Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff
»Jetzt linkes Pedal treten, den Schalthebel in diese Position schieben, rechtes Pedal treten, los, komm!«
Mit einem markerschütternden Kreischen drehten die Reifen des uralten Reisebusses auf dem Asphalt durch, während Janey das Gaspedal voll durchtrat und wild am Lenkrad drehte. »Mist! Warum bewegt er sich nicht von der Stelle?«
Verzweifelt zuckte sie mit den Schultern und sah Alex fragend an. Plötzlich schlug er sich mit der flachen Hand auf die Stirn und fing wieder an, ihr Zeichen zu geben. Ach so, dieses Ding hier, dachte Janey und löste die Handbremse.
Von einem Moment zum nächsten raste sie los und schlitterte mit dem riesigen Koloss quer über den Parkplatz. Besucher flüchteten erschrocken und stoben in alle Richtungen auseinander. Im Inneren des Busses war bereits eine Familie mitsamt ihren Hamburgern und Colas aus einer Nische geflogen und lagen alle übereinandergestapelt in dem schmalen Gang. Janey korrigierte schnell die Richtung und steuerte so hart gegen, dass der Bus kurzzeitig auf zwei Rädern fuhr. Der Oldtimer knarrte und ächzte furchterregend, doch Janey beobachtete erfreut im Rückspiegel, dass der Sonnenkönig das Gleichgewicht verloren hatte und nach der schweren Jukebox griff, um sich daran festzuhalten. Diese jedoch gab nach und fiel auf ihn drauf. Er war gefangen.
Alex war mittlerweile dabei, Paulette in Schach zu halten. Beide drehten sich um, als Janey auf die alte Hupe drückte, um Alex zu warnen. Gerade noch rechtzeitig warf er sich zur Seite und musste dabei leider Paulette loslassen, die sich sofort aus dem Staub machte. Janey riss das Lenkrad mit aller Kraft herum und fuhr nun direkt auf die Duschkabinen zu. Sie musste genau treffen, und während sie immer dichter und dichter an das Gebäude heranfuhr, fragte sie sich, ob sie nicht gerade einen riesigen Fehler machte. Konnte ein einziger, uralter Reisebus überhaupt einen ganzen Duschraum zerstören?
Janey war vorbereitet, als der Bus mit ohrenbetäubendem Knirschen die Ecke des massiv gemauerten Gebäudes rammte. Sie wurde in den Fahrersitz gedrückt und wäre anschließend nach vorn auf das Lenkrad geprallt, wenn sie sich nicht mit ihrem Agentenhandschuh oben an der Rückenlehne des Sitzes festgehalten hätte.
Als der Bus die Breitseite des Duschgebäudes rammte, fielen die Wände wie gefällte Bäume um. Armaturen und Haartrockner wurden aus ihren Verankerungen gerissen, während Kabinentrennwände gefährlich durch die Gegend flogen. Als der Bus endlich zum Stehen kam, war das Duschhäuschen vollkommen zerstört.
Janey konnte es kaum erwarten, endlich Frau Halliday zu helfen, sodass sie Hals über Kopf aus der Fahrertür stolperte. Alex rannte auf sie zu. »Sie ist hier unten drunter!«, und er zeigte auf einen großen quadratischen Gitterrost in der Mitte. Janey holte ihren SPIder-Kaugummi aus der Tasche und reichte ihn durch das Gitter nach unten. »Versuchen Sie, sich das in den Mund zu stecken, Frau Halliday! Atmen Sie, während wir Sie rausholen!«
Alex sprang auf das Gitter und schlug mit seinem Agentenhandschuh auf die Verankerungspunkte ein, als hätte er einen Vorschlaghammer in den Händen. Nach kurzer Zeit hatte er die meisten Schrauben gelockert, doch das Gitter war zu schwer. Sie konnten es trotz aller Anstrengung nur ein paar Zentimeter hochheben.
»Es ist hoffnungslos!«, schrie Alex völlig verzweifelt.
»Nein, ist es nicht! Geh auf die andere Seite und löse die Schrauben dort auch!« Janey wartete, während Alex sich wieder an die Arbeit machte. »Gut. Und jetzt schieb deinen ASPIT unter das Gitter. Glaub mir, es funktioniert, Al. Okay, jetzt stell dich auf das Gitter genau über deinen ASPIT. Ich mache das genauso.«
Janey fühlte die starke magnetische Anziehungskraft, die ihre SPIon-Sohlen mit dem ASPIT verband. »Wenn ich sage spring, dann springst du. Eins, zwei, drei ... SPRING!«
Die beiden Agentenschüler nahmen all ihre Kraft zusammen und hoben entgegen der magnetischen Anziehungskraft je einen Fuß, so hoch sie konnten. Schweiß rann ihnen das Gesicht hinunter, und Janey dachte, ihr Körper müsste gleich explodieren, so sehr strengte sie sich an. Mit einer Hand gab sie Alex ein Zeichen, und sie ließen gleichzeitig ihre Füße wieder hinuntersausen und auf das Gitter knallen. Zuverlässig explodierten ihre Spion-Sohlen und rissen das Gitter mit sich in die Luft. Es wurde ungefähr einen Meter weit geschleudert, bevor es auf dem Boden landete. Janey und Alex hingen immer noch
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