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Jamey. Das Kind, das zuviel wußte

Jamey. Das Kind, das zuviel wußte

Titel: Jamey. Das Kind, das zuviel wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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kicherte. »Wie nett, er ist also auch einer von denen!«
    »Vorwärts«, rief Milo. Mit einer Hand packte er den Mann am Kragen, in der anderen hielt er seine Pistole. So zerrte er seinen Gefangenen den Hügel hinunter. Ich folgte in einigem Abstand. Auf dem Wendehammer parkten zwei Wagen: Milos bronzefarbener Matador und der graue RX 7, den ich bei Chancellor gesehen hatte.
    Milo sah sich um, bis er einen geeigneten Baum gefunden hatte. Er hielt den Revolver fest gegen das Kreuzbein des Mannes, drückte ihn gegen den Baumstamm, Gesicht nach vorn, gab den Füßen von innen Tritte, bis der Mann die Beine spreizte. Dann öffnete er die Handschellen und legte einen der Arme um den Baumstamm.
    »Los, umarm den Baum!«, befahl er. Der Mann legte die Arme um den Eukalyptus, dann fesselte Milo ihn wieder und fuhr mit einer Hand in eine Hosentasche seines Gefangenen.
    »Das fühlt sich himmlisch an.« Der Mann lachte.
    Milo zog einen Schlüsselbund aus der Tasche, ging zu dem grauen Wagen und öffnete die Fahrertür.
    »Das ist illegal!«, rief der Mann.
    »Beschweren Sie sich doch«, sagte Milo, der sich gerade mühsam in den Sportwagen zwängte. Mehrere Minuten suchte er in dem Wagen herum, kam wieder heraus, mit leeren Händen. Er ging um das Wagenheck herum und öffnete den Kofferraum. Er nahm einen Gewehrkasten heraus, stellte ihn auf die Straße und machte ihn auf. Drinnen lag eine zerlegte Uzi.
    »Das ist ja ein richtiges Waffenlager, Ernie. Das bringt dich tief in die Scheiße.«
    »Leck mich doch, ich arbeite im Auftrag von Mr. Chancellor und seinen süßen kleinen Snobs.«
    »War Chancellor ein Waffenfetischist?«
    »Nein, du Arschloch, er wollte nur optimalen Personenschutz!«
    »Und den hast du ihm gegeben.«
    »Arschficker!«
    Milo lächelte gezwungen. »Wenn ich du wäre, Ernie, würde ich lieber auf meinen eigenen Schließmuskel aufpassen. Du wirst diese Nacht hinter Gittern verbringen, und du weißt so gut wie ich, wie man ehemalige Polizisten im Knast behandelt.«
    Der Mann knirschte mit den Zähnen, sein Blick war wild vor Zorn. Milo nahm die Waffen und schloss sie im Kofferraum seines Matador ein. Dann setzte er sich auf den Fahrersitz und rief Verstärkung herbei. Der Mann begann zu knurren. Dann sah er mich an und lachte.
    »Du bist Zeuge, Alex. Ich bin hierher gekommen, um mit dir zu sprechen, aber dann kam diese Schmeißfliege und machte sich über mich her.«
    Milo stieg aus dem Auto und sagte ihm, er solle die Schnauze halten. Der Mann reagierte mit einer Flut von Beleidigungen. Ich versuchte, mit meinem Freund zu reden.
    »Milo...«
    Er hob die Hand, um mich zum Schweigen zu bringen, nahm ein Notizbuch zur Hand und begann zu schreiben. Wenige Augenblicke später kam ein schwarzweißer Polizeiwagen mit Blaulicht den Hügel heraufgefahren und stoppte gleich neben uns. Gleich darauf kam ein zweiter. Zwei Streifenbeamte sprangen aus dem ersten Wagen, einer aus dem zweiten. Alle drei hatten die Hände am Pistolenhalfter. Milo winkte sie zu sich und gab ihnen Anweisungen. Sie schauten zu dem an den Baum gefesselten Mann herüber und nickten. Der Mann fluchte fürchterlich. Ein Polizist ging zu ihm hin und blieb dort stehen. Der Gefangene lachte und verspottete den Beamten, der jedoch ganz ruhig blieb.
    Jetzt trat ein zweiter dazu, dann öffneten sie die Handschellen, legten ihm die Arme auf den Rücken, fesselten sie wieder und schoben ihn in den Matador. Einer stieg hinter ihm ein und setzte sich neben ihn.
    Milo wartete, bis sie saßen, dann setzte er sich quer über den Vordersitz. Der vierte Beamte kam auf mich zu. Er war jung, dunkelhaarig und hatte ein strenges gespaltenes Kinn. Auf seiner Kennkarte stand der Name DesJardins.
    »Ich möchte gerne Ihre Aussage aufnehmen.«
    »Ich habe nicht viel zu sagen.«
    »Sagen Sie mir alles, was Sie beobachtet haben.«
    Ich erzählte ihm das wenige, was ich wusste, und fragte ihn dann, was eigentlich los sei.
    »Eine kleine Behinderung«, sagte er. Er wandte sich zum Gehen.
    »Wer ist der Kerl mit dem Bart?«
    »Ein übler Typ«, sagte er und ging.
    Milo stieg aus dem Matador. Die Beamten ließen den Mann aus dem Wagen steigen und brachten ihn in eines der schwarzweißen Polizeiautos. Ein Polizist stieg zu dem Bärtigen nach hinten, der andere setzte sich ans Steuer. Milo gab DesJardins die Waffen, die er dem Mann abgenommen hatte, der junge Beamte legte sie in den Kofferraum seines Dienstwagens, schloss diesen ab und setzte sich ebenfalls ans Steuer. Beide

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