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Je sueßer das Leben

Je sueßer das Leben

Titel: Je sueßer das Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darien Gee
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flauschiger Federn.
    Edie lacht. »Dann hättest du dich doch erst recht verrückt gemacht. Ich habe dir nur einen Gefallen getan.«
    Damit hat sie wahrscheinlich recht. Livvy hatte Listen mit allem aufgestellt, was bei der Geburt schiefgehen könnte, und sie täglich an Edie gemailt. Aber es wäre trotzdem nett gewesen, wenn sie sich darauf hätte einstellen können.
    Livvy dreht sich zu Tom, der ihr winziges Baby im Arm hält, ein wunderschöner, fast acht Pfund schwerer Junge. Aiden Logan Scott. »Ach ja, das Nähen hat auch echt Freude gemacht. Danke für die Warnung. Der Arzt hat zu spät gemerkt, dass er mir eine zu schwache Betäubung gegeben hat.« Livvy stöhnt bei der Erinnerung.
    »Woran hat er es denn gemerkt?«
    »Vermutlich an meinen Schmerzensschreien. Aber jetzt ist alles wieder gut. Frag mich nur bitte nicht, ob ich mir das noch einmal antun würde.« Letzteres sagt sie mit einiger Dramatik in der Stimme, und sie weiß, dass sie sich genau wie diese ständig jammernden Schwangeren anhört, über die sie sich immer ärgert. Aber Livvy muss zugeben, dass ein merkwürdiges Vergnügen darin liegt, das alles sagen, mit einem Paukenschlag bekannt geben zu dürfen: Ich hab’s geschafft . Obwohl sie es selbst noch nicht so recht glauben kann.
    »Bloß keine falschen Versprechungen«, erwidert Edie zuversichtlich. »Wie ich dich kenne, hast du bereits einen Zwillingskinderwagen gekauft.«
    Lilly wird rot. »Aber nur weil er im Angebot war«, hält sie dagegen. »Dreißig Prozent heruntergesetzt. Außerdem brauche ich Platz für meine Einkäufe.«
    Edie kichert. »Ja, natürlich. Dann sehen wir uns also nächste Woche. Das neue Jahr begießen.«
    »Julia kommt auch. Und meine Eltern. Vielleicht sollte ich einfach ganz Avalon zum Feiern nach Faberville einladen.« Tom und sie haben festgestellt, dass sie nie jemand besucht hat, als sie noch in dem großen Haus wohnten. Nächste Woche werden sie dagegen mehr Leute in ihrem kleinen Haus beherbergen, als sie jemals für möglich gehalten hätte. Es wird bestimmt lustig werden.
    »Ich weiß, ich kann mir das eigentlich sparen, aber ich würde dir raten, dich auszuruhen und nicht Party zu machen«, erklärt Edie.
    Den Rat kann sich Edie tatsächlich sparen, denn Freunde und Familie um sich zu haben ist das, was sich Livvy im Moment mehr als alles andere wünscht. Aiden ist erst ein paar Stunden alt, aber Livvy will, dass er die Menschen kennenlernt, aus deren Mitte er stammt, zu deren Leben er gehört und immer gehören wird. »Dann bleib eben weg«, sagt Livvy lässig. Sie würde Edie umbringen, wenn sie das wirklich täte.
    Aber Edie tut es nicht. »Haha, du glaubst wohl, dass ich auf jeden billigen Trick reinfalle, was? Warte mal einen Moment. Richard, wir brauchen eine Windel! «
    »Wie geht es deinem süßen Töchterchen?«, fragt Livvy. Miranda ist zwei Monate alt und sieht aus wie eine Miniaturausgabe von Edie. Livvy kann es gar nicht erwarten, bis Miranda groß ist.
    »Leicht macht sie es mir nicht. Ständig will sie trinken, so dass ich nachts kein Auge zukriege. Ach, bevor ich es vergesse, Patrick hat sich nach dir erkundigt. Er will in der Gazette eine Geburtsanzeige veröffentlichen, vielleicht sogar einen kleinen Artikel dazu.«
    Livvy schmunzelt. Seit sie die Gazette verlassen hat, zeigt Patrick plötzlich größtes Interesse an ihr. »Wer soll den schreiben?«, fragt sie unschuldig. »Lori Blair vielleicht?« Livvy mag Lori, aber noch lieber zieht sie Edie mit ihr auf.
    »Sehr witzig. Du weißt genau, dass ich es sein werde.«
    »Arbeitest du schon wieder Vollzeit?«
    »Noch nicht«, sagt Edie. »Aber es reicht mir. Ich möchte so viel Zeit wie möglich zu Hause bei Miranda verbringen.«
    Livvy traut ihren Ohren nicht. »Du spielst wirklich Hausfrau und Mutter?«, fragt sie erstaunt. Sie war überzeugt, dass Edie sich längst wieder voll in die Arbeit gestürzt hat.
    »Mach dich nicht lächerlich«, schnaubt Edie. »Natürlich nicht.«
    Livvy muss grinsen, sie genießt den Moment. »Edie, eine Frau, die daheim bei ihrem Kind bleibt, nennt man Hausfrau und Mutter. Du hast ein Kind, und du bist zu Hause, daher …«
    »Danke, Livvy. Ich hab’s verstanden«, Edie klingt verärgert. »Wo bleibt Richard? Ich glaube, sie hat aus vollem Rohr geschossen.« Kurze Pause. »Ja, hat sie.«
    »Du könntest doch die Windel selbst wechseln«, schlägt Livvy vor.
    »Könnte ich, aber da Richard erklärt hat, dass er sich um alles kümmern will, möchte ich ihm

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