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Je sueßer das Leben

Je sueßer das Leben

Titel: Je sueßer das Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darien Gee
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arbeitest, wenn dir das Ding doch gehört?« Die Frage ist ein bisschen indiskret, aber Debbie kriegt sie bestimmt nicht in den falschen Hals. Außerdem ist er neugierig.
    Sie reicht ihm die Quittung und das Wechselgeld. »Ach, einfach so. Das mache ich abwechselnd in jedem Restaurant. Damit ich sehe, wie’s läuft. Außerdem habe ich sonst nicht viel zu tun.«
    »Echt?« Er ist ehrlich überrascht. Sie ist der klügste Mensch, den er kennt, und auf eine zurückhaltende, stille Art hübsch. »Das glaub ich nicht!« Das ist nicht als Anmache gemeint, sondern völlig ernst.
    Debbie errötet und lächelt scheu. Dann ändert sich ihr Ausdruck schlagartig, als ihr Blick auf den Beifahrersitz fällt. »Da ist etwas auf dem Sitz ausgelaufen«, sagt sie. »Willst du noch ein paar Servietten?«
    Clinton dreht den Kopf und sieht, dass der Gefrierbeutel umgekippt ist und der Inhalt sich auf dem Sitz auszubreiten beginnt. »So ein verdammter Mist!« Er schnappt sich den Beutel und schaufelt das Zeug zurück.
    Schnell reicht ihm Debbie einen Packen Servietten. Clinton versucht, das Zeug mit der einen Hand wegzuwischen, während er mit der anderen den Beutel hält, der nach wie vor offen steht. »Was ist denn das?«, fragt Debbie und unterdrückt ein Lachen.
    »Irgendwas, das Juniper im Kindergarten bekommen hat«, sagt er leicht angeekelt. Die Sitze sind mit Stoff bezogen. Jetzt wird er das Polster gegen teures Geld reinigen lassen müssen. Super.
    »Das ist das Freundschaftsbrot der Amish!«, schreit es vom Rücksitz. Juniper wedelt mit einem Blatt Papier herum. »Wir drücken den Beutel jeden Tag, und dann backen wir nächste Woche Kuchen!«
    »Das macht bestimmt Spaß«, sagt Debbie mit ernster Miene zu Juniper.
    Clinton will Debbie schon bitten, den Beutel samt Inhalt wegzuwerfen, als ihm eine Idee kommt. Er nimmt Juniper das Blatt ab und liest schnell die Anleitung durch, dann sieht er Debbie an, die ihm die Tüten mit seiner Bestellung hinhält. »Hast du nicht Lust, nächste Woche zu uns zu kommen und uns zu helfen, wenn du freihast?«, fragt er.
    »Ich?«
    »Ja, klar. Warum nicht?« Clinton grinst und nimmt ihr die Tüten ab, um sie auf den Boden vor dem Beifahrersitz zu stellen. In eine davon wirft er die feuchten Servietten.
    »Es schmeckt total lecker«, quäkt Juniper von hinten.
    Clinton ist gewiss kein schneller Denker, aber so weit reichen seine Rechenkünste, dass er weiß, in zehn Tagen ist Juniper wieder bei ihm. »Hast du nächsten Samstag frei? So gegen zehn? Danach könnten wir Mittagessen gehen.« Hinter ihm hupt es ungeduldig. Clinton streckt den Kopf aus dem Fenster und ruft: »Einen Moment noch!« Idiot. Was haben die Leute heute nur?
    »Na gut«, sagt Debbie mit glänzenden Augen. Sie wirft einen entschuldigenden Blick auf das nächste Auto. »Tut mir leid, aber ich muss weitermachen. Ich geb dir schnell meine Telefonnummer.« Sie sieht sich nach einem Stück Papier um, dann nimmt sie kurz entschlossen eine Apfeltasche aus dem Warmhalteregal und schreibt mit einem Filzstift ihre Nummer auf die Papphülle. Sie gibt sie ihm.
    Clinton zieht noch einmal seinen Geldbeutel hervor, er will die Situation ja nicht ausnutzen. »Aber die zahle ich …«
    »Nein, nein«, sagt sie. »Die geht aufs Haus.«
    Clinton grinst. »Das ist nett, danke. Dann bis nächsten Samstag.«
    »Bis nächsten Samstag.« Sie winkt ihm zum Abschied zu, und Clinton bemerkt zum ersten Mal, dass sie wunderhübsche blaue Augen hat. Vorsichtig fährt er durch den Drive thru und versucht noch einmal, den Beutel zu verschließen.
    Dieses Mal gelingt es ihm.

Kapitel 6
    »Ach, verflixt!« Edie gibt sich geschlagen.
    Richard sieht von dem medizinischen Fachblatt auf, in dem er gerade liest. »Was ist denn?«, fragt er. Ein Lächeln spielt um seinen Mund, als er Edie dabei beobachtet, wie sie sich seufzend über ein quadratisches Blatt Papier beugt. »Du bist eine echte Meisterbastlerin, mein Schatz. Ich bin stolz auf dich.«
    Klebebuchstaben, Schnipsel von gemustertem Papier und bunter Borte kleben an ihren Fingern und in ihren Haaren. Vorhin hat sie bereits ein Fläschchen mit Glitter auf dem Boden verschüttet –etwas davon ziert jetzt noch ihre Wange –und sich zweimal an der Heißklebepistole verbrannt. Edie hat sich eigentlich immer für recht geschickt gehalten, aber die letzte Stunde hat sie eines Besseren belehrt.
    »Jetzt weiß ich auch, warum die Leute so viel Zeit mit Scrapbooking verbringen«, sagt sie. Sie versucht, das Blatt

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