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James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

Titel: James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Lebens in Kanada, die tausend Pfund im Jahr, die sie aus geheimen Fonds erhalten würde? Und wo würde er sein, wenn sie das alles hinter sich hätte? Vielleicht am anderen Ende der Welt. Womöglich würde er sich auch noch in London aufhalten, doch dann blieb die Frage, wie viel ihrer Gefühle für ihn die ständigen Befragungen wohl überstanden hatte? Wie sehr würde sie die Engländer hassen oder verabscheuen, nachdem sie all das durchmachen musste? Und ganz abgesehen davon, wie viel seiner eigenen heißen Liebe würde überlebt haben?
    »
Duschka
«, wiederholte Tatjana ungeduldig. »Wie lange?«
    »So lange wie möglich. Es wird von uns abhängen. Viele Leute werden sich einmischen. Wir werden getrennt werden. Es wird nicht immer so sein wie jetzt, in diesem kleinen Zimmer. In ein paar Tagen werden wir in die Welt hinaustreten müssen. Es wird nicht leicht sein. Es wäre dumm, dir etwas anderes zu erzählen.«
    Tatjanas Gesicht hellte sich auf. Sie lächelte auf ihn herab. »Du hast recht. Ich werde keine albernen Fragen mehr stellen. Aber wir dürfen unsere wenigen gemeinsamen Tage nicht länger verschwenden.« Sie verlagerte seinen Kopf, stand auf und legte sich dann neben ihn.
    Als Bond eine Stunde später im Gang stand, erschien Darko Kerim plötzlich neben ihm. Er betrachtete Bonds Gesicht. »Sie sollten nicht so lange schlafen«, sagte er durchtrieben. »Sie haben die historische Landschaft des nördlichen Griechenlands verpasst. Und es ist Zeit für den
premier service

    »Sie denken wirklich nur ans Essen«, erwiderte Bond. Er nickte in Richtung des Nachbarabteils. »Was ist mit unserem Freund?«
    »Er hat keinen Mucks von sich gegeben. Der Schaffner hat ihn für mich im Auge behalten. Der Mann wird noch zum reichsten Schaffner der ganzen Zuggesellschaft werden. Fünfhundert Dollar für Goldfarbs Papiere, und jetzt hundert Dollar pro Tag bis zum Ende der Reise.« Kerim lachte leise. »Ich habe ihm erzählt, dass er für seine Dienste vielleicht sogar eine Medaille in der Türkei erhält. Er glaubt, wir sind hinter einer Schmugglerbande her. Die benutzten immer den Zug, um türkisches Opium nach Paris zu transportieren. Er ist nicht weiter überrascht, nur erfreut, dass er so gut bezahlt wird. Also, haben Sie noch mehr aus dieser russischen Prinzessin herausbekommen, die Sie da drin haben? Ich bin immer noch ein wenig nervös. Alles ist viel zu friedlich. Diese beiden Männer, die wir zurückgelassen haben, waren womöglich tatsächlich nur harmlose Reisende auf dem Weg nach Berlin, wie das Mädchen gesagt hat. Vielleicht bleibt dieser Benz in seinem Abteil, weil er Angst vor uns hat. Mit unserer Reise läuft alles gut. Und dennoch ...« Kerim schüttelte den Kopf. »Diese Russen sind hervorragende Schachspieler. Wenn sie einen Plan ausführen wollen, dann tun sie das auf brillanteste Weise. Das Spiel wird bis ins kleinste Detail geplant, und die Züge des Gegners werden berücksichtigt, vorhergesehen und gekontert. Ich habe so ein Gefühl«, Kerims Gesicht im Fenster wirkte düster, »dass Sie und dieses Mädchen Bauern auf einem sehr großen Schachbrett sind – und dass uns unsere Handlungen nur deswegen gestattet werden, weil sie das russische Spiel nicht stören.«
    »Aber was ist das Ziel des Plans?« Bond starrte in die Dunkelheit hinaus. Er sprach mit seinem Spiegelbild im Fenster. »Was wollen sie erreichen? Auf diese Frage läuft es immer wieder hinaus. Natürlich vermuten wir alle irgendeine Art von Verschwörung. Und das Mädchen weiß womöglich nicht einmal, dass sie daran beteiligt ist. Ich weiß, dass sie etwas verbirgt, aber ich glaube, es handelt sich dabei nur um ein kleines Geheimnis, von dem sie weiß, dass es unwichtig ist. Sie behauptet, sie wird mir alles erzählen, sobald wir in London sind. Alles. Was meint sie damit? Sie sagt nur, dass ich ihr vertrauen muss – dass keine Gefahr besteht. Sie müssen zugeben, Darko«, sagte Bond und blickte auf der Suche nach Bestätigung in die listigen Augen auf, »dass sie ihrer Geschichte entsprochen hat.«
    In Kerims Augen lag keine Begeisterung. Er erwiderte nichts.
    Bond zuckte mit den Schultern. »Ich gebe zu, dass ich ihr verfallen bin. Aber ich bin kein Narr, Darko. Ich habe nach jedem noch so kleinen Hinweis Ausschau gehalten, nach allem, was uns möglicherweise weiterhelfen könnte. Sie wissen, dass man eine Menge erkennen kann, wenn gewisse Barrieren gesenkt wurden. Tja, jetzt sind sie unten, und ich weiß, dass sie die Wahrheit

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