Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)
reden?«
Elizabeths Schnauben ging fast als Lachen durch. Sie schmiegte sich an ihn. »Du bist unmöglich. Was habe ich denn bisher verpasst?«
Er fasste für sie sowohl das Telefonat mit Kalil als auch den Inhalt seiner Mails zusammen.
Nachdenklich nahm sie ihre Unterlippe zwischen die Zähne. »Du willst doch nicht alleine zu Clive, oder?«
»Nein, Scott und Chris kommen mit. Nimmst du dir diese Firma vor?«
Ehe sie antworten konnte, hob Jerry eine Hand. »Vielleicht interessiert euch erst einmal, was sich in ungefähr zwei Stunden am Aero Drive abspielen wird. In Washington hat man nun endgültig die Geduld mit eurem Büro verloren. Mit dem regulären Flieger landet ein Team, das vorübergehend die Leitung übernehmen wird, bis der Fall restlos aufgeklärt ist. Ihr beide und natürlich euer Team seid nun offiziell und vollständig Washington unterstellt und nicht mehr von San Diego abhängig. Ich persönlich glaube nicht, dass euer jetziger Boss der Verräter ist, aber es muss jemand sein, dem er vertraut und der genug Einfluss hat, euch das SWAT-Team auf den Hals zu hetzen.«
»Davon weißt du?«
»Natürlich. Euer Boss hält sämtliche Vorschriften ein und hat sofort Washington über die Ermittlungen gegen zwei eigene Agenten informiert. Das war der Moment, wo ich entschieden habe, dass San Diego für ein paar Tage auf uns hören wird und ich mir den Laden persönlich vornehme. In dem Moment, in dem meine Leute vor Ort sind, kann Beth zusammen mit euern Leuten die Firma durchleuchten, die ihr in Verdacht habt. Aber ehe wir das Büro unter Kontrolle haben, sollte sich keiner von euch dort sehen lassen.«
Elizabeth nickte langsam. »Einverstanden. Ich starte die Nachforschungen von hier aus und kann mit dem Team übers Internet kommunizieren. Die Verbindung ist sicher und kann nicht zurückverfolgt werden. Aber eigentlich würde ich lieber Jay ins Krankenhaus begleiten.«
Jay brauchte keine Sekunde, um zu überlegen. »Kommt nicht infrage. Viel zu gefährlich.«
Ihre Antwort bestand aus einem aufgebrachten Funkeln. »Ich bin bestimmt besser in Form als du.«
»Darum geht es nicht, und darüber wird auch nicht diskutiert!«
35
Als Jay vor dem Krankenhaus aus dem Wagen stieg, hatte er immer noch das Gefühl, Elizabeth würde ihn mit Blicken durchbohren. Der Gedanke brachte ihn zum Schmunzeln. Wie hatte er sie nur jemals für eine Eiskönigin halten können? Feuer und Eis vereinigten sich bei ihr. Wenn sie loslegte, half nur noch Deckung oder Flucht. Er hatte sich für Letzteres entschieden und das spöttische Grinsen der anderen ignoriert.
Mit dem Betreten der Klinik verflog seine gute Laune jedoch endgültig. Nicht nur die Begegnung mit Clive oder eher dessen ungewisse Zukunft belasteten ihn, sondern auch der Abschied von Hamid war ihm schwergefallen. Jetzt wusste er, warum Luc so viel von dem Afghanen hielt und sie so eng befreundet waren.
Er erkundigte sich am Empfangstresen nach dem Trakt, in dem Clive lag, und wollte die Tür zum Treppenhaus öffnen. Scott hielt ihn jedoch zurück. »Stopp, Jay. Ich gehe vor.«
Das erschien Jay zwar übertrieben, aber er würde keine Zeit damit verschwenden, mit dem sturen Texaner zu diskutieren. »Wo steckt eigentlich Chris? Ich dachte, der sollte uns auch begleiten.«
»Tut er auch, aber wenn du ihn bemerkt hättest, müsste ich ihn mir später vornehmen.«
Manchmal hätte er jeden SEAL einzeln umbringen können, Anwesende ausdrücklich eingeschlossen. Ohne Probleme erreichten sie den dritten Stock, davon abgesehen, dass Jay außer Atem war und seine Rippen schmerzhaft pochten. Scott machte seine vorige Überheblichkeit wieder gut, als er Jay signalisierte, im Treppenhaus zu warten. Zeit genug hatten sie. Sie waren gut eine halbe Stunde vor dem geplanten Arzttermin eingetroffen. Besorgt musterte Scott ihn. »Geht es?«
»Ja, gib mir nur ein paar Sekunden.«
»Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Ich muss ja nicht betonen, dass du eigentlich ins Bett gehörst.« Scotts Mundwinkel hoben sich. »Um dich auszuruhen, also ohne Beth.«
»Wie geht’s eigentlich Jenna?«
Wieder röteten sich Scotts Wangen, und Jay notierte sich den Punkt. Da gab es später noch einiges Potenzial, um seinen Freund aufzuziehen.
Scott legte eine Hand auf den Türgriff und hob fragend eine Augenbraue. Jay nickte knapp. Seine Atmung hatte sich wieder normalisiert, und mit den Schmerzen konnte und musste er leben. Von zwei Männern, die neben einer Tür Position bezogen hatten,
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