Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jeden Tag wurde ich dicker und müder: Mein Leben mit Hashimoto (German Edition)

Jeden Tag wurde ich dicker und müder: Mein Leben mit Hashimoto (German Edition)

Titel: Jeden Tag wurde ich dicker und müder: Mein Leben mit Hashimoto (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Blumhagen
Vom Netzwerk:
TRH zur Hirnanhangsdrüse und bewirkt an deren Vorderlappen die Freisetzung des TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon). Die Schilddrüse wiederum setzt daraufhin T3 und T4 frei. Die Schilddrüsenhormone gelangen mittels eines Trägerproteins namens TGB (Thyroxin bindendes Globulin) in den Blutkreislauf und damit zu den Organen. In den Geweben angekommen, interagieren die Hormone mit Rezeptoren, die sich in den Zellkernen befinden und so den Befehl zu einer erhöhten Arbeitsgeschwindigkeit bekommen.
    Sobald der Hypothalamus durch ein Rückkopplungssystem erkennt, dass genügend T3 und T4 im Umlauf sind, drosselt er die TRH-Produktion. Dadurch sinkt der TSH-Wert, die Schilddrüse verringert die Hormonproduktion. Durch dieses System stellt der Körper sicher, dass die überwachten Funktionen in der dem Bedarf des Körpers und den Umständen angemessenen Geschwindigkeit laufen.

Hashimoto Thyreoiditis – die Definition
    Bei Hashimoto Thyreoiditis (Autoimmunthyreoiditis) handelt es sich um eine chronische Entzündung der Schilddrüse. Diese Entzündung wird allerdings nicht durch Viren oder Bakterien ausgelöst, sondern durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems. Antikörper lagern sich an Proteinen im Schilddrüsengewebe an. Das wiederum weckt das Immunsystem aus seinem Schlaf. Ein Krieg zwischen den Immunzellen und der eigentlich friedlichen Schilddrüse beginnt. Beim fehlgeleiteten Versuch, den Eindringling (die Antikörper) abzuwehren, zerstören die aggressiven Immunzellen nach und nach das körpereigene und überlebenswichtige Schilddrüsengewebe. Deswegen zählt man Hashimoto Thyreoiditis zu den Autoimmunerkrankungen.
    Benannt ist Hashimoto Thyreoiditis nach seinem Entdecker, dem japanischen Arzt Dr. Hakaru Hashimoto (1881–1934), der diese Erkrankung erstmals 1912 beschrieb. Es gibt zwei unterschiedliche Verlaufsformen. Zum einen die hypertrophe Variante, die durch unkontrolliertes Wachstum von Zellen zu einer Vergrößerung der Schilddrüse führt. Und zum anderen die atrophe Variante, bei der Schilddrüsengewebe zerstört und abgebaut wird und wodurch die Größe des Organs immer mehr abnimmt. Im Allgemeinen tritt die atrophe Form häufiger auf: Rund 80 Prozent der Erkrankten leiden darunter. Circa 90 Prozent davon sind Frauen.
    Zwei Fakten sind mir hier besonders wichtig:
    1. Hashimoto ist nicht heilbar! Ich höre immer wieder von Patienten, die von ihrem Arzt oder Heilpraktiker als völlig geheilt entlassen werden, weil die Blutwerte in Ordnung sind oder keine Antikörper mehr im Blut auftauchen (mehr dazu im folgenden Kapitel). Das bedeutet aber nicht, dass man kein Hashimoto mehr hat! Die nichts ahnenden Patienten setzen ihre Hormontabletten ab und wundern sich, dass es ihnen nach kürzester Zeit wieder schlecht geht. Das ist höchst fahrlässig und auch nicht ungefährlich! Wenn Sie einem Arzt begegnen, der von vollständiger Heilung spricht, holen Sie sich unbedingt eine zweite Meinung ein. Sicher kann man den Gesundheitszustand stabilisieren, den Körper in bessere Balance bringen, einzelne Baustellen eliminieren und dafür sorgen, dass man sich mit der Krankheit so gut es geht arrangiert – aber geheilt werden kann man bisher leider nicht.
    2. Hashimoto ist keine Erkrankung der Schilddrüse, sondern des Immunsystems! Das ist so elementar, weil durch diese falsche Annahme der Fokus nur auf die Schilddrüse gerichtet wird und sämtliche andere Symptome im Körper vernachlässigt werden. Wenn diese Tatsache mehr in den Mittelpunkt der Behandlung gestellt würde, wäre es selbstverständlich, sich auch die Faktoren anzuschauen, die das Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringen: Allergien, Umweltbelastungen, Entzündungen im Körper, Stress und vieles mehr. Bei der Schilddrüse anzusetzen, hilft nicht. Man kann durch eine Beruhigung des aufgehetzten Immunsystems das Fortschreiten der Zerstörung verlangsamen und so vielen Symptomen den Nährboden nehmen.

Ursachen
    Die genauen Ursachen und Auslöser für die Entstehung der Hashimoto Thyreoiditis sind bisher noch nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht. Vermutet wird jedoch, dass es nicht eine einzige Ursache gibt, sondern dass mehrere Faktoren zusammentreffen müssen, damit es tatsächlich zum Krankheitsausbruch kommt.
    Viele Hashimoto-Patienten (so auch ich) haben ebenfalls Betroffene in der Familie. Wahrscheinlich wird die Krankheit von der Mutter auf die Tochter, seltener auf den Sohn, übertragen. Wenn zu dieser Vorbelastung noch großer Stress,

Weitere Kostenlose Bücher