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Jax

Jax

Titel: Jax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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gelesen hat? Ob er viel liest, wenn er frei hat, oder ob er die Zeit eher vor dem Screener verbringt?
    Ich surfe weiter durch seine Mediathek und bin versucht, Aufzeichnungen von älteren Warrior-Sendungen abzurufen. Best of Jax, sozusagen. Doch möchte ich sehen, wie er die schwarzhaarige Serva verwöhnt?
    Er hat sich mir nicht mehr körperlich genähert, seit wir hier sind. War das dann in der Vergnügungseinheit nur wegen der Show? Tief atme ich ein. Es hatte sich so echt angefühlt. Es war echt! Ich habe ihn erregt, oder zumindest mein Körper. Und jetzt sitze ich bekleidet auf der Couch, als ob er Angst hätte, einen Rückfall zu erleiden, wenn er mich ständig nackt sieht.
    Sam, was machst du dir Gedanken über ihn? Über uns?
    Ich muss sehen, wie ich aus dieser verdammt beschissenen Lage komme. Und Jax will mir helfe n. Das ist mehr, als ich mir jemals erträumt habe.
    Ich stehe auf und nähere mich langsam dem Bett. Vorsichtig hocke ich mich auf die Matratze, um ihn erneut zu betrachten. Ob ich seinen Daumen auf das Display drücken kann, um Mark anzuschreiben? Dann bräuchte ich Jax nicht zu wecken.
    Ich halte das Tablet neben seine Hand und biege behutsam seinen Daumen zurück. Da schießt sein Arm hervor, Jax packt mein Handgelenk und drückt so fest zu, dass ich aufschreie und den Computer auf die Matratze fallen lasse.
    Selbst im Schlaf verlassen ihn seine Instinkte nicht. Als er mich erkennt, lässt er mich sofort los. »Tu das nie wieder«, knurrt er und setzt sich auf.
    »T-tut mir leid, ich wollte nur in den Chat, um Mark anzuschreiben, wollte dich nicht wecken.« Das Adrenalin rauscht in meinen Ohren. Ich vergesse immer wieder, wer Jax wirklich ist.
    Er fährt sich durchs Haar und bringt es noch mehr durcheinander. Verschlafen und zerzaust sieht er verdammt sexy aus.
    »Ist nicht deine Schuld«, murmelt er. »Wie gesagt, ich bin es nicht gewohnt, jemanden um mich zu haben.«
    »Du bist zu lange allein. Vielleicht solltest du das ändern.«
    »Vielleicht«, sagt er leise, ohne mir einen Blick zu schenken. Er drückt den Daumen auf das Display und das Chatprogramm ist entsperrt.
    Ich starre auf das leere weiße Feld. »Was soll ich schreiben?«
    »Auf jeden Fall nichts, das unsere Pläne verrät.«
    »Schon klar.« Ich schmunzle und überreiche ihm das Tablet. »Mach du es lieber.« Soll er sich etwas überlegen. »Das ist auch weniger auffällig, als wenn ich eine Nachricht schicke.«
    »Hier ist Jackson Carter«, tippt er nach kurzer Bedenkzeit ein. »Ihre ehemalige Kollegin ist bei mir. Vielleicht möchten Sie sie sehen? Ich finde ihren Hals sehr fesselnd. Sie trägt ihr silbernes Schmuckband.«
    Tief durchatmend schaue ich Jax an. »Ist das unverfänglich genug?«
    »Ich hoffe«, antwortet er, fügt noch seine Adresse hinzu und drückt auf Senden. »Wenn dein Mark klug ist, weiß er, was wir von ihm wollen.«
    »Er ist verdammt klug.«
    Missbilligend zieht er die Brauen nach oben. Ist er … eifersüchtig?
    Nein, das bilde ich mir bestimmt ein. Er vertraut Mark einfach nicht.
    Als es leise »Pling« macht, starren wir auf das Display. Mark hat schon zurückgeschrieben: »Ich komme in drei Stunden, dann habe ich Feierabend.«
    »Okay.« Mit geschlossenen Augen lehne mich neben Jax ans Bett und hole tief Luft. »Hoffentlich wird die Nachricht nicht abgefangen.«
    »Und wenn schon, niemand hat erwähnt, dass ich keinen Besuch einladen darf.« Er legt das Tablet auf den Nachttisch und lehnt sich wieder neben mir ans Bett.
    Unauffällig wische ich meine feuchten Finger am Laken ab. Hoffentlich kann Mark mir dieses Ding abnehmen. »Darf ich dich etwas wegen Cedric fragen?«
    »Hm«, brummt er.
    »Was ist damals genau passiert, als ihr beide durch die Granate schwer verwundet wurdet?«
    Jax rutscht tiefer, legt sich auf die Seite und stützt mit der Hand den Kopf auf. Muss er sich so aufreizend positionieren?
    »Wir hatten den Auftrag, die Rebellen ausfindig zu machen, die irgendwo unter der Stadt ihr Hauptquartier haben. Aber sie verlegen es ständig. Manchmal erwischen wir einen, aber oft bringen sie sich vorher selbst um.«
    »Wie schrecklich …«
    »Das ist meine Welt, Kleine.«
    Ich schlucke. »Lässt es dich kalt, wenn du einen Menschen tötest?«
    Er dreht sich auf den Rücken und schließt die Augen. Langsam beginnt er zu sprechen. »Das hat es lange Zeit. So wurde ich ausgebildet. Das Leben eines Rebellen oder Outsiders ist nichts wert, sie sind Abschaum, während die Bewohner der Stadt

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