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Jan Fabel 01 - Blutadler

Titel: Jan Fabel 01 - Blutadler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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Wassyl Witrenko, nur deshalb schützt, weil er als Informationsquelle über Al-Qaida und andere islamische Terrororganisationen von Nutzen sein könnte.« Volker musste seine ganze Willenskraft aufbringen, um sich unberührt zu geben. »Ich werde dabei auch darauf hinweisen, dass Sie uns gegenüber nichts verschleiert haben und dass alle gegenteiligen Gerüchte unwahr sind.«
    Volkers Lippen verzogen sich zu etwas, das kaum als Lächeln bezeichnet werden konnte. »Sie würden es nicht wagen.« 
    »Was würde ich nicht wagen? Ihren Ruf angesichts so gemeiner Gerüchte zu schützen?«
    »Es gibt keine Gerüchte.«
    Fabel schaute auf seine Uhr. »Nein? Also stimmt es nicht, dass der Stern oder die Hamburger Morgenpost ein anonymes Päckchen mit belastenden Details erhalten hat.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl nach vorn und spie Volker die beiden letzten Worte geradezu entgegen: »Noch nicht!«
    »Wie gesagt, Sie würden es nicht wagen«, entgegnete Volker, aber seine Stimme verriet einen Hauch von Unsicherheit.
    »Oberst Volker, ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich an unsere ursprüngliche Vereinbarung halten und mir alle für diese Ermittlung wichtigen Informationen zukommen lassen würden. Fangen wir an mit der Beteiligung der Eitels an einem Kiewer Kartell, das von Grundstücksprojekten in Hamburg profitiert. Die Abteilung Wirtschaftsdelikte ist gerade dabei, beide Eitels zu vernehmen. Wenn ich nach diesem Gespräch nach unten gehe, Herr Oberst, möchte ich den Kollegen so viele Anhaltspunkte liefern, dass sie von der Staatsanwaltschaft einen Durchsuchungsbefehl erhalten können. Außerdem möchte ich wissen, wo ich den ehemaligen Genossen Witrenko und seine Hauptmitarbeiter finden kann. Wenn all das geschieht, ist es vielleicht nicht nötig, bestimmte Einzelheiten durchsickern zu lassen und eine Pressekonferenz abzuhalten.«
    \Volker betrachtete Fabel mit finsterer Miene. »Ich könnte Ihnen das Leben sehr schwer machen. Das wissen Sie doch?«
    »Es ist sehr freundlich von Ihnen, mich daran zu erinnern, Volker. Besonders in Anwesenheit von zwei Zeugen.«
    »Wofür halten Sie uns eigentlich, Fabel? Für einen Intrigantenverein?«
    Fabel zuckte die Achseln. »Ich bin Polizist und lasse die Tatsachen für sich sprechen. Und bis jetzt zeigen mir die Tatsachen nicht nur, dass Sie Beweismaterial verheimlichen, sondern auch, dass Sie Ihre eigenen Pläne für Witrenko haben.«
    Volker lachte sarkastisch. »Für einen Beamten, der Schwerverbrechen untersucht, scheinen Sie eine blühende Fantasie zu haben.«
    »Sie bestreiten also, dass Sie an einer Abmachung mit Witrenko interessiert sind?«
    »Nein, das bestreite ich nicht. Aber deshalb ignoriere ich diese blutigen Morde noch lange nicht. Genauso wenig leugne ich, dass unsere amerikanischen Freunde möglicherweise weniger zimperlich sind, Geschäfte mit dem Teufel zu machen, wenn sie dadurch ihre Ziele erreichen können. Aber falls ... falls Witrenko wirklich der Mörder ist, dann würden wir natürlich nicht mehr daran denken, eine Vereinbarung mit ihm zu treffen. Trotzdem würden wir mit ihm sprechen wollen. Und was unsere Verschwiegenheit angeht - haben Sie sich nie gefragt, ob es vielleicht einen anderen Grund dafür gibt?«
    »Nämlich?«
    Volker stand auf und stützte sich auf seinen Schreibtisch. »Nämlich den, dass wir Ihnen nicht trauen können. Nämlich den, dass jemand bei Ihrer wunderbaren Polizei Hamburg geschmiert wird. Und vielleicht den, dass Klugmann, ein verdammt guter Mann, den ich persönlich rekrutiert hatte, ermordet worden ist.«
    »Das sind fadenscheinige Unterstellungen, Herr Volker.« Fabel erhob sich ebenfalls.
    »Tatsächlich? Klugmann war dem wirklichen Verräter bei der Polizei Hamburg auf der Spur. Er hat herausgefunden, dass ein hochrangiger Beamter - vielleicht sogar ein Kriminalhauptkommissar - den Ukrainern wichtige Informationen verkauft.«
    Fabel brauchte eine Sekunde, um zu antworten. Hastig brachte er den in ihm aufwallenden Zorn unter Kontrolle. »Wollen Sie damit sagen, dass Sie uns deshalb Einzelheiten über Witrenko verheimlicht haben? Das kann ich nicht glauben.«
    »Fragen Sie van Heiden. Er weiß Bescheid über die undichte Stelle. Entweder im Präsidium oder in einer Polizeidirektion verkauft jemand Erkenntnisse an Witrenko, die ihm helfen, seine Hauptrivalen auszuschalten und ihre Geschäfte zu übernehmen - wie den kolumbianischen Deal, bei dem Ulugbay umgebracht wurde.«
    »Aber Sie haben doch gesagt, dass Klugmann die

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