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Je oller, je doller: So vergreisen Sie richtig (German Edition)

Je oller, je doller: So vergreisen Sie richtig (German Edition)

Titel: Je oller, je doller: So vergreisen Sie richtig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Mockridge , Lars Lindigkeit , Markus Paßlick
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auch auf Reisen im Zug. Und jetzt kommt mein Geständnis: Ich habe mich neu verliebt!
    Keine Sorge: Ich habe mich neu in meine Frau verliebt. Das ist ein tolles Gefühl, das müssen Sie auch mal probieren (also in Ihren Partner oder Ihre Partnerin verlieben, nicht in meine Frau).
    Ich glaube, ich weiß auch, woran das liegt: Ich habe nach fast dreißig Ehejahren angefangen, sie zu verstehen. In den ersten Ehejahren ist es völlig egal, ob man seine Frau versteht oder nicht. Man ist einfach nur verknallt. Ich war die ersten Wochen und Monate süchtig nach meiner Frau. Ich war voll auf Margie – der einzigen Droge ohne gesundheitsschädigende Nebenwirkungen. Ich konnte sie gar nicht oft genug sehen. Wenn ich sie zehn Minuten nicht gesehen hatte, was selten vorkam, flippte ich vor Begeisterung aus, wenn ich sie wiedersah: »Boah! Hast du die Haare anders? Oder ein neues Kleid? Mein Gott, du siehst ja fabelhaft aus!«
    (So ging es mir übrigens auch als junger Mann, wenn ich mich im Spiegel sah. Ich trug dabei allerdings selten ein Kleid.)
    Am Anfang einer Beziehung achtet man auch noch sehr auf gutes Benehmen. Man will, gerade als Mann, nichts Primitives machen oder wie ein ungehobelter Volldepp dastehen. Da muss man sich wirklich unter Kontrolle haben. Ganz wichtig: Man rülpst nicht voreinander! Wenn man merkt, dass die Gase in einem aufsteigen, geht man heimlich vor die Tür. Und am besten schließt man auch die Tür, sonst kommt es zu Situationen wie: »Bill, wieso stinkt es so im Flur?«
    »Ääääh, ich war nur kurz draußen, das muss von dort reingezogen sein.«
    »Wahrscheinlich haben die Nachbarn wieder Essensreste in die Biotonne geworfen. Ekelhaft!«
    »Ja, ähm, echt schlimm. Ich geh mal draußen guc… Böööööööörpfff!«
    Und : Man pupst auch nicht voreinander. Oh Gott, war das anstrengend! Ich bin die ersten Monate mit einem Bleistift im Hintern durchs Haus gelaufen. Ich habe nachts versucht, heimlich aufzustehen. Margie hat schon gedacht, ich schlafwandle. Und dann kam endlich der befreiende Moment: Die erste gemeinsame Blähung!
    »Juhu! Jaaa! Lass krachen, Schatz!«
    Das ist ein echter Meilenstein in einer Beziehung. Den feiern wir bis heute. Ich vergesse manchmal Geburtstage oder auch schon mal den Hochzeitstag, aber den habe ich noch nie vergessen: »Schatz, heute ist unser dreißigster Bläh-Day!«
    »Ach, süß, dass du daran denkst. Oh, danke Bill, sind die Bohnen für mich?«
    Wir sind schwanger
    Ein weiterer Meilenstein in einer Ehe ist der Moment, in dem deine Frau zum ersten Mal sagt: »Wir bekommen ein Baby!«
    Das war der Wahnsinn. Ich dachte, ich gehe vor Freude in die Luft! Ich wusste sofort, dass ich in dieser Schwangerschaft alles mitmachen wollte, alles miterleben. Ich wollte ein junger, moderner Vater werden. Ich war genauso schwanger wie meine Frau. Der einzige Unterschied: Ich habe deutlich mehr zugenommen.
    Ich bin nur noch mit einem Hohlkreuz durch die Stadt gelaufen, immer den Blick darauf, wo ich mich als Nächstes hinsetzen kann. Und wenn eine Parkbank durch junge Schnösel besetzt war, sagte ich mit leidendem Unterton: »Bank frei! Ihr seht doch, dass wir schwanger sind.«
    Natürlich habe ich auch alle Schwangerschaftskurse mitgemacht, die angeboten wurden. Der erste war dienstags, 18 Uhr, bei Frau Schneider. Wir waren eine tolle Truppe: Meine Frau, zehn andere Frauen, Frau Schneider und ich. Am ersten Abend haben wir Presswehen gelernt. In die habe ich mich ziemlich reingekniet. Ich möchte mich nicht loben, aber ich war der Beste !
    Frau Schneider sagte immer: »Herr Mockridge, gehen Sie noch mal nach vorne und zeigen den Frauen, wie eine Presswehe geht.«
    Tja, entweder man kann’s oder man kann’s nicht!
    Am nächsten Dienstag stand Hecheln auf dem Stundenplan. Man muss als Mann für seine Frau viel Hecheln, damit sie genug Sauerstoff zwischen den Wehen bekommt.
    »Hä-Hä-Hä-Hä-Hä …«
    Ich habe das Tag und Nacht zu Hause geübt. Wir mussten ständig die Fenster aufreißen, weil ich den Sauerstoff im Haus komplett weggehechelt hatte. Und vor unserer Tür lungerten immer mindestens zwanzig Hunde rum, weil die dachten: »Hey! Da drinnen hechelt unser neuer Anführer!«
    Ich wollte auch unbedingt bei der Geburt dabei sein. Ich dachte mir: Wenn die Zeugung schon so klasse war, wird die Geburt bestimmt auch ein großer Spaß! Ich war sooo gut vorbereitet auf dieses Ereignis. Aber wie immer kommt es anders, als man denkt.
    Eines Nachts weckte mich meine Frau.

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