spät. Die andere Frau war erst auf einem Knie, dann stand sie wieder aufrecht. Den Fuß hielt sie immer noch in ihren Händen. Sie riss ihn hoch, bis Zoras anderer Fuß folgte und sie der Länge nach hinschlug.
    Der Aufprall der stämmigeren Frau erschütterte den Boden. Einen Moment lang lag sie reglos da. Vida stürzte sich knurrend auf sie und begann, sie zu kratzen und an ihr zu reißen.
    Mein Gott, was für eine Wildkatze, dachte Bond. Neben ihm atmete Kerim aufgeregt durch die Zähne.
    Doch Zora schützte sich mit ihren Ellbogen und Knien. Schließlich gelang es ihr, Vida abzuschütteln. Mühsam kam sie auf die Beine und wich zähnefletschend zurück. Ihre Kleidung hing in Fetzen von ihrem prächtigen Körper. Sofort ging sie wieder in Angriffsstellung, ihre Arme schossen vorwärts, um ihre Gegnerin zu fassen zu bekommen, und als die schmalere Frau beiseite sprang, erwischte Zora sie am Nacken ihres Kittels und riss ihn bis zum Saum auf. Doch augenblicklich duckte sich Vida unter ihren Armen hinweg, und ihre Fäuste und Knie donnerten gegen den Körper der Angreiferin.
    Dieser Nahkampf war ein Fehler. Die starken Arme schlossen sich um die schmalere Frau und hielten Vidas Hände so tief, dass sie mit ihren Fingernägeln nicht an Zoras Augen kam. Und langsam begann Zora zuzudrücken, während Vidas Beine und Knie unter ihr wirkungslos um sich traten.
    Bond war nun davon überzeugt, dass die kräftigere Frau gewinnen würde. Zora musste sich jetzt nur noch auf die andere fallen lassen. Vidas Kopf würde auf den Steinboden krachen, und dann konnte Zora tun, was immer sie wollte. Doch plötzlich war es Zora, die zu schreien begann. Bond sah, dass sich Vidas Kopf tief in Zoras Brüste versenkt hatte. Sie setzte ihre Zähne ein. Zoras Arme ließen Vida frei, während sie versuchte, ihre Haare zu packen, um sie von

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