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Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen

Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen

Titel: Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Eiswaffel aus Metall. Die Spitze der Eistüte tanzte ungefähr einen Meter über dem Boden, genau in der Mitte des scheunengroßen Labors. Nach oben hin öffnete sich die Metalltüte in den Nachthimmel. Janey konnte darüber ein wildes Durcheinander aus herumfliegendem Gras und Wolle erkennen. Plötzlich erstarb der Wind. Der aufgesogene Müll fiel herunter auf den Laborboden, und Janey stand direkt unter dem freien Nachthimmel.
    Sie schnappte nach Luft. Einen solchen Himmel hatte sie noch nie zuvor gesehen. Er war so schwarz, als wäre dort gar nichts — nur eine unendlich dunkle Leere, wie die Pupille eines Auges. Quer darüber lag eine Straße aus Sternen. Es glitzerte weiß mit kleinen Wirbeln aus nebligen Wolken, die mitschwebten. Es kam Janey wie eine Straße in das himmlische Paradies vor. »Wow!«, flüsterte sie.
    »Das ist die Milchstraße«, sagte die Stimme ihres Vaters. Janey schrak zusammen. Sie war vollkommen in Gedanken versunken gewesen und hatte mit offenem Mund die außergewöhnliche Schönheit des Nachthimmels bewundert. Mit einem Schlag war sie zurück in der Wirklichkeit und versuchte die Richtung zu lokalisieren, aus der die Stimme kam. Er lehnte hoch oben an der Wand gegen die Reling der Landeplattform der Fliegenden Leiter. Neben ihm stand Olivia und lächelte über Janeys Verwunderung. »Faszinierend, nicht wahr?«, sagte sie. »Als wenn man direkt in die Galaxie hineinspringen könnte.«
    Janey lächelte zurück. »Es ist... wunderschön!«
    »Jetzt weißt du, warum ich so gerne hier bin«, sagte Abe und ging vor Olivia die Stufen herunter. Sie wirkte gar nicht mehr blass, höchstens noch ein bisschen wackelig auf den Beinen, so ähnlich wie ein neugeborenes Fohlen. Die beiden durchquerten die Scheune und blieben vor Janey stehen. Abe sah ihr direkt in die Augen. »Das ist die Erfüllung meiner Wünsche. Verstehst du, warum ich hierbleiben möchte?«
    Janey nickte langsam. »Ja, das verstehe ich. Es ist wundervoll. Aber ich bin mir nicht sicher ...«
    »Worüber bist du dir nicht sicher?«, hakte Abe behutsam nach.
    »Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob du glücklich wärst, wenn du das Agenten-Dasein aufgibst.«
    »Aha.« Abe verzog kurz das Gesicht und blickte einmal schnell zwischen Janey und Olivia hin und her. »SPIonage ist nicht alles, weißt du.«
    Olivia sah ihren Vater unbehaglich an, als wenn sie gerade etwas Falsches gesagt hätte oder kurz davor war, es zu tun. Nach einem kleinen inneren Kampf mit sich selbst sprach sie schließlich. »Wenigstens durftest du eine Nachwuchs-Agentin sein, Janey. Ich durfte nicht mehr sein als ... das hier.« Sie breitete ihre dünnen Hände aus und sah Janey traurig an.
    Ein SPIomat würde ihr bestimmt guttun, dachte Janey. Dieses Gefühl der Unbesiegbarkeit, das Janey jedes Mal im SPIomat erfuhr, würde auch Olivias schwaches Selbstbewusstsein stärken.
    »So schlimm ist es nun auch nicht mit dir«, sagte Janey sanft. Plötzlich kam ihr eine Idee. »Ich könnte Olivia doch ein bisschen was beibringen, Pa! Dann könnte sie auch eine Nachwuchs-Agentin sein. Zumindest noch eine Weile.«
    Abes Augen flackerten kurz. »Ich bin mir sicher, dass Olivia eine wunderbare Nachwuchs-Agentin wäre. Immerhin ist das in ihren Genen genauso verankert wie in deinen, Janey. Aber es passt nicht in meinen Plan, stimmt's?«
    »Wahrscheinlich nicht«, antwortete Janey gedehnt. Ihr Zwilling sah sie an, als wollte sie ›Danke, dass du es versucht hast‹ sagen. Janey lächelte kurz zurück und sah dann nach oben, als die Tür der Fliegenden Leiter mit Schwung fast aus den Angeln flog.
    »Fast hätte ich es vergessen!« Abe nahm schnell Janeys Hand und führte sie quer durch das Labor. »Da gibt es noch eine wichtige Person, die wir nicht zurücklassen wollen, auch wenn du bald keine Agentin mehr bist. Ich dachte, du würdest dich wohler fühlen, wenn ihr beide zusammen seid.«
    »M... Ma?« Janey war so erfreut, dass sie das Gefühl hatte, platzen zu müssen. Er hatte ihre Mutter also doch nicht vergessen! Das Gegenteil war der Fall: Er war zurück nach Hause gegangen, hatte Jean alles erklärt und sie überredet, mit nach Australien zu kommen. »Phantastisch!«
    Aufgeregt sprang sie auf die unterste Stufe, bereit nach oben zu stürmen und ihre Mutter zur Begrüßung in den Arm zu nehmen. Doch die Person, die durch die Tür trat, war nicht ihre Mutter. Die Landeplattform knackte bedenklich, als eine große, füllige Person, in leuchtenden Farben gekleidet, sich

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