Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende
können.
Gehen Sie einen kleinen Schritt voran und probieren Sie etwas Neues aus. In der Trauer steht uns eine gewisse Narrenfreiheit zu. Wir dürfen Dinge wagen, die wir uns sonst nicht trauen würden. Wenn Ihnen im Moment alles irgendwie egal ist, ist das eine gute Voraussetzung, Ihrem Leben womöglich eine überraschende Wendung zu geben. Außer Ihrer Gleichgültigkeit werden Sie nichts verlieren.
Setzen Sie einen Termin fest, an dem Sie beispielsweise einen Volkshochschulkurs beginnen, eine Tanzstunde nehmen, Farben und Pinsel kaufen, Ihre Freunde oder Nachbarn bekochen, Turnschuhe kaufen, einem Tier aus dem Tierheim ein neues Zuhause geben, einer Partei beitreten, einem Sportverein oder einem Chor und so weiter und so fort. Handeln Sie, und Sie werden erleben, dass in Ihr Leben langsam die Freude wieder Einzug hält. Dass Sie sich überhaupt aufraffen, ist dabei das Wichtigste, denn schon der kleinste Schritt beweist Ihnen, dass Sie wieder aktiv sind und dass Sie leben!
Neue Motivation
Die Endlichkeit alles irdischen Lebens ist Ihnen leider hautnah deutlich geworden. Sie haben nun prinzipiell zwei Möglichkeiten, Ihr eigenes Leben zu führen und Ihre Trauer zu verarbeiten:
Entweder Sie lassen sich treiben oder Sie fassen Ziele ins Auge.
Ohne Ziele werden Sie nichts tun. Aber Sie könnten einiges tun!
Setzen Sie sich dabei hinweg über Vorurteile bezüglich Ihres Geschlechts, Ihrer Konstitution und Ihres Alters.
Zeit, sich zu fordern
Vor allem wenn Krisen das Leben durchrütteln, spüren wir den Leidensdruck, der uns so aus dem Tritt und Trott bringt, dass wir bereit sind etwas zu verändern. Reißen Sie das Ruder herum, nehmen Sie einen neuen Kurs. Lassen Sie sich nicht einschränken von anderen oder von Ihren Gewohnheiten. Es ist Ihr Leben!
Haben Sie Ihre Möglichkeiten wirklich schon ausgeschöpft? Haben Sie alles in die Waagschale geworfen, um das Maximum herauszuholen? Haben Sie Ihre natürlichen Begabungen und Fähigkeiten trainiert und eingesetzt? Kennen Sie Ihre Wünsche, Träume und Ziele? Was wären Sie bereit, dafür einzusetzen?
In letzter Zeit haben Sie sicher oft über Grundsätzliches nachgedacht, denn es hat sich vieles für Sie verändert. Kehren Sie nun diesen negativen Schub in einen positiven um, indem Sie mutiger werden. Schluss mit der Apathie! Werden Sie mutig,
leidenschaftlich zu sein und zu Ihren Gefühlen zu stehen,
das Leben in Ihre eigenen Hände zu nehmen,
sich weniger nach anderen zu richten,
die Dynamik und Energie freizusetzen, die in Ihnen stecken,
sich einzubringen zum Wohle der Welt und der Menschen.
Es gibt so viel auf diesem Planeten zu tun! Was könnte Ihr Beitrag sein? Liebe und Leidenschaft gibt es nicht nur in der Partnerschaft oder Familie, sondern weit darüber hinaus. An allen Ecken und Enden werden helfende Hände gebraucht, werden Liebe und Freundschaft gesucht.
»Lebe, wie du, wenn du stirbst, wünschen wirst, gelebt zu haben.«
(Christian Fürchtegott Gellert)
Wünsche, Ziele, Träume
Sicher haben sich Ihre Wünsche und Ziele durch den Todesfall verändert. Vielleicht sind Ihnen materielle Dinge wie Haus und Auto plötzlich gar nicht mehr so wichtig. Ohne den geliebten Menschen an Ihrer Seite verliert mancher Besitz an persönlichem Wert. Aber es ist jetzt nicht der richtige Moment, um alles radikal über den Haufen zu werfen. Halten Sie erst einmal inne.
Im Rückspiegel: das Leben des Toten
Das Leben des anderen ist nun vollendet. In den meisten Fällen wird es auch in der einen oder anderen Weise »erfüllt« sein. Ein Lebenskreis hat sich geschlossen – leider gegen unseren Willen und unabhängig von unserer Meinung. Nun ist die Gelegenheit gekommen, einmal genauer zu schauen, welche Träume, Wünsche und Ziele der Verstorbene hatte und was sich davon erfüllt hat. Was wissen Sie darüber? Erweisen Sie dem Verstorbenen die Ehre, über seine Biografie nachzudenken. Fassen Sie sein Leben ohne eigene Bewertung oder Beurteilung objektiv zusammen.
Welche großen Ziele hatte der Verstorbene?
Wollte er eine Familie gründen?
Was wollte er im Beruf erreichen?
Wie war sein Verhältnis zu den Verwandten und Freunden?
Wofür hatte er eine besondere Leidenschaft?
Was war sein Lebensmotto?
Wer waren seine Ideale und Vorbilder?
Aus der Warte des Verstorbenen
Versuchen Sie sich zu erinnern, was für den Verstorbenen wichtig war und welche Ziele er erreicht hat. Was hat sich für den Verstorbenen erfüllt? Prüfen Sie das nicht aus Ihrer Sicht, sondern
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