Jared King - der Unternehmer
ein ziemlich kompliziertes Leben geführt zu haben. Wenn man ständig von Land zu Land zog, lernte man vermutlich, seine Bedürfnisse auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Sam kam das einleuchtend vor, andererseits war es für sie schwer vorstellbar, sich für ein so einsames Leben, fernab von jeglicher Familie zu entscheiden. Aber vielleicht ging es Christabel ja wie Miranda, und sie hatte gar keine Familie.
“Magst du sie denn auch?” Für Sam war das die wichtigere Frage, wenn Jared sich ernsthaft zu der schönen Brasilianerin hingezogen fühlte. Er stand seiner Mutter in jeder Hinsicht sehr nahe und würde sich sicher wünschen, dass sie seine Wahl akzeptierte.
“Es gibt nichts an ihr, was man nicht mögen könnte. Weshalb es mich umso mehr verwundert, warum sie sich so krampfhaft darum bemüht.” Elizabeth zuckte die Schultern. “Es liegt allein an Jared, das herauszufinden, wenn er es wirklich genug will.”
Die Entscheidungen anderer Menschen zu akzeptieren … hatte Elizabeth das ihren Söhnen beigebracht? Es war eine gute, faire Lebensphilosophie, solange die Leute auch bereit waren, die Konsequenzen ihrer Entscheidungen anzunehmen.
“Christabel hat ein Kind.”
Diese ruhige Feststellung traf Sam ziemlich unvorbereitet. Ein Kind, das nicht von Jared war, meinte Elizabeth natürlich. Und was stand ihr, Sam, möglicherweise bevor? Ein Kind von Tommy, das nicht ihres war! Gequält schloss sie die Augen. Wie würde er das einfach ignorieren können? Ein Kind, ein Junge oder ein Mädchen, das seine Gene in sich trug. Sie würde nie ein gutes Gefühl dabei haben können. Niemals!
Bitte, lieber Gott, lass es nicht wahr sein!, flehte sie inständig.
“Sind die Kopfschmerzen schlimmer geworden?”
Elizabeths besorgte Frage veranlasste Sam, die Augen rasch wieder zu öffnen. “Nein”, wehrte sie unüberlegt ab und fügte dann schnell hinzu: “Ich habe nur über etwas nachgedacht. Es … es muss doch ziemlich schwer sein als alleinerziehende Mutter.”
“Ja. Obwohl sie es offenbar nicht von Anfang an war.” Elizabeth wandte sich wieder zur Tanzfläche, um die Frau zu beobachten, über die sie sprachen. “Christabel war verheiratet und ist verwitwet.”
Verwitwet … vielleicht trauerte sie ja immer noch um ihre große Liebe, was erklärt hätte, warum sie diese auffällige Distanz zu Männern wahrte. Vielleicht war Christabel eine Frau, für die es nur eine große Liebe gab … so wie es ihr, Sam, mit Tommy ging. Der Verlust dieses Menschen hinterließ eine Lücke, die kein anderer jemals wieder füllen konnte. Wenn es so war, war Jared zu bedauern. Der Weg, den er verfolgte, würde ins Nichts führen.
“Ist Christabels Kind ein Junge oder ein Mädchen?”, fragte sie, wobei sie überlegte, wie Jared wohl mit dieser Situation umging … ein Kind von einem anderen Mann. Aber wenigstens war der eigentliche Vater des Kindes nicht mehr physisch da. Bei Janice würde das anders ein.
“Ein kleines Mädchen.” Wieder beschränkte Elizabeth sich auf diese sachliche Feststellung und fügte keine persönliche Wertung hinzu.
Das Kind würde nie eine blutsverwandte Enkelin für Elizabeth sein. Wohingegen Janice’ Kind, wenn es denn von Tommy war, ein King sein würde. Niemals würde Elizabeth sich von einem Enkel von Lachlan abwenden. Er würde immer einen Platz in der Familie haben … zu Recht. Die nächste Generation.
Ach, das alles war so ungerecht und unfair! Ein Kind sollte aus einer Liebe wie der zwischen Miranda und Nathan entspringen. Was auch immer Tommy einmal für Janice gefühlt haben mochte, es war gestorben. Dennoch kamen solche ungeplanten Geburten immer wieder vor, und wenn man nur eine Spur von Gewissen hatte, durfte man die Bedürfnisse eines Kindes nicht ignorieren.
“Versteht sich Christabels Tochter gut mit Jared?”, erkundigte Sam sich interessiert.
“Ich weiß es nicht.” Wieder klang Elizabeths Antwort seltsam kühl. “Ich habe das Kind noch nicht kennengelernt. Christabel schottet ihr Privatleben sehr ab.”
Elizabeth macht sich Sorgen, dachte Sam. Sie hat Angst, wo diese Geschichte für Jared hinführen wird. Und ich sorge mich, ob es für Tommy und mich eine gemeinsame Zukunft geben wird. Ich bin ihm wichtig!, beruhigte sie sich energisch. Wichtig genug, dass er Greg für mich suchen gegangen ist. Oder ist er nur fort, um ohne mein Beisein ungestört mit Janice reden zu können?
Die Musik im Zelt verstummte, aber keiner verließ die Tanzfläche. Die Paare
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