Jared King - der Unternehmer
Augen funkelten angriffslustig, als sie erst Tommy und dann Sam ansah. “Bilden Sie sich ja nichts ein, Samantha Connelly”, sagte sie verächtlich. “Sie werden hier nämlich auch nichts gewinnen!”
Sichtlich wütend wandte sie sich ab und steuerte geradewegs auf einen der Ober zu. Das erste Glas Champagner trank sie in wenigen Schlucken aus und nahm sich dann ein zweites vom Tablett, ehe sie den Ober weiterziehen ließ.
“Wenn sie in dem Tempo weitermacht, wird sie noch vor dem Dinner unter dem Tisch liegen”, kommentierte Tommy gereizt.
“Du warst ziemlich … abweisend”, gab Sam zu bedenken. Sie verspürte eine Spur von Mitgefühl für die Frau, die er fallen gelassen hatte, denn schließlich wusste sie genau, wie weh es tat, sein Herz an Tommy King zu verlieren, aber nicht an ihn herankommen zu können.
“Ihr selbstsüchtiger Versuch, dich auszustechen, war unverzeihlich unhöflich”, entgegnete er scharf.
“Vielleicht glaubte sie, ein Recht dazu zu haben.”
Tommy drehte Sam zu sich herum und sah sie wütend an. “Warum denkst du immer nur das Schlechteste von mir?”
Tat sie das? Nun, vielleicht … in dem vergeblichen Versuch, ihn weniger begehrenswert erscheinen zu lassen, damit die eigene Enttäuschung nicht so schmerzte. “Verzeih, das war nicht meine Absicht”, sagte sie schuldbewusst. “Vielleicht weiß ich einfach nicht, was ich von dir halten soll, Tommy, und als Janice uns jetzt plötzlich gegenüberstand …”
“Meine Affäre mit Janice war in jener Nacht zu Ende, als sie auf einer Party einen Striptease aufs Parkett gelegt hat und dabei sturzbetrunken auf die Nase gefallen ist”, erklärte er ihr angewidert. “Damit war sie für mich erledigt. Ich habe sie noch heil nach Hause gebracht, das war’s. Und ich habe ihr das auch unmissverständlich gesagt. Sie hat kein Recht, dich zu kränken oder mich zu verleumden.”
Er schwieg einen Moment, und Sam bemerkte erleichtert, dass aller Zorn aus seinem Blick verschwunden war, als er sie dann erneut eindringlich ansah. Sacht umfasste er ihr Gesicht. “Bitte … lass nicht zu, dass sie das hier kaputt macht.”
Sam erwiderte seinen Blick wie gebannt, obwohl ihr bewusst war, wie gefährlich ihr die Leidenschaft werden konnte, die in seinen dunklen Augen leuchtete. Sie klammerte sich an ihre Überzeugung, dass Tommy im Grunde ein anständiger Mensch war, der kein verlogenes Spiel mit ihr trieb. Er sprach die Wahrheit. Sam war sich nur nicht sicher, was ihm “das hier” bedeutete.
“Vertrau mir, Samantha”, fügte er beschwörend hinzu. “Ich werde mich heute nicht des Respekts berauben lassen.”
Respekt … Dieses Wort erinnerte sie an das, was Elizabeth King ihr über ihr problematisches Verhältnis zu Tommy gesagt hatte … dass sie, Sam, bislang nicht verstanden hätte, wie viel es für Tommy bedeutete, respektiert zu werden. Aus Angst, noch mehr falsch zu machen, hob sie spontan eine Hand und legte sie beschwichtigend auf seine. “Ich glaube dir”, sagte sie rasch.
Die Anspannung wich aus seinem Gesicht. Er lächelte … ein entwaffnendes, gewinnendes Lächeln, und Sam sonnte sich darin. Alle Last und Nervosität fiel von ihr ab und machte unbändiger Freude Platz. Dies war der Beginn dessen, was sie sich so lange ersehnt hatte. Sie und Tommy würden noch einmal ganz von vorn beginnen.
3. KAPITEL
Ja!
Wilder Triumph durchzuckte Tommy. Sam hatte ihm nachgegeben. Dieses eine Mal hatte sie nicht an seinem Wort gezweifelt, hatte sich nicht über ihn hinweggesetzt, ihn nicht verspottet oder ihm einfach den Rücken gekehrt. Und indem sie ihre Hand auf seine gelegt hatte, hatte sie sein Wort nicht nur akzeptiert. Viel mehr als das! Es bedeutete einen freiwilligen Schritt auf ihn zu.
“Danke”, flüsterte er und genoss es, wie sie ihn ansah. Es war der Blick einer Frau, die nicht kämpfen wollte, sondern auf etwas ganz anderes von ihm hoffte und sich zögernd darauf zubewegte.
“Ich habe es dir vielleicht nie deutlich gesagt, aber ich bewundere, was du erreicht hast, Tommy”, sagte sie ernst. “Die Charterfluggesellschaft und der Safaripark … beides großartige Ideen von dir, die du mit dem richtigen Vorausblick für den wachsenden Tourismusmarkt hier im Outback umgesetzt hast.”
Ein überraschendes Eingeständnis, das ihn sehr freute. Tommy war zwar längst nicht mehr abhängig von dem Lob und der Bewunderung anderer für seine geschäftlichen Unternehmungen. Inzwischen genügte ihm die persönliche
Weitere Kostenlose Bücher