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Jax

Jax

Titel: Jax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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auf?
     

 
    ***
     
    Blind und die Hände auf dem Rücken gefesselt, stolpere ich vor mich hin, weil ich immer wieder in eine andere Richtung geschubst werde. Offensichtlich laufen wir im Zickzack. Mein Herz rast, Schweiß rinnt meinen Rücken hinunter. Was wird nun mit uns geschehen?
    Der Marsch scheint ewig zu dauern. Die Rebellen verhalten sich weitgehend ruhig und haben Jax und mir verboten zu sprechen. Ich weiß nicht einmal, ob er noch bei unserer Gruppe ist. Erst Ewigkeiten später ziehen sie mir die Augenbinde ab. Zwinkernd erforsche ich die Umgebung, wobei ich zuerst nach Jax Ausschau halte. Gott sei Dank, er steht in meiner Nähe!
    Sie befehlen uns, in ein niedriges Rohr zu klettern, das zu beiden Seiten mit einem Eisengitter versperrt ist. Offensichtlich benutzen sie es als Zelle. Wir müssen geduckt hineingehen, dann fällt das Gitter hinter uns zu. Zwei Wachen positionieren sich davor. Eine davon ist die junge Frau, die Cedric kannte.
    Jax hockt sich hin und wirkt gelassen, während alles an mir zittert, selbst die zusammengebundenen Hände hinter meinem Rücken.
    Ich atme tief durch, bevor ich Sonja frage: »Kann ich bitte den Wundlaser haben, um Jax’ Verletzung zu versorgen?«
    Nachdem ihr der maskierte Kollege zunickt, kramt sie den Laserstift aus dem Rucksack. »Dreh dich um, damit ich deine Fesseln durchschneiden kann.«
    Ich strecke die Hände zum Gitter und habe Angst, dass sie mir etwas antut, doch plötzlich bin ich frei. Offenbar hat sie die Plastikfessel mit dem Laser durchtrennt. Dann drückt sie mir den Stift in die Hand, wobei sie mir einen warnenden Blick schenkt. »Wehe, du löst seine Fesseln.« Demonstrativ hält sie den Lauf ihrer Waffe auf mich, ihre Lippen hat sie zu einer schmalen Linie zusammengepresst. »Mach bloß keinen Mist.«
    »Mach ich nicht.« Sofort knie ich mich zu Jax und streiche ihm das blutige Haar aus der Stirn. »Tut es sehr weh?«
    »Ist nur ’ne Beule« , murmelt er un d flüstert mir zu: »Wieso hast du dein Versteck verlassen?« An seinem missmutigen Gesichtsausdruck erkenne ich, wie ungehalten er deswegen ist.
    »Ich wollte dir helfen«, antworte ich und beginne, die Wunde zu verschweißen. Das wird länger dauern als sonst, weil meine Hände nicht aufhören wollen zu zittern. »Ich dachte, sie bringen dich gleich um.«
    »Ich habe mich absichtlich fangen lassen, und nun hockst du mit mir in der Scheiße, Kleine.«
    »Ich gehe nicht ohne dich – schon vergessen?«
    Darauf erwidert er nichts – wobei ich glaube, er hat mit den Augen gerollt –, sondern fragt: »Wo sind die Waffen?«
    »Noch im Versteck«, wispere ich.
    »Verhalte dich ab jetzt ganz ruhig und überlasse mir das Reden.«
    »Abgemacht.« Er ist wie immer tapfer und zuckt nicht einmal mit der Wimper, als der glühende Strahl seine Haut verschmelzt. Mit dem Daumen streiche ich über seine Wange, auf der sich erste Bartstoppeln zeigen. Heute Früh hatte er sich frisch rasiert. Sind schon wieder so viele Stunden vergangen? Hier unten verliere ich jegliches Zeitgefühl. »Hab doch gewusst, dass ich zu etwas zu gebrauchen bin.«
    »Du warst dumm«, murmelt er, »aber verdammt mutig.«
    »Danke für die Blumen.« Tief sehe ich ihm in die blauen Augen und möchte mich am liebsten an ihn kuscheln. Ich habe immer noch solche Angst! »Was ist eigentlich passiert?«
    »In dem gesuchten Planquadrat war nichts, keine geheime Zentrale, nur Bewegungsmelder. Es war eine Falle. Also hab ich beschlossen, mich schnappen zu lassen, bevor es zu einem Blutbad kommt und ich gar keine Informationen mehr erhalte.«
    Ich schnappe nach Luft. »Dein Bruder würde dir doch nicht schaden wollen?«
    »Wir leben noch, daher hab ich Hoffnung. Bin gespannt, wann dieser Julius auftaucht.«
    Jax hat sich absichtlich fangen lassen. Was würde er noch alles tun, um seine Rache zu bekommen?
    Nachdem ich die Platzwunde an seiner Stirn mit dem Laser verschweißt habe, hebt er die Brauen und lächelt verwegen. »Aber … Wir kommen in Frieden? Wo hast du denn den Spruch her?«
    »Aus einem Film«, erwidere ich und streiche erneut sein Haar zurück. Die Wunde sieht gut aus. »Ich war doch noch nie in solch einer Situation.« Leider habe ich das unbestimmte Gefühl, dass das keine Ausnahme war.
     

 
    ***
     
    Nachdem ich Sonja den Laser zurückgegeben habe, warten wir auf Julius. Es dauert auch nicht lange, bis ein maskierter Rebell zu den Wachen tritt und sagt: »Julius ist hier!«
    Keine Minute später steht ein schmächtiger

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