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Je sueßer das Leben

Je sueßer das Leben

Titel: Je sueßer das Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darien Gee
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sieht sie nach Julia, die friedlich schläft. Sie stopft die Decke um sie herum fest, und einen kurzen Moment überkommt sie eine bittersüße Mischung aus Traurigkeit und Hoffnung, bevor sie in die Küche zurückkehrt. Sie überlegt, was sie tun soll, während sie drei Schüsseln auf den Tisch stellt und Löffel auf die zusammengelegten Servietten legt. Sie zieht eine Schublade mit Bürokram auf, holt das Telefonbuch hervor und versucht mit zusammengekniffenen Augen die winzigen Buchstaben zu entziffern. Ihr Finger wandert an den Namen entlang, bis sie den gesuchten gefunden hat. Sie tätschelt Hannah den Rücken und beugt sich vor, um die Zwiebeln zu begutachten. »Fast fertig«, erklärt sie Hannah lächelnd.
    Dann nimmt sie das Telefon und ruft Mark Evarts an.

Sergeant Robert Overby, 55
Polizeirevier Avalon
    Sergeant Robert Overby geht die Meldungen des Tages durch.
    Ruhestörung . Ein Jugendlicher hat in der Garage auf seinem neuen Schlagzeug gespielt. Man schickte einen Beamten, der Zeuge eines hitzigen Streits zwischen dem Jugendlichen, seiner Mutter und dem Nachbarn wurde. Der Beamte hat mitgeholfen, das Schlagzeug in den Keller zu tragen, und Lärmschutzmaßnahmen empfohlen. Problem gelöst.
    Verdächtiges Fahrzeug auf dem Elwood Drive . Ein Mann und eine Frau lagen nackt auf der Rückbank. Das Paar behauptete, sie würden nichts Ungebührliches tun, sondern nur miteinander reden. Der Beamte bat sie weiterzufahren, Problem gelöst.
    Sergeant Overby grinst. Alles in allem ein guter Tag. Vier seiner Leute sind auf Streife, und in einer Stunde kann er nach Hause und sich den wohlverdienten Schlaf gönnen.
    Gerade als er gähnt, bringt Officer Joey Daniels eine ältere Frau im Trenchcoat aufs Revier. »Auf frischer Tat ertappt«, sagt er in gravitätischem Ton. Officer Daniels ist neu in Avalon und kennt die Einwohner noch nicht, was auch der Grund dafür ist, warum er in der Frau nicht die ehemalige Miss Sunshine erkennt.
    Cora »Miss Sunshine« Ferguson hatte in den 1970ern eine kurze Fernsehkarriere als hübsche Hausfrau in einem populären Spülmittel-Spot. Man hatte sie am Thanksgiving-Wochenende in einem Kaufhaus in der Chicagoer Innenstadt entdeckt, wo sie frühzeitig nach Sonderangeboten für Weihnachten Ausschau hielt. Der Talentscout hatte sie inmitten der Menge Kauflustiger erspäht und veranstaltete an Ort und Stelle ein Vorsprechen, das Cora mit Bravour meisterte. Er fand sie charmant, und da er offenbar ihre Glühweinfahne nicht roch, nahm er sie mit zum Hauptsitz der Firma Sunshine in der Lake Street. Hier wurden Probeaufnahmen gemacht, und der Rest ist Fernsehgeschichte, wie man so schön sagt.
    Der Spülmittelproduzent ging allerdings bald pleite, und Cora kehrte nach Avalon zurück und brachte ihre Ersparnisse in weniger als einem Jahr durch. Den Bemühungen ihrer Freunde und wohlmeinender Nachbarn, sie zu einer Entziehungskur zu überreden, zum Trotz entwickelte sich Cora Ferguson zur liebevoll so genannten Stadtsäuferin.
    »Ich habe hier eine Miss Ferguson …«, liest Officer Daniels von seinem Notizblock ab.
    Cora befreit ihren Arm aus seinem Griff. »Für Sie immer noch Miss Sunshine.« Sie schwankt leicht, als sie ihn finster anstarrt.
    »Also, Miss Sunshine, warum sind Sie hier?« Sergeant Overby steht von seinem Schreibtisch auf und geht zu ihr hinüber. »Kann ich Ihnen eine Tasse Kaffee anbieten?«
    »Haben Sie vielleicht Whiskey?«
    »Nein, Ma’am, habe ich leider nicht«, erwidert er höflich.
    Sie wickelt sich fester in ihren Trenchcoat. »Dann eben Kaffee. Vielen Dank.« Sie funkelt Officer Daniels an und setzt sich auf den Stuhl, den Sergeant Overby für sie zurechtrückt.
    Er schenkt Kaffee in einen Styroporbecher und stellt ihn mit zwei Tütchen Zucker und Kaffeesahne vor ihr auf den Tisch. »Also, warum hat Officer Daniels Sie hierhergebracht?«
    »Diebstahl.« Officer Daniels spricht das Wort klar und deutlich aus, dann funkelt er seinerseits Miss Sunshine an. »Die Tatverdächtige wurde gesehen, wie sie um ein Grundstück in der North Davis Street schlich. Die Beschreibung der Person, die letzte Woche dabei beobachtet wurde, wie sie Zeitungen vor der Haustür anderer Leute mitgehen ließ, trifft auf sie zu.«
    »Ich hab sie UMVERTEILT «, sagt Cora.
    Das ist nicht das erste Mal, dass man Cora aufs Revier bringt, und Sergeant Overby weiß, dass es auch nicht das letzte Mal sein wird. »Was haben Sie dieses Mal geklaut, Cora?«
    Cora ist eingeschnappt. »Nichts.«
    Officer

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