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Jan Fabel 05 - Walküre

Titel: Jan Fabel 05 - Walküre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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wissen. Und geben Sie mir Bescheid, wenn Sie auf etwas Unge­wöhnliches stoßen. Können Sie hiermit etwas anfangen?« Er reichte ihr das Exemplar von Muliebritas. »Es gehört nicht hier­her. Vielleicht ist es von der Frau, die wir suchen, angefasst wor­den. Oder es könnte das Medium sein, über das er sie kontak­tiert hat. Ich möchte, dass die Zeitschrift überprüft wird, bevor wir sie von einem Kryptologen durcharbeiten lassen.«
    »Ich fange gleich an«, sagte Astrid mit breitem Lächeln.
     
    Sobald Fabel ins Präsidium zurückgekehrt war, rief er Kriminal­direktor van Heiden an, um die Überstunden für sein Team und die zusätzlichen Beamten, die er heranziehen musste, genehmi­gen zu lassen. Van Heiden stimmte ohne weitere Fragen sofort zu, was Fabel ein wenig überraschte. Er hatte sich daran ge­wöhnt, dass sein Vorgesetzter zusätzliche Ausgaben bei einer Ermittlung nur widerwillig absegnete, als müsse er selbst die Mittel aufbringen. Andererseits handelte es sich nun um drei Fälle: um Jespersens Tod, die Engel-Morde auf St. Pauli sowie um Dreschers Folterung und Abschlachtung. Die Sache wurde zu unüberschaubar, nahm politische Dimensionen an, und die Medien ließen ein wachsendes Interesse erkennen. Komplika­tionen zu bewältigen fiel van Heiden schwer. Fabel mutmaßte, dass sein Vorgesetzter unter Druck stand, alles so rasch wie möglich aufklären zu lassen.
    »Sind Sie sicher, dass all diese Verbrechen miteinander in Zusammenhang stehen?«, erkundigte sich van Heiden.
    »Ziemlich sicher«, erwiderte Fabel. Er bedeutete Karin Ves­tergaard, die gerade sein Büro betreten hatte, sich hinzusetzen. »Wir können davon ausgehen, dass dieses DDR-Walküren-Mordkommando seit einiger Zeit hier in Hamburg seine Ge­schäfte macht. Drescher war der Leiter, und er ist von einer sei­ner früheren Schülerinnen ermordet worden.«
    »Hätte er sie nicht erkannt?«, fragte van Heiden.
    »Ich vermute, dass sie bereits vor langer Zeit ausgesondert worden war, wahrscheinlich wegen ihrer psychischen Probleme. Möglicherweise war sie ihm erst aus dem Blickfeld und dann aus dem Gedächtnis entschwunden.«
    »In Ordnung«, sagte van Heiden. »Halten Sie mich auf dem Laufenden, damit ich andere auf dem Laufenden halten kann.«
    »Selbstverständlich.« Fabel legte auf und wandte sich Karin Vestergaard zu. Wieder hatte sie ihr Make-up und dadurch ihr Aussehen subtil verändert, und wieder fiel Fabel auf, wie attrak­tiv, wenn auch leicht zu vergessen ihr Gesicht war. Es mochte eine Eigenart sein, die Margarethe Paulus mit ihr teilte. Viel­leicht war das Äußere der Walküren ein Kriterium gewesen: attraktiv, doch leicht zu vergessen. Möglicherweise hatte Dre­scher seine Mörderin deshalb nicht erkannt.
    »Sie sagten, Sie hätten neue Informationen von den nor­wegischen Ermittlern, die Halvorsens Mord untersuchen?«, fragte er.
    »Die Nationale Polizei Norwegens hat über mein Büro mit mir Kontakt aufgenommen.« Sie beugte sich vor und legte eine Notiz auf Fabels Schreibtisch. »Dieser Mann - Ralf Spar­wald - ist anscheinend jemand, mit dem Jorgen Halvorsen in Verbindung stand. Man nimmt an, dass Halvorsen Hamburg besuchte, um mit ihm zu sprechen.«
    »Wer ist das?«, fragte Fabel, nachdem er den Namen und die Adresse gelesen hatte.
    »Irgendein Doktor. Sein Name ist aufgetaucht, als die nor­wegische Polizei eine gerichtliche Anordnung für den Zugriff auf Halvorsens E-Mails erhielt. Man ist nur an die Nachrichten herangekommen, die noch ungeöffnet in seinem Posteingangs­fach im Server lagen. Außerdem wurde eine Abwesenheitsnotiz von der E-Mail-Adresse dieses Mannes abgesandt. Die Norwe­ger wussten, dass ich in Hamburg bin und dass ein möglicher Zusammenhang mit den Vorkommnissen in dieser Stadt be­steht. Darum haben sie die Nachricht an mich weitergeleitet.«
    Fabel warf einen Blick auf seine Uhr. Er hatte den größten Teil des Tages am Drescher-Tatort oder in Besprechungen ver­bracht. Inzwischen war es 18.30 Uhr. »Sie meinen also, dass ich mit Sparwald reden sollte? Allerdings müssen wir nun bis mor­gen warten.«
    »Nein, ich meine, dass wir mit Sparwald reden sollten, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    Fabel zuckte die Achseln. »Es macht mir nichts aus, wenn Sie als Beobachterin mitkommen. Aber bitte vergessen Sie nicht, wer für die Ermittlung zuständig ist.«
    »Ich glaube kaum, dass Sie mir Anlass geben werden, das zu vergessen«, sagte Karin Vestergaard lächelnd.
     
    Sparwalds Adresse,

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