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Je oller, je doller: So vergreisen Sie richtig (German Edition)

Je oller, je doller: So vergreisen Sie richtig (German Edition)

Titel: Je oller, je doller: So vergreisen Sie richtig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Mockridge , Lars Lindigkeit , Markus Paßlick
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Ich war in Sekunden hellwach, stand vor dem Bett und fragte: »Was ist, Schatz? Brauchst du was? Mineralwasser, Gürkchen oder Leberwurst?«
    »Nein danke, Bill, mir ist gerade die Fruchtblase geplatzt.«
    Ich blieb betont cool: »Mach dir keine Sorgen, ich kann alles reparieren! Wo ist das Ding, ich krieg das irgendwie wieder zusammen! Ich hol schnell den Lötkolben und die Wasserwaage.«
    »Nein, Bill! Es geht jetzt los! Wir müssen ins Krankenhaus!«
    Auf der Fahrt ins Krankenhaus habe ich versucht, mich mental auf die kommenden Großereignisse einzustellen. Mein Mantra lautete: »Was jetzt kommt, ist alles Natur. Du bist Natur. Du wirst eins mit Mutter Erde. Du bist die Mutter, äääh, der Vater!«
    Dreißig Minuten später waren wir beide im Kreißsaal. Es ging los. Aber so richtig. Ach du lieber Gott, auf so viel Natur war ich gar nicht eingestellt! An Details der Geburt kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich bin zwischen der zweiten und dritten Presswehe ohnmächtig geworden. Ich hatte wohl vergessen zu hecheln …
    Und dann ist plötzlich dein Baby da. Ich warf als stolzer Vater einen ersten Blick auf meinen Stammhalter und dachte: »UAAAAAAH! Wer soll das denn sein? Der sieht ja aus wie ein nasser Teebeutel! Es ist ja schön, dass die Aliens endlich die Erde besuchen, aber warum ausgerechnet heute. Und ausgerechnet uns ?«
    In welchem optischen Zustand Babys zum ersten Mal das Tageslicht erblicken, hatte mir niemand gesagt. Darauf muss man einen werdenden Vater doch vorbereiten!
    Verunsichert sprach ich die Hebamme an: »Äh, Entschuldigung, das kann nicht meiner sein. Gibt es denn hier nicht ein Baby mit Zähnen oder wenigstens Haaren?«
    Gab es nicht. Ich musste mich damit abfinden. Es war mein Baby. Die Beweislast war erdrückend und Umtausch ausgeschlossen.
    Die Hebamme hat den Kleinen dann frisch gemacht und nett angezogen, da dachte ich mir: »Ach komm, nimmste doch mit nach Hause.«
    Aber das Bild, dieser schrumpelige Teebeutel, ließ mich nicht los. Ich wollte wissen, ob alle Kinder nach der Geburt so komisch (nicht im Sinne von lustig) aussehen. Ich habe es noch fünf Mal probiert. Jungs, macht euch keine Hoffnung: Die sahen alle so aus.

Baby-Party
    Noch ein Meilenstein in einer Ehe: Der erste Tag mit deinem Baby in den eigenen vier Wänden. Ich bin die ersten Wochen mit unserem kleinen »Päckchen« kreuz und quer durchs Wohnzimmer gelaufen. Kilometer habe ich dabei zurückgelegt, die knöcheltiefen Fußpfade sieht man bis heute in unserem Parkett. Ich war so stolz und glücklich. Das Leben war durch das Baby von einem Tag auf den anderen komplett verändert: Mit der Frau lecker essen gehen? Vergiss es! Mit den Kumpels in die Kneipe? Denk nicht dran!
    Aber das war total egal. Hauptsache, es gab Margie, das Päckchen und mich. Mir reichte es, mit dem kleinen Nicky über der Schulter durch das Wohnzimmer zu wandern. Ich habe ihm vorne mit der Hand sanft auf den Rücken geklopft und von hinten an der Schulter hörte ich: »Bööööööörpfff!« Süß: So klein und schon ganz der Vater.
    In dieser Zeit roch ich ständig nach säuerlicher Milch und hatte zwei weiß bekotzte Schultern – die Uniform der jungen Väter. Aber als moderner Vater wollte ich mir nicht nur die Pullover bekotzen lassen, ich wollte in die Tiefe gehen. Ich sage nur: Babypflege. Ich legte Nicky zum ersten Mal auf die Wickelkommode, unter die Wärmelampe und die wachenden Augen von Margie. Ich habe voller Stolz die Klebestreifen der Windeln auseinandergezogen und das Produkt der Weltraumforschung geöffnet: »Boooaaah!« Das war ein Schock! Grün! Der Inhalt war dunkelgrün. Ich schaute Margie triumphierend an: »Siehst du? Ich hatte recht im Krankenhaus! Aliens! K – Die Besucher! Sie leben schon lange unter uns. Ihr Zeichen ist die grüne Kacke!«
    Margie versuchte mich zu beruhigen: »Nein, Bill, das ist völlig normal, wirklich.«
    Ich suchte die nächste Erklärung für dieses parapsychologische Phänomen: »Margie, du stillst doch, oder?«
    Sie nickte und verkniff sich einen Lachanfall.
    »Ja, wie denn? Hast du links Milch und rechts Waldmeister?«
    »Nein«, antwortete sie, »was hättest du denn lieber? Gelb oder lila?«
    Und dann war es auch noch so wenig. Da scheißt ein Spatz ja größere Haufen. Ich habe die Windel vorsichtig wieder verschlossen. »Margie, das lohnt sich heute noch nicht. Ich schau morgen früh noch mal rein.«
    Margie protestierte lautstark. Ich konnte sie mit meinem messerscharfen Verstand

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