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Jared King - der Unternehmer

Jared King - der Unternehmer

Titel: Jared King - der Unternehmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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womöglich für unverwundbar gehalten … zumal ihm das, was er sich wünschte, praktisch auf einem silbernen Tablett serviert worden war. War es bei Tommy auch so gewesen … hatte er einfach seinem Verlangen nachgegeben, ohne an die Konsequenzen zu denken?
    Tommy, der sie aufmerksam beobachtete, nahm ihre Hand und drückte sie. “Quäl dich nicht mit Selbstvorwürfen und ‘was wäre wenn …’”, riet er ihr sanft. “Ziemlich sicher hätten sie sich sowieso nicht anders entschieden, wenn einer von uns vorher noch mit ihnen gesprochen hätte. Und es war ihre Entscheidung, Samantha.”
    “Bitte mich nicht, diese Entscheidung zu respektieren, Tommy”, entgegnete sie heftig. “Betrunken Auto zu fahren …”
    “Ist mehr als dumm, ist verantwortungslos, ja. Aber keiner von uns war dabei, um sie daran hindern zu können.”
    “Ich hätte gleich mit Greg reden, hätte ihm sagen sollen, dass er für Janice nur eine Trophäe ist.”
    “Und woher willst du wissen, ob sie nicht auch nur eine Trophäe für ihn war? Ein flüchtiges Abenteuer für eine Nacht, das er genießen wollte?”
    Dieses unbestreitbare Argument rief all ihre früheren Bedenken wieder wach. “War sie das für dich?”
    Er seufzte. “Ist das so wichtig? Worauf sich meine Affäre mit Janice auch gegründet haben mag … sie ist Vergangenheit.”
    “Die Janice heute Abend wieder heraufbeschworen hat.”
    Tommy erstarrte sichtlich. “Willst du alle Schuld mir geben? Ist es das, was du denkst?”
    “Nur du kannst wissen, wie gut dir dieser Schuh passt”, antwortete sie aufgewühlt.
    “Ich verstehe.” Er zog seine Hand zurück und fügte gekränkt hinzu: “Du vertraust mir nicht.”
    Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte er sich mit versteinerter Miene ab, startete den Motor und fuhr los.
    Sam schloss die Augen und verwünschte sich selbst. Sie hatte wieder genau das getan, was sie sich geschworen hatte, nicht zu tun. Es konnte für sie keine glückliche gemeinsame Zukunft mit Tommy geben, wenn sie ihm nicht vertraute. Warum schlug sie immer wieder diesen zerstörerischen Weg ein? Wurde sie denn niemals klug? Tommy hatte ihr alle Fragen wegen Janice beantwortet. Wenn sie immer wieder davon anfing, trieb es nur einen Keil zwischen sie, den sie nicht haben wollte. Sie wollte Tommy, wollte ihn so, wie er eben noch zu ihr gewesen war: liebevoll, fürsorglich und aufmunternd.
    Die angespannte Atmosphäre auf der Fahrt ins Krankenhaus zehrte an ihren Nerven. Dazu kamen quälende Schuldgefühle. Sie sollte eigentlich an Greg denken, anstatt mit Tommy herumzustreiten. Außerdem war es wirklich nicht seine Schuld. Schließlich hatte er sich nicht sinnlos betrunken. Er hatte sich nicht ans Steuer dieses Jeeps gesetzt und war damit frontal gegen einen Baum gekracht. Im Gegenteil, er hatte sich ja noch auf die Suche nach Greg und Janice gemacht, um vernünftig auf sie einzuwirken. Gut vorstellbar, dass die beiden sich sogar ganz bewusst vor ihm versteckt hatten. Nein, sie, Sam, hatte keinen Grund, Tommy zum Hauptschuldigen dieser unseligen Folge von Ereignissen abzustempeln. Was in den Köpfen anderer Leute vorging, wurde von vielen Faktoren bestimmt. Und in ihrem Kopf herrschte im Moment ein heilloses Chaos.
    Um diese frühe Stunde war der Parkplatz des Krankenhauses fast leer. Tommy lenkte seinen Range Rover zu einer Parkbucht in der Nähe des Eingangs zur Notaufnahme. Der Minibus stand bereits da, leer. Die beiden Familien waren anscheinend schon im Krankenhaus und warteten auf den Bericht der Ärzte. Sam dachte mit Entsetzen an die bevorstehende Wartezeit. Tommy hatte recht. Sie konnten nichts mehr tun. Aber dieses Wissen machte es ihr nicht leichter.
    Als Tommy den Motor abschaltete, wandte Sam sich ihm zu. “Es tut mir leid.” Beschwörend legte sie ihm eine Hand auf den Arm. “Es war falsch von mir …” Sie schüttelte gequält den Kopf. “Es ist nicht deine Schuld. Es tut mir so leid.”
    “Schon gut”, unterbrach er sie rau. “Mir tut es auch leid. In den vergangenen zwölf Stunden ist so viel geschehen … es kommt mir wie ein ganzes Leben vor.” Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht. “Es ist ziemlich schwierig, ein ganzes Leben ins Gleichgewicht zu bringen und zu einem perfekten Resultat zu gelangen, wenn sich so viele Faktoren störend einmischen.”
    Sam atmete tief ein. “Ich möchte dir vertrauen”, flüsterte sie und sah ihn flehentlich an.
    Er nickte. “Gib uns eine Chance, Samantha.”
    “Das will ich ja auch.

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