Jeden Abend, jeden Morgen - immer!
nach dem wilden Hengst sucht? Carly liebt Tiere. Als Kind brachte sie ständig streunende Katzen und Hunde mit nach Haus.”
Ein Schauer lief Jake über den Rücken. Er hatte Carly im Glauben gelassen, dass er den Hengst erschießen würde. Das musste er richtigstellen – noch heute! “Das könnte es sein, Stu. Ich werde sofort mit ihr reden.”
“Tu das.”
Nach dem Gespräch saß Jake da wie vor den Kopf geschlagen. Er hatte bei Carly alles falsch angefangen, das musste er wiedergutmachen. Himmel, wenn sie nach dem Hengst suchte, konnte ihr alles Mögliche zustoßen. Wenn sie zum Beispiel einem Grizzlybär begegnete …
Er sprang auf und lief nach oben, klopfte an ihre Tür und rief ihren Namen.
Carly lag im Bett und las und traute ihren Ohren nicht. “Was ist?” War dieser unmögliche Mensch plötzlich anderer Laune? Am Morgen hatte sie sich ihm offen angeboten und war auf verletzende Weise abgewiesen worden. Was bildete er sich eigentlich ein?
“Ich muss mit dir reden”, rief er. “Es ist wichtig.”
“Das will ich hoffen”, rief sie spöttisch zurück. “Geh weg, ich bin schon im Bett.”
“Ich gehe nicht. Ich komme herein.”
“Wehe, du wagst es …” Die Tür ging auf und Jake trat ein. “Du Flegel!” Sie warf das Buch beiseite und zog sich die Bettdecke bis zum Kinn hoch.
“Stell dich nicht an. Heute Morgen hast du alle Register gezogen, um mich zu verführen, und nun spielst du die bedrängte Unschuld. Ich begreife dich nicht, Lady.”
“Überanstrenge dein Spatzenhirn nur nicht. Was willst du?”
“Darf ich mich setzen?” Er zog einen Stuhl ans Bett. “Was ich dir zu sagen habe, könnte deinen Ausritt morgen früh überflüssig machen.”
“Was?”, rief Carly alarmiert. Auf einmal war ihr zum Weinen zumute. Sie hatten den Hengst gefunden und getötet. Sie begann hysterisch zu schluchzen. “Du … du Schuft!”, stieß sie hervor.
Verdutzt gab Jake zurück: “Wieso? Warum weinst du denn, Carly?”
Sie konnte nicht mehr ruhig liegen und schlug die Decke zurück. Jake schluckte, als er das Nichts von Nachthemd erblickte und noch viel mehr … Sie hatte keinen Slip an. Der Anblick ging ihm durch und durch. Wie viel konnte ein Mann ertragen, bevor er durchdrehte?
Carly stieß an sein Knie, als sie an ihm vorbei aus dem Bett stürzte. Außer sich lief sie auf und ab. “Gott wird dich dafür strafen!”
Jake stand auf. “Wofür? Was ist eigentlich los?”
“Du hast den Hengst umgebracht!”
“Nein!”
“Dann einer von deinen … deinen Schergen, du Mörder! Deke sagte, er würde den Hengst erschießen, wenn du es verlangtest. Und das hast du getan!”
“Meine Güte, kannst du mir mal eine Minute zuhören? Niemand hat das Tier getötet, wir haben es seit Tagen nicht einmal gesehen. Ich wollte mich bei dir entschuldigen, weil ich dich in dem Glauben ließ, wir würden den Hengst töten. Das hatte ich nie vor, ich wollte dich nur aufziehen.”
Sie starrte ihn an. “Du lügst!”, rief sie. “Anfangs hast du ganz anders geredet!”
“Weil du mir so auf die Nerven gegangen bist.”
“Ich dir? Du eingebildeter Kerl!”
“Dasselbe könnte ich von dir sagen. Aber wenn das so ist, warum denken wir dann nur an Sex, sobald wir uns ansehen?”
“Tun wir nicht! Jedenfalls ich nicht!”
“Jetzt lügst du aber. Du denkst sogar in diesem Moment daran.” Jake wusste, dass er aus ihrem Zimmer verschwinden sollte, doch er hatte seinen Körper nicht mehr unter Kontrolle und ging auf Carly zu.
Sie wischte sich hastig die Tränen weg. “Du weißt, dass ich bei dir nicht Nein sagen kann”, flüsterte sie heiser. “Das ist unfair, Jake. Du kannst mir leicht widerstehen, warum fällt es mir bei dir nur so schwer?”
“Glaube bitte nicht, es fiele mir leicht, dir zu widerstehen.” Er nahm sie in die Arme, seufzte vor Lust und begann sie zu küssen. Es war so herrlich, sich gehen zu lassen und das zu tun, was ihn seit dem heißen Intermezzo in der Küche wahnsinnig machte. Und er hatte sogar Carlys Einwilligung, das hatte sie ihm im Arbeitszimmer eindeutig gestanden. Sie wollte Sex mit ihm, und das oft – den ganzen Sommer lang.
Und er wollte es auch. Es war an der Zeit, seine Schwäche einzugestehen und das zu machen, wonach sie beide sich so brennend sehnten.
“Ich will dich lieben, bis du den Verstand verlierst”, flüsterte er. “Jeden Morgen, jeden Abend, mitten am Tag, mitten in der Nacht. Du solltest am besten gleich in mein Zimmer ziehen.”
Carly
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