Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff
'abe das ganze Wochenende daran gearbeitet.« Paulette warf einen ganzen Stapel Papier auf den Tisch. Alex und Janey standen mit leeren Händen da und hatten ein schlechtes Gewissen.
Janey betrachtete den Namen, der auf der ersten Seite stand: Paulette Soleil. »So schreibt man also deinen Nachnamen. Herr Saunders hat Solay gesagt.«
»Herr Saunders 'at offensichtlich von Französisch nicht viel Ahnung. Soll ich deinen Namen auch drauf schreiben, Alex? Ach, und mach dir keine Gedanken, weil du nichts dazu beigetragen 'ast«, sagte Paulette und sah Janey liebenswürdig an. »Ich war nur gelangweilt, weil ich keine Freunde 'abe, nachdem du am Samstag gegangen bist. Und meine Ma war auch das ganze Wochenende nicht zu 'ause.« Hilflos blickte sie zu Alex.
»Mmmh ... vielleicht ... vielleicht kannst du ja nächstes Wochenende zu uns rüberkommen«, sagte er schließlich und rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. Er vermied es, Janey dabei anzuschauen.
»Oh, Alex, wie nett von dir! Ich freu mich schon!«
Janey bemühte sich, an der Unterhaltung teilzunehmen. »Hatte deine Mutter einen Auftrag am Wochenende?«
Paulette lachte. »Ja, so in etwa. Aber nicht als Model. Weißt du, meine Mutter ist gleichzeitig auch eine brillante Geschäftsfrau.«
»Meine auch«, sagte Janey stolz.
»Nein, nein, das ist nicht zu vergleichen. Meine Ma 'at da was ganz Großes laufen im Moment, und sie ist wirklich eine sehr intelligente Frau.«
»Na ja, meine Mutter ist bestimmt nicht weniger schlau!« Janey konnte es kaum glauben. Sie konnte keine Minute länger mit diesem Mädchen zusammen an einem Tisch sitzen. »Ich hau ab.«
»Oh, 'ab ich dich verärgert?«, hörte sie Paulette sagen, allerdings ohne das leiseste Anzeichen von Bedauern in ihrer Stimme.
Janey eilte aus der Bibliothek und rannte den Flur hinunter. Ihre Schultern zuckten, so sehr bemühte sie sich, die Tränen zurückzuhalten. Sie hatte es ein für alle Mal satt, dass Paulette Alex behandelte, als wäre er ein Gott.
Niemand außer ihr war auf dem Flur. Frau Halliday hatte zwar gesagt, sie wolle sich die Besenkammer persönlich vornehmen, aber Janey fand, dass ein zweiter Blick nicht schaden konnte. Sie lief zum Geräteraum und schlüpfte schnell hinein.
Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis sie den richtigen Wischmopp gefunden hatte. Die geheime Tür, hinter der Zoff verschwunden war, öffnete sich. Im letzten Moment dachte Janey daran, einen Eimer in die Öffnung zu stellen, nur für den Fall, dass die Tür zuging und sich von innen nicht öffnen ließ. Janey hielt die Luft an und kroch in die geheime Kammer. Zu ihrer Überraschung war der kleine Raum völlig leer, bis auf einen Stapel Pizzaschachteln in der Ecke - kein Wunder, dass Zoff dort schnüffeln wollte. Das einzig Merkwürdige war, dass alle Wände mit Eierpappen verkleidet waren. Sie hatte etwas Ungewöhnliches erwartet - vielleicht sogar ein SPIon-Labor -, aber davon war nichts zu sehen. Sie griff unter ihren Pulli und zog das SPIV hervor. »Big Rosie, bist du da?«
Das Gerät fing an zu knacken, und dann hörte sie Big Rosies Stimme, die selten ernst klang. »Hier, Blond.«
Janey seufzte erleichtert. »Ich inspiziere gerade die geheime Kammer in der Schule. Außer ein paar lustigen Eierpappen habe ich aber nichts Verdächtiges gefunden.«
»Okay. Ich selbst bin auch auf Entdeckungsreise«, antwortete Big Rosie. »Ich bin zum Schwimmpark marschiert, um das schwarze SPIon-Labor zu schließen. Dabei habe ich ein Video entdeckt, dass auf Endloswiederholung geschaltet war. Es ist eine Nachricht. Für dich.«
»Vom Sonnenkönig?«
»Du kannst es dir selbst ansehen.«
Big Rosie hielt ihr SPIV auf die Wand aus Fernsehern, hinter der sie beim letzten Mal zusammen mit Zoff gefangen war. Auf jedem einzelnen Bildschirm war eine goldene CD zu sehen. Als Janey genauer hinsah, bemerkte sie, dass es keine CD war, sondern eine Sonne aus Metall, mit Augenschlitzen und einem merkwürdigen Gitter an der Stelle, wo sich der Mund befand. Es war die Maske des Sonnenkönigs, dutzende Male nebeneinander auf den Bildschirmen.
Und jede einzelne Maske sprach.
»Eins, zwei, drei, vier, endlich seid ihr alle hier. Pummelchen und Pussi schwimmen, bleiben jetzt für immer drinnen. Janey Brown, du hast ein Katzengeheimnis. Und ich auch. Ich will mit dir tauschen. Du sagst mir, was ich wissen möchte, und ich sage dir, was ich weiß. Und merke dir, Blond. Wir können das auf die einfache und friedliche Art machen -
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