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James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

Titel: James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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hässliche verdorrte Landschaft hinaus in Richtung der goldenen runden Sonne, die über der türkischen Ebene aufstieg. Es würde ein wunderschöner Tag werden.
    Bond zog seinen Kopf aus der kühlen, süßlichen Morgenluft und schob das Fenster mit einem lauten Klappen zu.
    Er hatte eine Entscheidung getroffen. Er würde im Zug bleiben und diese Sache bis zum Ende durchziehen.

RAUS AUS GRIECHENLAND
    Heißer Kaffee von dem ärmlichen kleinen Buffet in Pythio (bis zum Mittag würde es keinen Speisewagen geben), ein schmerzloser Besuch der griechischen Zollbehörde und eine Passkontrolle, dann wurden die Schlafkojen eingeklappt und der Zug eilte nach Süden auf den Golf von Enez an der Spitze der Ägäis zu. Draußen wurde es langsam heller und bunter. Die Luft war trockener. Die Menschen an den kleinen Bahnhöfen und auf den Feldern waren hübsch anzusehen. Sonnenblumen, Mais, Weinreben und Tabakpflanzen reiften in der Sonne. Es war, wie Darko gesagt hatte, ein neuer Tag.
    Unter Tatjanas amüsierten Blicken wusch und rasierte sich Bond. Ihr gefiel die Tatsache, dass er sich keine Pomade ins Haar schmierte. »Das ist eine schmutzige Angewohnheit«, erklärte sie. »Man sagte mir, viele Europäer täten das. Es verdreckt die Kopfkissen. Aber es ist seltsam, dass ihr im Westen kein Parfüm benutzt. Unsere Männer tun das alle.«
    »Wir waschen uns«, erwiderte Bond trocken.
    Inmitten ihrer hitzigen Proteste klopfte es an der Tür. Es war Kerim. Bond ließ ihn herein. Kerim verneigte sich vor dem Mädchen.
    »Was für ein charmantes häusliches Bild«, kommentierte er fröhlich, während er seine große Gestalt in eine Ecke in der Nähe der Tür zwängte. »Ich habe noch nie ein hübscheres Paar Spione gesehen.«
    Tatjana funkelte ihn wütend an. »Ich bin nicht an westliche Scherze gewöhnt«, sagte sie kalt.
    Kerims Lachen war entwaffnend. »Sie werden schon noch lernen, damit umzugehen, meine Liebe. Die Leute in England scherzen für ihr Leben gern. Dort wird es als angemessen angesehen, sich über alles lustig zu machen. Ich habe ebenfalls gelernt, Scherze zu machen. Das hält den Geist wach. Ich habe heute Morgen bereits sehr viel gelacht. Diese armen Kerle in Uzunköprü. Ich wünschte, ich könnte dabei sein, wenn die Polizei beim deutschen Konsulat in Istanbul anruft. Das ist das Schlimmste an gefälschten Pässen. Sie sind nicht schwer herzustellen, aber es ist fast unmöglich, auch die dazugehörigen Geburtsurkunden zu fälschen – die Akten des Landes, das sie ausgestellt haben soll. Ich fürchte, die Karrieren Ihrer beiden Begleiter haben ein trauriges Ende genommen, Mrs Somerset.«
    »Wie haben Sie es gemacht?« Bond band sich seine Krawatte.
    »Geld und Einfluss. Fünfhundert Dollar für den Schaffner. Ein paar Gespräche mit der Polizei. Wir hatten Glück, dass unser Freund es mit Bestechung versucht hat. Schade, dass sich dieser gewiefte Benz von nebenan«, er deutete auf die Wand, »nicht daran beteiligt hat. Ich konnte den Passtrick nicht zweimal durchziehen. Wir werden ihn wohl auf andere Weise erledigen müssen. Der Mann mit den Geschwüren stellte kein Problem dar. Er konnte kein Deutsch, und es ist eine ernsthafte Angelegenheit, ohne Fahrkarte zu reisen. Nun ja, der Tag hat gut angefangen. Wir haben die erste Runde gewonnen, aber unser Freund von nebenan wird ab jetzt sehr vorsichtig sein. Er weiß, womit er rechnen muss. Vielleicht ist es besser so. Es wäre sehr lästig gewesen, Sie beide den ganzen Tag lang versteckt zu halten. Jetzt können wir uns frei bewegen – und sogar zusammen zu Mittag essen, solange Sie Ihren Familienschmuck mitbringen. Wir müssen darauf achten, ob er an einem der Bahnhöfe telefoniert. Aber ich bezweifle, dass er mit der griechischen Telefonvermittlung zurechtkommen wird. Er wird vermutlich warten, bis wir in Jugoslawien sind. Aber dort habe ich meine Leute. Dann können wir Verstärkung anfordern, falls wir sie benötigen sollten. Es dürfte eine äußerst interessante Reise werden. Im Orientexpress ist es immer aufregend.« Kerim erhob sich. Er öffnete die Tür und fügte hinzu: »Und romantisch.« Er lächelte quer durchs Abteil. »Ich werde mich zur Mittagszeit wieder bei Ihnen melden. Griechisches Essen ist noch schlimmer als türkisches, aber selbst mein Magen steht im Dienst der Königin.«
    Bond stand auf und verschloss die Tür. »Dein Freund ist nicht
kulturny
!«, schimpfte Tatjana. »Es ist illoyal, so über eure Königin zu reden.«
    Bond setzte sich

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