Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin
vollständiger Name, weißt du. Boris Brilliance Brown. So gut wie jedes Mitglied seiner Familie, angefangen bei dem wunderbaren Capability Brown, war ein kreatives Genie irgendeiner Art - darunter Wissenschaftler, Architekten, Schriftsteller, Philosophen.«
»Oder extrem clevere Geschäftsleute, wie Onkel Solomon!«, rief Janey.
»Ganz genau, Blond-Mädel«, sagte Big Rosie lächelnd. »Ich hatte bisher nicht das Vergnügen, deinen Onkel persönlich kennenzulernen, doch er ist ein Genie, das weiß ich sicher. Er leitet die Polywissenschaftliche Institution, wie ich bereits erwähnte.«
»Polywissenschaftlich?«, fragte Janey.
»Es steht für Politik und die zahlreichen Wissenschaften, die bei seinen Projekten zur Anwendung kommen. Er führt die SPIon-Organisation, ohne jemals selbst in Erscheinung zu treten, damit seine angestellten Agenten nicht unnötig in Gefahr gebracht werden. Er arbeitet an Projekten, die nur einer Handvoll Regierungsmitgliedern bekannt sind. Und er ist herzensgut und großzügig und verschenkt gerne Eis an Kinder. Allerdings ist das Geschäft mit Sol-Eis natürlich nur zum Schein.«
»Mir hat er noch nie ein Eis geschickt, aber dafür einige andere Geschenke«, pflichtete Janey bei.
Big Rosies Gesicht hellte sich auf. »Solomon hat dir Sachen geschickt? Hast du sie aufbewahrt? Die müssen wir nachher alle ganz genau unter die Lupe nehmen. Wahrscheinlich ist wenigstens ein Teil davon SPIon-Ausrüstung, wenn nicht sogar alles!« Sie sah die wachsende Verwirrung in Janeys Gesicht und fügte hinzu: »Technische Spielereien und tolle Erfindungen, Zuckerpüppchen. Du wirst schon sehen.«
»Nein, ich werde das mal sehen«, warf Frau Brown ein.
»Big Rosie, erzähl mir noch mehr über meinen Vater«, sagte Janey und funkelte dabei ihre Mutter an. Die Gelegenheit, mit jemandem zu sprechen, der ihren Vater tatsächlich gekannt hatte, würde sie sich ganz sicher nicht entgehen lassen.
»Nun, dein Onkel Solomon ist großartig, wie ich schon sagte. Doch dein Vater war vielleicht noch ein bisschen brillanter, er war einsame Klasse. Solomon war unglaublich stolz auf seinen Bruder, und nach seinem Tod wollte er unbedingt dessen Arbeit weiterführen. Dein Vater war ein hervorragender Wissenschaftler, das weißt du ja bereits. Doch darüber hinaus war er noch viel mehr. Genau wie deine Mutter war er ein Agent. Ein Super-Agent. Der Beste von allen! Das perfekte Gegenstück zu Gina, der Großartigen!«
An dieser Stelle warf Jean Brown ihre Arme in die Luft, obwohl sie die Teetasse noch in der Hand hielt. Kalter Tee spritzte über ihre Bluse. »Das ist Wahnsinn. Jetzt ist Schluss, ein für alle Mal! Ich bekleckere mich hier mit Tee, dabei habe ich eher das Verlangen, Ihnen die ganze Tasse ins Gesicht zu schütten. Ich werde jetzt nach oben gehen, mich umziehen, und wenn ich in spätestens einer Minute wieder unten bin, sind Sie verschwunden. Und anschließend vergessen wir diesen ganzen lächerlichen Tag.«
Big Rosie nickte resignierend. Doch sobald Frau Brown zur Tür hinaus war, lehnte sie sich über den Tisch, griff nach Janeys Händen und hielt sie fest. »Sie glaubt mir nicht, weil ihr Gehirn frittiert wurde.«
Janey schluckte. »Glaubst du wirklich, ihr Gedächtnis wurde gelöscht?«
»Absolut. Solomon selbst hat es getan. Und ich glaube auch zu wissen, warum: Um dich, Janey, zu beschützen. Um dir eine Chance auf ein normales, glückliches Leben zu geben. Denn das wäre niemals möglich gewesen, wenn Gina weiterhin als Super-Agentin gearbeitet hätte. Also wurde an Ginas Gedächtnis herumgedoktert - doch bis heute wusste ich nicht, dass es komplett gelöscht wurde.«
»Sie sagt tatsächlich, dass sie sich fast gar nicht an meinen Vater erinnert, außer dass sie ihn sehr geliebt hat«, sagte Janey leise. »Aber ich dachte immer, das sei nur eine Ausrede, damit sie nicht drüber sprechen muss. Vielleicht hast du recht.«
»Das habe ich, Janey. Und merke dir, Jane Blond: Du bist die Tochter der beiden größten Agenten, die diese Welt je gesehen hat. Deine Gene sind unfehlbar. Tadellos. Wir konnten uns nur ungefähr vorstellen, was aus einer Kombination von Gina Bellarina und Boris Brilliance Brown hervorgehen könnte. Doch nun müssen wir nicht weiter phantasieren. Denn hier stehst du. Und ich bin auch endlich da. Ich war immer deine Patentante, Janey. Ich hab dich aus der Ferne im Auge behalten, um sicherzugehen, dass dir nichts passiert. Und bei Sols klebrigem Eis, dein Leben war bisher
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