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James Bond 06 - Dr. No (German Edition)

James Bond 06 - Dr. No (German Edition)

Titel: James Bond 06 - Dr. No (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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aus feinstem Zucker. Es wäre wohl klug, zu erwarten, dass die Medizin darunter umso bitterer sein würde.
    Er wandte sich wieder der Badewanne zu und prüfte die Temperatur des Wassers. Für jemanden, der vermutlich noch nie ein heißes Bad genommen hatte, würde es zu heiß sein, also ließ er ein wenig kaltes Wasser dazulaufen. Als er sich vorbeugte, schlangen sich von hinten zwei Arme um seinen Hals. Er stand auf. Der goldene Körper strahlte in dem weißgekachelten Badezimmer.
    Sie küsste ihn unbeholfen auf den Mund. Er legte seine Arme um sie und presste sie an sich. Sein Herz pochte wie wild. »Das chinesische Kleid fühlte sich seltsam an«, hauchte sie ihm atemlos ins Ohr. »Außerdem hast du dieser Frau gesagt, wir wären verheiratet.«
    Bonds Hand lag auf ihrer linken Brust. Die Brustwarze war vor Leidenschaft ganz hart. Sie drückte ihren Bauch gegen ihn. Warum nicht? Warum nicht? Sei kein Narr! Das ist kein guter Zeitpunkt für so etwas. Wir schweben beide in Lebensgefahr. Du musst einen kühlen Kopf bewahren, wenn du eine Chance haben willst, aus diesem Schlamassel herauszukommen. Später! Später! Nur nicht schwach werden.
    Bond nahm seine Hand von ihrer Brust und legte sie um ihren Hals. Er rieb sein Gesicht an ihrem, fand ihren Mund und küsste sie lang und innig.
    Dann wich er einen Schritt zurück und hielt sie mit ausgestreckten Armen fest. Einen Moment lang schauten sie einander an, und in ihren Augen schimmerte Lust. Sie atmete schwer, und ihre Lippen waren leicht geöffnet, sodass er ihre Zähne aufblitzen sehen konnte. »Honey«, sagte er unsicher, »steig in diese Badewanne, bevor ich dir den Hintern versohle.«
    Sie lächelte. Ohne ein Wort stieg sie in die Wanne und streckte sich der Länge nach darin aus. Sie sah zu ihm hoch. Das helle Haar an ihrem Körper glitzerte durch das Wasser wie Goldmünzen. »Du musst mich waschen«, forderte sie ihn heraus. »Ich weiß nicht, was ich machen muss. Du musst es mir zeigen.«
    »Halt den Mund, Honey«, erwiderte Bond verzweifelt. »Und hör auf, mit mir zu flirten. Nimm einfach die Seife und den Schwamm und fang an zu schrubben. Verdammt noch mal! Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um Liebe zu machen. Ich werde jetzt frühstücken.« Er griff nach der Türklinke und öffnete die Tür. »James!«, sagte sie sanft. Er drehte sich um. Sie streckte ihm die Zunge heraus. Er grinste hilflos und schlug die Tür hinter sich zu.
    Bond ging ins Ankleidezimmer und wartete darauf, dass sein Herz aufhörte zu rasen. Er rieb sich mit den Händen übers Gesicht und schüttelte den Kopf, um die Gedanken an sie zu vertreiben.
    Um seinen Geist zu beruhigen, ging er beide Zimmer ab und suchte nach Ausgängen, möglichen Waffen, Mikrofonen – nach allem, was ihm irgendwie weiterhelfen könnte. Doch er fand nichts dergleichen. An der Wand befand sich eine elektronische Uhr, die halb neun zeigte, und neben dem Doppelbett war eine Reihe Klingeln installiert. Darunter stand: ZIMMERSERVICE, FRISÖRIN, MANIKÜRE, ZIMMERMÄDCHEN. Ein Telefon gab es nicht. In jedem Zimmer befand sich hoch oben in einer Ecke ein kleines Lüftungsgitter. Jedes davon war etwa sechzig Zentimeter breit. Nutzlos. Die Türen schienen aus einer Art leichtem Metall zu bestehen und waren passend zu den Wänden gestrichen. Bond warf sich mit seinem kompletten Körpergewicht gegen eine von ihnen. Sie gab nicht einen Millimeter nach. Bond rieb sich die Schulter. Dieser Ort war ein Gefängnis – ein erlesenes Gefängnis. Da gab es nichts zu diskutieren. Die Falle war zugeschnappt. Nun blieb den Mäusen nichts anderes übrig, als wenigstens den Speck zu genießen.
    Bond setzte sich an den Frühstückstisch. Es gab einen großen Krug Ananassaft in einem versilberten Kübel mit zerstoßenem Eis. Er trank etwas davon und hob die Warmhalteglocke von seinem Teller. Rührei, vier Streifen Speck, gegrillte Nierchen und etwas, das wie ein englisches Schweinswürstchen aussah. Außerdem gab es zwei verschiedene Sorten warmen Toast, Brötchen in einer Serviette, Orangenmarmelade, Honig und Erdbeerkonfitüre. Der Kaffee in der großen Thermoskanne war kochend heiß. Die Milch roch frisch.
    Aus dem Badezimmer erklang die Stimme des Mädchens, die »Marion« summte. Bond verschloss seine Ohren vor dem Geräusch und widmete sich seinem Rührei.
    Zehn Minuten später hörte Bond, wie die Badezimmertür geöffnet wurde. Er legte seinen Marmeladentoast auf den Teller, und bedeckte seine Augen mit den Händen. Sie

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