Jared King - der Unternehmer
irgendwo gesehen?”
“Er ist schon früher gegangen”, antwortete Tommy ihr gelassen.
Sams Mutter machte ein missbilligendes Gesicht. “Er hätte sich wirklich noch von Nathan und Miranda verabschieden können.”
“Tommy!”
Der laute Ruf veranlasste Tommy, sich suchend umzublicken und einen Arm zu heben. “Hier!”
Es war Jim Hoskins, der Chef der Parkranger in den Bungle Bungles, der sich da einen Weg durch die Gäste bahnte. Seine sichtbare Eile verhieß nichts Gutes, sodass Sam und Tommy unwillkürlich aufhorchten.
“Ein Unfall”, berichtete Jim, als er bei ihnen angekommen war. “Auf der Straße zum Ferienpark ist ein Jeep gegen einen Baum gefahren. Doc Hawkins ist bereits an der Unfallstelle, weil er und seine Frau zufällig in meinem Wagen waren, als ich dort vorbeikam. Er hat mich geschickt, Sie zu holen, Tommy. Er meint, die Verletzten müssen ins Krankenhaus geflogen werden.”
“Wie viele Verletzte sind es?”, fragte Tommy.
“Zwei. Sie sind beide bewusstlos. Der Doc vermutet innere Verletzungen, und der Unfall muss schon vor einer ganzen Weile passiert sein. Wir haben jedenfalls nichts gehört, sondern sind rein zufällig vorbeigefahren.”
“Wer ist es? Wer sind die Verletzten?”, fragte Sam, die wusste, dass viele der Gäste sich Sorgen machen würden, wenn die Namen der Unfallopfer nicht bekannt gegeben würden.
Jim Hoskins wandte sich ihr zu und sah sie mitfühlend an. “Es ist Ihr Bruder, Sam. Es sind Greg … und Janice Findlay.”
9. KAPITEL
Im ersten Moment war Sam vor Schreck wie gelähmt. Doch dann hatte sie sich wieder im Griff. Dies war nicht der rechte Zeitpunkt für einen Schock, denn es musste gehandelt und geholfen werden. Hier draußen in den Kimberleys gab es keinen Krankenwagen, den man rufen konnte, sondern die nötige Rettungsaktion musste hier und jetzt organisiert werden.
“Mum …” Sam sprach ihre Mutter bewusst scharf an, um sie aus ihrer apathischen Starre zu reißen. “Würdest du bitte Dad und Pete suchen. Hol sie her … und Jim …”, sie wandte sich wieder dem Parkranger zu, “… haben Sie Ihren Wagen hier am Festzelt abgestellt?”
Er nickte.
“Wären Sie dann so nett, meine Familie zur Unfallstelle zu fahren?”
“Selbstverständlich.”
“Und die Findlays”, wies Tommy ihn an. “Bitten Sie meine Mutter, ihnen die Nachricht beizubringen, Jim.”
“Gut.”
Tommy blickte Sam eindringlich an. “Wir werden zwei Flugzeuge brauchen: Nathans, bei dem man die Sitze zum Lastentransport ausbauen kann, und eine sechssitzige Maschine.”
“Dads. Er hat sie in der Nähe des Hangars abgestellt. Kein Problem. Ich gehe zum Flugplatz und mache sie fertig.”
“Du willst selber fliegen?”
“Es ist ein Nachtflug, und es gibt niemanden, der besser dafür wäre.”
Tommy lächelte anerkennend. “Nein, niemanden. Ich hole den Vorarbeiter der Farm, stelle ein Team mit Tragbahren zusammen und besorge den Pritschenwagen, um die Verletzten zum Flugplatz zu transportieren. Wir schicken Männer zum Hangar, um die Sitze aus Nathans Flugzeug auszubauen. Ich werde die Verletzten ins Krankenhaus fliegen, und du nimmst die Angehörigen mit, okay?”
“Okay.”
Er drückte ihr die Hand und war fort, um die Rettungsaktion zu organisieren. Jim war bereits auf dem Weg zu Elizabeth. Sam drehte sich wieder zu ihrer Mutter um, die sich noch nicht von der Stelle gerührt hatte.
“Schaffst du das, Mum? Oder soll ich Dad holen?”
Ihre Mutter schluckte und sah sie gequält an. “Nein, nein, ich mache das. Ich kann es nur noch nicht fassen. Greg …”
Sam kämpfte ihre eigenen Ängste nieder. “Ich weiß”, sagte sie drängend. “Aber er braucht uns jetzt, Mum.”
“Ja.” Ihre Mutter riss sich sichtlich zusammen. “Wir treffen uns am Flugzeug, Sam. Dein Vater hat die Schlüssel stecken lassen.”
“Das tut er doch immer.”
“Geh und tu, was du tun musst.”
Sam machte sich auf den Weg, obwohl ihr die Knie zitterten. Jared gesellte sich an ihre Seite. “Tommy schickt mich, damit ich dich begleite und dir behilflich bin.”
Sie war dankbar für Tommys Umsicht. “Wir sollten einen der Lieferwagen des Partyservice beschlagnahmen. Dann ersparen wir uns den Weg den Hügel hinauf, um einen anderen Wagen zu holen.”
Als sie im Laufschritt um das Festzelt herumkamen, fuhr einer der Lieferwagen gerade mit Vollgas davon.
“Tommy hatte anscheinend die gleiche Idee”, bemerkte Jared und nahm von dem herbeieilenden Angestellten des Partyservice
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