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Jan Fabel 05 - Walküre

Titel: Jan Fabel 05 - Walküre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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Vertreter mit auch nur annähernden Fä­higkeiten.«
    »Können Sie uns Ihr Tätigkeitsfeld erklären?«
    »In erster Linie sind wir ein Analyselabor«, antwortete Lüt­tig. »Wir sind die hundertprozentige Tochtergesellschaft einer Umwelt- und Biotechnologiegruppe, für die wir die gesamte Laborarbeit erledigen Dabei geht es vor allem um den Nachweis toxischer Stoffe. Alles von Bodenproben bis hin zu mensch­lichem Gewebe. Es geht dabei darum, die durch Umweltver­schmutzungen entstehenden Gesundheitsrisiken zu identifizie­ren und zu bewerten.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Fabel. »Wissen Sie, welchen Teil Chinas Dr. Sparwald besucht?«
    »Leider nicht.«
    »Reist er allein?«, fragte Karin Vestergaard.
    »Auch da bin ich mir nicht sicher. Er hat einen norwegi­schen Freund erwähnt...«
    Fabel und Vestergaard tauschten Blicke aus.
    »Haben Sie nicht gesagt, dass Sie der norwegischen Poli­zei helfen wollen?« Lüttig runzelte die Stirn. »Ist Ralf etwa in Gefahr?«
    »Nein, nein«, antwortete Fabel. »Keineswegs. Aber vielleicht hat er Informationen, die uns nützlich sein könnten. Dieser Norweger - kennen Sie seinen Namen?«
    »Nein. Er hat nur gesagt, dass er vielleicht zusammen mit einem norwegischen Freund reisen werde. Sind Sie sicher, dass Ralf nicht in Gefahr ist? Die chinesischen Behörden gehen nicht immer sehr pfleglich mit ausländischen Umweltschützern um.«
    »Haben Sie Dr. Sparwalds Handynummer?«, fragte Vester­gaard. »Vielleicht können wir ihn auf diesem Weg erreichen.«
    »Natürlich«, erwiderte Lüttig. »Ich werde sie Ihnen be­sorgen.«
    »Sie sagten, dass Sie die hundertprozentige Tochtergesell­schaft einer Gruppe sind«, fuhr Fabel fort. »Handelt es sich um die NeuHansa Group?«
    »Ja, genau.«
    Fabel reichte Lüttig seine Visitenkarte der Polizei Hamburg. »Wenn Sie von Dr. Sparwald hören, würden Sie ihm dann bitte mitteilen, dass wir sehr dringend mit ihm sprechen müssen? Und wenn Sie auf etwas stoßen, das Ihrer Meinung nach von Interesse für uns sein könnte, rufen Sie mich bitte an.«
    »Selbstverständlich.« Lüttig wandte sich wieder an Karin Vestergaard. »Ich hole Ihnen Ralfs Nummer und Privatadresse.«
     
    »Woher wussten Sie, dass SkK-Biotech zur NeuHansa Group gehört?«, fragte Vestergaard, während sie mit Fabel zurück zum Auto ging.
    »Daher ...« Er deutete mit dem Kinn in Richtung des Ban­ners neben den anderen Fahnen. »Durch das rote Kreuz. In Deutschland wird es Tatzenkreuz genannt. Sie wissen schon, das Kreuz mit den sich verbreiternden Balkenenden an deut­schen Militärfahrzeugen. Na ja, das auf der Fahne ist weniger breit und rot auf weißem Untergrund. Ein Hansekreuz. Ich ver­mute, eine Art Firmenmarke. Das und die dänische Fahne lie­ßen mich an Gina Bransted denken, die Eigentümerin der NeuHansa Group.«
    »Hat das irgendeine Bedeutung?«
    »Keine Bedeutung, sondern es ist eine zufällige Übereinstimmung. Das letzte Opfer des Engels von St. Pauli hat eben­falls für eine Firma der NeuHansa Group gearbeitet. Was nicht ungewöhnlich ist, denn dort sind viele Leute tätig.«
    »Merkwürdige Dinge, zufällige Übereinstimmungen«, sagte Karin Vestergaard. »Daran glaube ich nicht so recht.«
    »Ich auch nicht«, pflichtete Fabel ihr bei.
     
    Bei ihrer Rückkehr von SkK-Biotech fand Fabel einen dicken, großformatigen Umschlag auf seinem Schreibtisch vor. Gerade wollte er ihn öffnen, als Werner eintrat. Karin Vestergaard ent­schuldigte sich diplomatisch und ließ die beiden Männer allein.
    »Sie wird zu deinem Schatten«, sagte Werner. »Geht dir das nicht auf die Nerven?«
    »Eigentlich nicht. Ich würde genauso aktiv werden, wenn du in Kopenhagen umgebracht worden wärest und ich dort heraus­finden müsste, was passiert ist.«
    »Was soll ich dazu sagen?«, grinste Werner. »Ich bin ge­rührt.« Er zeigte auf den Umschlag. »Der ist vor einer halben Stunde eingetroffen, und ich habe ihn dir auf den Tisch gelegt. Die Einzelheiten von Westlands Anlagen, Briefwechsel und so weiter. Seine Witwe hat alles wie gewünscht hergeschickt.«
    »Danke. Ich guck's mir später an. Sonst noch Neuigkeiten?«
    »Ja, in der Tat.« Werner riss die Tür auf und rief nach Dirk Hechtner, der mit einer Spurensicherungstüte erschien und sie auf Fabels Schreibtisch legte. Die Tüte enthielt eine gebogene Klinge, die an einem Zwischending aus Schlaufe und Hand­schuh befestigt war.
    »Die Sache ist gerade noch ein bisschen interessanter gewor­den«, erklärte

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