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Jan Fabel 01 - Blutadler

Titel: Jan Fabel 01 - Blutadler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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auf so viel grimmige Aktivität gestoßen war.
    »Shit. Das wird da draußen einen höllischen Krieg geben.«
    »Darauf bereiten sich alle vor.« Maria Klee war mit einer Tasse Kaffee in der Hand neben Fabel getreten. Sie hob die Tasse. »Möchtest du einen?« Fabel schüttelte den Kopf. »Das ganze Präsidium wimmelt von Leuten vom LKA 7 und vom BND.« Maria lachte. »Alles, was schwarze Lederjacken und Initialen trägt, ist hier und hat Hummeln im Arsch.«
    »Ich weiß nicht, warum die sich überschlagen«, sagte Werner achselzuckend. »Sollen sich die Scheißkerle doch gegenseitig umbringen. Spart uns allen eine Menge Zeit und Scherereien.«
    »Leider gibt's aber auch Querschläger, Werner.« Fabel reichte ihm die Zeitung zurück. »Und Querschläger und unschuldige Passanten scheinen sich immer anzuziehen.«
    »Mag sein. Jedenfalls werde ich wegen dem Drecksack keine Träne vergießen.«
    Fabel näherte sich seinem Büro. »Habt ihr beide eine Minute Zeit?«
    Er ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder und bedeutete Maria und Werner, Platz zu nehmen. »Haben wir schon etwas mehr über unser Opfer von gestern?«
    »Nichts«, erwiderte Maria. »Ich habe hier in Hamburg und beim Bundeskriminalamt einen vollständigen Abgleich der Fingerabdrücke vorgenommen. Sie hatte keine Vorstrafen, und über die Schussverletzung liegt auch noch nichts vor. Wir können sie mit keiner Schießerei der letzten fünfzehn Jahre in Hamburg, in die Frauen verwickelt waren, in Verbindung bringen.«
    »Dann weite den Radius aus.«
    »Bin schon dabei, Chef.«
    »Anna und Paul haben keine Probleme mit der Observation von Klugmann«, sagte Werner. »Er ist direkt zu Sonja Bruns Wohnung gefahren und im Bett geblieben. Nach dem letzten Bericht waren die Vorhänge noch zugezogen, und er gab kein Lebenszeichen von sich.«
    »Haben wir noch etwas von den Hausnachbarn der Frau erfahren? Hat jemand einen älteren, slawisch aussehenden Mann bemerkt?«
    »Von wem ist denn die Rede?«, fragte Maria.
    »Jan hat jemanden bei den Gaffern herumhängen sehen, als wir am Tatort eintrafen«, antwortete Werner.
    »Ein ziemlich kleiner Mann, sechzig, vielleicht älter ...«
    Werner und Fabel starrten Maria an. »Du hast ihn gesehen?«
    »Ich bin ungefähr eine Viertelstunde vor euch eingetroffen, wisst ihr das nicht mehr? Es hatte sich bereits eine kleine Menge angesammelt, und er stand etwa hundert Meter von ihr entfernt. Kam aus Richtung St. Pauli. Ich würde sein Aussehen ein wenig wie das Chruschtschows beschreiben, also des ehemaligen sowjetischen Präsidenten, oder wer weiß, welchen Posten er hatte ... in den Sechzigern.«
    »Genau das ist er«, sagte Fabel.
    »Tut mir Leid, ich habe kaum darüber nachgedacht. Schließlich war er ja nicht auf der Flucht, und am Schauplatz hatten sich seit wenigstens einer Stunde allerlei Menschen versammelt. Deshalb hielt ich ihn nicht für einen möglichen Täter. Glaubst du, er ist der Mörder?«
    »Nein.« Fabel runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht ... er schien sich einfach von den anderen abzuheben. Wahrscheinlich ist es gar nichts. Aber er kommt nicht aus der Gegend, und du hast ihn am Tatort eintreffen sehen. Ich möchte ihn finden, um ihn ausschließen zu können.«
    »Ich ziehe noch ein paar Erkundigungen ein«, erbot sich Werner.
    »Außerdem möchte ich, dass du herauszufinden versuchst, ob einer der Nachbarn vor dem Mord einen Polizisten in der Gegend bemerkt hat. Aber sei um Himmels willen vorsichtig. Ich möchte nicht, dass jemand glaubt, wir verdächtigten einen von uns.«
    »Natürlich ist es auch möglich, dass er keine Uniform trägt«, warf Maria ein. »Vielleicht hat er einfach einen Kripoausweis oder eine Dienstmarke an sich gebracht.«
    »Ich weiß ... Wenn er sich überhaupt als Polizist ausgibt. Aber eine Uniform würde ihm wahrscheinlich am leichtesten Eintritt verschaffen. Es ist einen Versuch wert.«
    Nachdem Werner und Maria Fabels Büro verlassen hatten, versuchte dieser, Mahmoot über dessen Handy zu erreichen. Es würde ein mächtiger Bandenkrieg ausbrechen, und Fabel hatte Mahmoot unbewaffnet an die Front geschickt. Das Telefon klingelte mehrfach, bevor sich schließlich die Mailbox des Türken einschaltete.
    »Ich bin's«, sagte Fabel. »Ruf mich an. Und vergiss den Gefallen, um den ich dich gebeten habe.«
     

 
    Stadtkrankenhaus Cuxhaven,
    Donnerstag, den 5. Juni, 10.00 Uhr
      Max Sülbergs Uniform passte ihm nicht sonderlich gut. Eigentlich hatte ihm in seinen fünfundzwanzig

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