Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jede Nacht mit Charlie

Jede Nacht mit Charlie

Titel: Jede Nacht mit Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
Vom Netzwerk:
für mich.“
    „Guten Morgen zusammen.“ In einem wadenlangen Kleid, das ihre verführerischen Beine umspielte, betrat Allie die Küche und goss sich ein Glas Orangensaft ein. „Bekomme ich auch Waffeln?“ Sie hängte ihr Tweedjackett über die Stuhllehne, stippte den Zeigefinger in den Sirup und leckte ihn genüsslich ab. All ihre Anspannung war verschwunden. Sie wirkte selbstbewusst, sexy und unbesiegbar.
    Joe riss sich als Erster aus seiner Erstarrung. „Waffeln? Sicher. Kommt sofort.“
    „Nur keine Hektik. Ich muss meine Schuhe suchen, dann können wir Pläne machen.“ Ihr strahlendes Lächeln traf Charlie wie ein Schlag in die Magengrube. „Bin sofort wieder da.“ Summend entschwebte sie ins Schlafzimmer.
    Charlie war schon halb aus dem Stuhl hoch, um ihr zu folgen, ehe er es bemerkte und einen markigen Fluch ausstieß. „Du hattest recht, Joe! Ich hätte auf dieser verdammten Couch schlafen sollen!“
    „Ich würde ein Vermögen geben, um nachher Marks Gesicht zu sehen!“ Voller Genuss machte sich Joe über seine Waffelportion her. „Oh, und Charlie? Wirf bei Gelegenheit mal einen Blick in den Spiegel, und schau dir deinen glückseligen Gesichtsausdruck an. Vielleicht solltest du das mit dem schnellen Abgang besser vergessen.“
    WBBB befand sich im dritten Stockwerk einer Bank – Bills Bank. Energiegeladen drückte Allie die Schwingtüren auf und stürzte sich ins übliche Schlachtgetümmel. Statt panikartig das Weite zu suchen, umschwirrten sie gleich unzählige Leute, als sei sie deren letzte Hoffnung.
    Die dunkelhaarige Empfangsdame war die Erste, die Allie aufhielt, als diese mit einem „Hey, Karen“ an ihr vorbeirauschen wollte. „Warte, Allie, ich muss unbedingt mit dir sprechen.“
    Wie auf Kommando kamen die restlichen Mitarbeiter einer nach dem anderen aus dem engen Flur wie Clowns aus einem Spielzeugauto.
    „Allie, hast du eine Minute Zeit? Ich brauche deine Hilfe!“
    „Vergiss es, Lisa! Ich komme zuerst. Allie!“ Ein Mann von der Statur eines Preisboxers bewegte sich schwerfällig auf sie zu und schlang ihr den Arm um die Schulter. „Ich muss dich sprechen. Allein.“
    „Nicht jetzt, Harry!“ Ein Gnom mit zu engem Schlips und verkniffenem Gesicht drängte sich zwischen die beiden. „Alice, die Quoten …“
    Gnadenlos schubste ihn eine Brünette mit der erotischen Ausstrahlung eines Eisblocks beiseite. „Vergiss es, Albert. Gerade habe ich von dieser unseligen Versetzung gehört. Wie konnte dieser hirnlose Ignorant dich nur in die Wüste schicken!“
    Lisa zuckte zusammen. Mitfühlend tätschelte Allie ihr den Arm. „Einer nach dem anderen, bitte.“
    Sofort brach ein Sturmfeuer los. Während die übrigen vier lautstark protestierten, murmelte Albert irgendwelche Zahlen vor sich hin. Plötzlich durchschnitt eine scharfe Stimme den Trubel.
    „Das reicht!“ Alle erstarrten. Über die Menschenmenge hinweg erblickte Charlie eine kleine ältere Frau im Türbogen. „Es bleibt alles beim Alten! Selbstverständlich behält Allie ihre Funktion als Marks Produzentin bei!“
    „Unmöglich, Beattie.“ Durch das Menschengewimmel packte Allie Charlies Jackettärmel und zog ihn an ihre Seite. „Das ist Charlie Tenniel, mein neuer DJ. Eine echte Konkurrenz für unsere beiden Topstars Mark und Marcia.“
    Charlie öffnete den Mund und setzte zum Widerspruch an, aber Beattie kam ihm zuvor, und es erschien ihm eine äußerst schlechte Idee, Beattie Bonner zu unterbrechen. „Bill hätte deinen Rausschmiss mit mir absprechen müssen.“ Das mörderische Glitzern in ihren Augen besagte, dass ihrem Göttergatten diese vorschnelle Entscheidung noch leid tun würde.
    Unauffällig musterte Charlie seine neue Chefin. Kunstvoll frisiertes stahlgraues Haar, maßgeschneidertes stahlgraues Kostüm, scharfe stahlgraue Augen. Nicht die Art Frau, die man bevormundete.
    „Charlie Tenniel.“ Beattie taxierte ihn vom Scheitel bis zur Sohle. „Ich verstehe. Sehr gut sogar.“ In ihre Augen trat ein unmissverständliches Glitzern. „Künftig werden die Nächte sicher sehr interessant.“ Sie reichte ihm die Hand. „Schön, Sie wiederzusehen, Charles. Bei unserer letzten Begegnung waren Sie erst fünf. Sicher erinnern Sie sich nicht an mich. Wie geht es Ihren Eltern?“
    Mutter ist felsenfest überzeugt, ihrem Lieblingssohn wurde das Kokain untergeschoben, und Dad hat so weit den Verstand verloren, dass er mich als verdeckten Ermittler in dieses kriminelle El Dorado schickte, ansonsten golfen sie

Weitere Kostenlose Bücher