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James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

Titel: James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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eines Messers. Doch die Männer, es waren drei, waren nur hinter Kerim her. Als Bond wieder auf die Knie kam, sah er, wie sich die untersetzten dunklen Gestalten auf den hockenden Mann stürzten, der mit seiner nutzlosen Waffe um sich schlug, bevor sie ihn unter sich begruben.
    In dem Moment als Bond vorwärtsstürmte und den Griff seiner Pistole auf einen runden geschorenen Kopf krachen ließ, blitzte etwas an seinen Augen vorbei, und der Krummdolch des Zigeuneroberhaupts ragte aus einem zuckenden Rücken heraus. Dann war Kerim wieder auf den Beinen, und der dritte Mann rannte davon. Ein weiterer stand in dem Loch in der Mauer und brüllte immer wieder das gleiche Wort, woraufhin sich die Angreifer einer nach dem anderen zurückzogen und an dem Mann vorbei auf die Straße liefen.
    »Schießen Sie, James, schießen Sie!«, rief Kerim. »Das ist Krilencu.« Er begann zu laufen. Bond schoss ein Mal. Aber der Mann war bereits hinter der Mauer verschwunden, außerdem war die Entfernung von dreißig Metern zu groß, um mit einer Automatik in der Dunkelheit einen guten Treffer zu landen. Als Bond seine Waffe senkte, erklang das Motorengeräusch eines Geschwaders aus Lambrettas, und Bond stand da und lauschte, wie dieser Wespenschwarm den Hügel hinunterflog.
    Abgesehen vom Stöhnen der Verletzten herrschte nun Stille. Bond sah wie gelähmt zu, wie Kerim und Vavra durch das Loch in der Mauer zurückkamen und zwischen den Leichen hindurchgingen. Gelegentlich drehten sie eine davon mit einem Fuß um. Die restlichen Zigeuner kamen ebenfalls von der Straße zurück, und die älteren Frauen eilten aus den Schatten, um sich um ihre Männer zu kümmern.
    Bond schüttelte sich. Worum war es hier verdammt noch mal gegangen? Zehn oder zwölf Männer waren getötet worden. Wofür? Was hatten sie gewollt? Nicht ihn, Bond. Sie hatten ihn gehen lassen und waren hinter Kerim her gewesen. Das war jetzt schon der zweite Anschlag auf Kerims Leben. Hatte das etwas mit der Romanowa-Geschichte zu tun? Wie passte das ins Bild?
    Bonds Körper spannte sich an. Er schoss zwei Mal aus der Hüfte. Das Messer fiel harmlos von Kerims Rücken auf die Erde. Die Gestalt, die von den Toten auferstanden war, drehte sich langsam wie ein Balletttänzer und fiel zu Boden. Bond rannte vorwärts. Das war gerade noch rechtzeitig gewesen. Das Messer hatte im Mondlicht aufgeblitzt, und er hatte ein klares Schussfeld gehabt. Kerim blickte auf den zuckenden Körper hinab. Dann drehte er sich zu Bond um.
    Bond blieb vor ihm stehen. »Sie verdammter Idiot!«, rief er wütend. »Warum können Sie nicht besser auf sich aufpassen? Sie brauchen ja ein Kindermädchen.« Bonds Ärger rührte hauptsächlich daher, dass er selbst es war, der Kerim so in Gefahr gebracht hatte.
    Darko Kerim grinste beschämt. »Das ist nicht gut, James. Sie haben mir jetzt schon zu oft das Leben gerettet. Wir hätten Freunde sein können. Doch nun ist der Abstand zwischen uns zu groß. Vergeben Sie mir, ich werde Ihnen das niemals zurückzahlen können.« Er streckte ihm seine Hand entgegen.
    Bond winkte ab. »Seien Sie kein Idiot, Darko«, sagte er barsch. »Meine Pistole hat funktioniert, Ihre nicht, das ist alles. Sie sollten sich besser eine besorgen, die es tut. Und erklären Sie mir jetzt endlich, um was es bei dieser ganzen Sache hier geht! Heute Abend wurde viel zu viel Blut vergossen. Ich bin es leid. Ich will etwas zu trinken. Kommen Sie, wir trinken den Raki aus.« Er ergriff den Arm des großen Mannes.
    Als sie den Tisch erreichten, der von den Überresten des Abendessens übersät war, erschallten aus den Tiefen des Gartens schreckliche gellende Schreie. Bonds Hand legte sich auf seine Waffe. Doch Kerim schüttelte den Kopf. »Wir werden schon bald wissen, worauf es die Gesichtslosen abgesehen hatten«, sagte er düster. »Meine Freunde finden es für uns heraus. Aber ich kann mir schon denken, was sie erfahren werden. Ich befürchte, dass sie mir niemals vergeben werden, dass ich heute Abend hergekommen bin. Fünf ihrer Männer sind tot.«
    »Es hätte auch noch eine tote Frau geben können« erwiderte Bond kühl. »Zumindest haben Sie ihr Leben gerettet. Seien Sie nicht dumm, Darko. Diese Zigeuner kannten die Risiken, als sie begannen, die Bulgaren für Sie auszuspionieren. Es war ein Bandenkrieg.« Er goss noch etwas Wasser in zwei Gläser mit Raki.
    Sie leerten die Gläser in einem Zug. Der Anführer der Zigeuner kam zu ihnen und wischte die Spitze seines Krummdolchs an einer

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