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James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

Titel: James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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ihr loszureißen. Doch nun waren Vidas Hände frei, und sie zerkratzte den Körper der Gegnerin, so fest sie konnte.
    Die Mädchen wichen voreinander zurück wie Katzen, ihre schweißglänzenden Körper schimmerten durch die Überreste ihrer Lumpen, und die entblößten Brüste der kräftigeren Frau waren blutig.
    Sie umkreisten sich wachsam. Ihnen war anzusehen, dass sie froh waren, entkommen zu sein. Und während sie sich weiter umkreisten, rissen sie sich die letzten Stofffetzen vom Leib und warfen sie ins Publikum.
    Bond hielt beim Anblick der beiden glänzenden nackten Körper die Luft an, und er konnte spüren, wie sich auch Kerims Körper neben ihm anspannte. Das Publikum schien immer näher an die beiden Kämpfenden heranzurücken. Der Mond ließ ihre Augen funkeln, und man hörte nichts außer dem Wispern ihres heißen, schnaubenden Atems.
    Immer weiter umkreisten sich die beiden Frauen zähnefletschend. Ihre Brüste, Bäuche und muskulösen Schenkel glitzerten im Licht. Die Füße hinterließen dunkle Schweißabdrücke auf den hellen Steinen.
    Wieder war es die größere Frau, die den ersten Schritt machte. Sie stürzte sich plötzlich mit ausgestreckten Armen vorwärts. Doch Vida behauptete sich und trat so fest mit ihrem rechten Fuß zu, dass es wie ein Pistolenschuss klang. Die stämmigere Frau schrie schmerzerfüllt auf und hielt sich die getroffene Stelle. Sofort traf Vidas linker Fuß ihren Bauch, und sie warf sich gegen ihre Gegnerin.
    Ein Raunen ging durch die Menge, als Zora auf die Knie fiel. Sie hob die Hände, um ihr Gesicht zu schützen, doch es war zu spät. Die schmalere Frau saß rittlings auf ihr und hielt Zoras Handgelenke fest, während sie ihre Gegnerin mit ihrem ganzen Gewicht zu Boden drückte. Ihre Zähne näherten sich dem dargebotenen Hals ...
    »WUMM!«
    Die Explosion knackte die Spannung wie eine Nuss. Ein Lichtblitz erhellte die Dunkelheit hinter der Tanzfläche, und ein Stück Mauerwerk segelte an Bonds Ohr vorbei. Plötzlich war der Garten voller herumrennender Männer, und der Zigeuneranführer schlich mit gezücktem Krummdolch über den Steinboden. Kerim folgte ihm, die Schusswaffe in der Hand. Als der Zigeuner an den beiden Frauen vorbeikam, die nun zitternd und mit weit aufgerissenen Augen nebeneinanderstanden, rief er ihnen ein Wort zu, woraufhin sie gemeinsam die Flucht antraten. Sie verschwanden zwischen den Bäumen, wohin sich auch die anderen Frauen und Kinder zurückgezogen hatten.
    Bond, der die Beretta unsicher in der Hand hielt, folgte Kerim langsam zu dem breiten Loch, das in die Gartenmauer gesprengt worden war, und fragte sich, was verdammt noch mal hier los war.
    Das Stück Wiese zwischen dem Loch in der Mauer und der Tanzfläche war ein Durcheinander aus kämpfenden, umherlaufenden Gestalten. Erst als Bond sich näherte, konnte er die untersetzten, normal gekleideten Bulgaren von den Zigeunern in ihrer Festtagskleidung unterscheiden. Die Gesichtslosen schienen in der Überzahl zu sein, fast zwei zu eins. Als Bond in die kämpfende Masse spähte, konnte er sehen, wie sich ein junger Zigeuner daraus löste und die Hände auf seinen Bauch presste. Er torkelte auf Bond zu und hustete fürchterlich. Ihm folgten zwei kleine dunkle Männer mit gezückten Messern.
    Instinktiv trat Bond zur Seite, damit der Weg hinter den beiden Männern frei war. Er zielte auf ihre Oberschenkel, und die Pistole in seiner Hand knallte zwei Mal. Geräuschlos fielen die beiden Männer zu Boden und blieben mit dem Gesicht im Gras liegen.
    Zwei Kugeln verbraucht. Nur noch sechs übrig. Bond näherte sich dem Kampf weiter.
    Ein Messer zischte an seinem Kopf vorbei und fiel auf die Tanzfläche.
    Es hatte Kerim gegolten, der aus den Schatten gerannt kam, zwei Männer dicht hinter sich. Der zweite Mann blieb stehen und hob sein Messer, um es zu werfen, doch Bond schoss aus der Hüfte und sah ihn fallen. Der andere Mann machte auf dem Absatz kehrt und floh in Richtung der Bäume, und Kerim fiel neben Bond auf ein Knie und fummelte an seiner Waffe herum.
    »Geben Sie mir Deckung«, rief er. »Meine Waffe hat sich beim ersten Schuss verklemmt. Es sind diese verdammten Bulgaren. Der Himmel allein weiß, was sie hier wollen.«
    Eine Hand presste sich von hinten auf Bonds Mund und riss ihn zurück. Während er zu Boden fiel, roch er Karbolseife und Nikotin. Er spürte, wie sich ein Stiefel in seinen Hals bohrte. Als er sich seitwärts ins Gras abrollte, erwartete er bereits den brennenden Schmerz

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