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Jede Nacht mit Charlie

Jede Nacht mit Charlie

Titel: Jede Nacht mit Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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schallende Ohrfeige zu verpassen. „Spar dir das gönnerhafte Getue! Du bist nichts als ein .“
    „Allie, bitte, zeig ein Herz. Es ist keine große Sache.“
    „… ein gehirnamputierter Chauvi!“ Wutschnaubend verließ sie das Studio.
    Charlie wollte ihr folgen. Im letzten Moment besann er sich. „Allie, komm sofort zurück!“
    Jemand bewegte sich im Regieraum, doch die schemenhafte Gestalt besaß nur wenig Ähnlichkeit mit seiner heißblütigen Produzentin.
    „Äh, Charlie?“ Stewart erschien verschlafen im Türrahmen. „Ich war gerade im Pausenraum, als mir aufging, dass du es wahrscheinlich nicht weißt.“
    „Was weiß ich nicht?“ Sollte das ein Quiz werden?
    „Du bist auf Sendung.“ Stewart amüsierte sich königlich über seine entgeisterte Miene. „Nicht übel euer Streit, aber .“
    „Der Song kann unmöglich schon zu Ende sein.“ Hektisch betätigte Charlie die Tasten des Kassettenrekorders.
    „Er hat nie angefangen.“
    „Oh, zur Hölle!“ Charlie überprüfte die Kopfhörer. Keine ‚2 Live Crew‘. Er sah auf den Mikrofonregler. Er stand oben. Und das Verhängnis nahm seinen Lauf . Hoffentlich schwebte Bill schon im Land der Träume. „Äh, für die von euch, die uns zu Hause zuhören, Alice McGuffey ist gerade tödlich beleidigt aus dem Studio gestürmt. Wen es interessiert, eine aufgeplusterte Henne ist nichts dagegen. Obwohl sie natürlich überreagiert. Und jetzt versuchen wir’s noch mal mit der ‚2 Live Crew‘. Dies ist für euch gehirnamputierte Chauvis da draußen, die auf Rap stehen!“ Erneut drückte er die Taste. Stille. „Dann eben kein Rap. Anscheinend ist unser Kassettendeck defekt. Versuchen wir es mit Elvis. Der wäre sowieso als Nächstes dran.“
    Wieder schob er den Regler hoch. Wieder Stille.
    Er machte Stewart ein Zeichen. „Es ist eine verdammte Schande, dass unsere Telefonleitungen geschlossen sind. Geschlechterkampf live im Radio gäbe mit Sicherheit ein tolles Talkthema ab. Schickt mir diese Postkarten, Leute! Was wollt ihr lieber: Manilow oder die Crew? Obwohl, bei genauerem Nachdenken ist das eine lausige Wahl. Wie wär’s mit …“ Unaufhörlich zählte er neue Alternativen auf, fühlte sich wie ein kompletter Narr und entwickelte echte Rachegelüste. Zugegeben, er mochte sich den einen oder anderen Feind geschaffen haben, aber seine Bänder zu löschen war bestimmt nicht die feine Art. Endlich kehrte Stewart zurück und warf ihm eine CD zu.
    Frank Sinatra begann mit „My Way“.
    Während Stewart Charlies restliche Kassetten überprüfte, sah dieser zu den schmalzigen Klängen Sinatras sein eigenes Ende mehr und mehr nahen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Bill Wind von diesem neuen Fiasko bekam.
    „Nimm’s leicht, Kumpel“, tröstete Stewart, als Charlie sich die Haare raufte. „Dank weiser Voraussicht war das Mikro offen, sodass die Leute euren Disput mitbekamen. Das ist gut.“
    „Wie kann das gut sein?“ Hatte er es mit einem Schwachsinnigen zu tun? Bei Stewart durchaus im Bereich des Möglichen.
    „Nichts ist schlimmer als Funkstille.“ Aufmerksam besah sich der Techniker das oberste Band. „Sieht ganz okay aus. Vielleicht war es zu alt.“
    „Beim Probelauf heute Nachmittag war es das nicht.“
    Stewart zuckte die Achseln. „Dann ist es gelöscht. Erinnert an einen wohl durchdachten Sabotageakt. Nicht jeder mag dich. Der Bürgermeister, zum Beispiel.“
    „Rollie Whitcomb schleicht sich hier rein und löscht meine Kassetten, um mich in tödliche Verlegenheit zu bringen? Jetzt komm aber. Der Mann beherrscht kaum das Autofahren.“
    „Du hast gefragt.“
    Charlie legte den Kopf in den Nacken, starrte an die Decke und übte sich in positivem Denken. „Also haben Allie und ich gerade unseren ‚2 Live Crew‘-Streit vor halb Tuttle ausgetragen? Dafür kann ich unmöglich in Schwierigkeiten geraten. Es sei denn, die Kontrollkommission nimmt Anstoß an dem Ausdruck ‚gehirnamputierter Chauvi‘. In dem Fall zahle ich die Geldstrafe. Ich bin rundum abgesichert.“
    Von so viel grenzenlosem Optimismus ermüdet, verließ Stewart das Studio für ein Nickerchen im Pausenraum. Einige Minuten später, während Charlie noch alle Fallstricke auslotete, klingelte das Telefon.
    Aus reiner Gewohnheit hob er ab.
    Als Charlie in dieser Nacht nach Hause kam, lag Allie bereits im Bett. Er holte sich ein Bier, zog sich aus, kroch zu ihr unter die Decke und hielt ihr die eiskalte Dose an den Rücken.
    „Zisch ab, Tenniel!“
    „Aufwachen! Hier

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