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Je sueßer das Leben

Je sueßer das Leben

Titel: Je sueßer das Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darien Gee
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Braucht sie wirklich eine Tasse Cappuccino für vier Dollar? Oder ein Paar Schuhe, das hundertfünfundzwanzig Dollar kostet und unter erbärmlichen Bedingungen von Kindern in Indonesien produziert wird? Wie kommt es, dass in einem Land mit so hohen Kreditschulden so viele Frauen herumrennen, die sich die Brüste vergrößern und Strähnchen machen lassen? Warum muss man solche Fragen überhaupt stellen?
    »Was ist passiert, Chief Neimeyer?«, ruft Edie über das Heulen der Sirenen hinweg. Sie ist nicht die Einzige, die diese Frage stellt, und die anderen sind zwar keine Journalisten, aber sie haben lautere Stimmen. Edie drängt sich vor, ihr Aufnahmegerät hat sie schon eingeschaltet. Sie wiederholt ihre Frage und zieht endlich die Aufmerksamkeit des Chief auf sich.
    »Leute, gebt doch bitte meinen Männern die Chance, ihren Job zu machen. Sobald wir Näheres wissen, werden wir euch darüber informieren.« Chief Neimeyer gibt Sergeant Overby ein Zeichen zu übernehmen, damit er zum Feuerwehrchef gehen und sich auf den neuesten Stand bringen lassen kann.
    Edie versucht es bei Sergeant Overby. »Sergeant, können Sie uns sagen, was hier vorgeht?«
    »Tut mir leid, Edie. Das kann ich nicht.«
    »Sergeant Overby, bei uns stehen die Telefone nicht mehr still. Die Menschen in Avalon haben Angst.« Gut, das ist ein wenig übertrieben, aber möglich wäre es. Patrick, ihr Boss, hat sie alle losgeschickt und gesagt, dass sie möglichst viel herausfinden sollen. Nur Livvy und die Empfangsdame nicht, die beiden halten die Stellung.
    Edie sieht, dass die anderen Mitarbeiter der Avalon Gazette anrücken. Sie will diese Story haben – sie braucht sie. »Bitte, Sergeant. Können Sie uns denn nicht wenigstens irgendetwas sagen?« Die Verzweiflung in ihrer Stimme ist nicht gespielt.
    Er wirft ihr einen Knochen hin. »Ich kann Ihnen nur sagen, dass eine Frau festgenommen wurde, die verschiedene Dinge mit sich führte, unter anderem einen Beutel mit einer verdächtigen Substanz. Unter den gegebenen Umständen hielten wir es für angemessen, die Feuerwehr zu rufen, damit ein ABC -Spezialteam die Substanz untersuchen und eine Entscheidung treffen kann.«
    »Können Sie etwas dazu sagen, wie hoch die Gefahr einzuschätzen ist?«
    »Man hat uns mitgeteilt, dass die Substanz auf Metall reagiert, aber die Richtigkeit dieser Aussage können wir erst bestätigen, wenn …«
    Keuchend kommt Patrick angerannt. Sergeant Overby strafft die Schultern, plötzlich wird ihm bewusst, dass er mehr als ursprünglich gewollt gesagt hat. Er nickt beiden höflich zu, dann wendet er sich ab.
    Mist . Vielleicht hätte er noch mehr erzählt, wenn Patrick nicht aufgetaucht wäre. Jetzt muss sie wie alle anderen warten.
    Edie kaut auf einem Fingernagel herum und überlegt. In einer Stunde wird die Nachricht ein alter Hut sein. Bis dahin sind die Leute vom Fernsehen da. Wenn Edie nicht schnell etwas unternimmt, kann man mit ihrem Bericht in dem Käseblättchen gleich den Vogelkäfig auslegen.
    »Was ist los?« Patrick keucht. In seinem Mundwinkel klebt Senf.
    Sie gibt ihm eine kurze Zusammenfassung des Geschehens, und in dem Moment wird ihr klar, was sie tun muss. Sie lässt Patrick allein, der sich beinahe den Hals verrenkt, um einen Blick ins Polizeirevier werfen zu können.
    Sie ruft Livvy an. »Livvy, Edie hier. Du musst mir einen großen Gefallen tun. Bist du bereit?«
    »Was denkst du denn? Klar, schieß los: Um was geht’s?«
    Edie rattert einige Webadressen von Nachrichtensendern herunter, dann erklärt sie Livvy, was sie schreiben soll. Vielleicht kriegt sie ja einen Fuß in die Tür, wenn sie ihnen die Nachricht anbietet. Kaum ist sie fertig, kommt das ABC -Spezialteam mit heruntergezogenen Schutzhauben aus dem Revier.
    »Bleib dran«, sagt sie. Sie läuft schnell zurück und sieht, dass Chief Neimeyer nickt und sich wieder an die Menge wendet.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagt er mit lauter Stimme. »Das Spezialteam hat festgestellt, dass von der fraglichen Substanz keine Gefahr ausgeht.«
    »Chief Neimeyer«, ruft Edie. »Wissen Sie schon, was das für eine Substanz ist?«
    Er zögert. »Es ist Teig.«
    Verwirrtes Murmeln ist zu hören.
    »Was denn für ein Teig?«, fragt Edie.
    »Kuchenteig. Brotteig. Keksteig. Was weiß ich? Man backt daraus etwas, das sich Freundschaftsbrot nennt. Offenbar zirkuliert er gerade in der Stadt.« Er dreht sich um und stürmt zurück ins Revier.
    Edie versucht das Ganze zu begreifen, vergeblich. Was ist

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