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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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aß, bevor er sich an die Arbeit machte. Während er wartete, erzählte Lovelle ihm aus ihrer Zeit als professionelle Ballerina. Annie machte ein Sandwich für Danny und wärmte eine Schale Suppe auf.
    Am anderen Ende des Tisches erörterten Destiny, Jamie und Max Zeitungsfragen und kicherten über Leserbriefe, die an die Heilige Göttin der Liebe geschickt worden waren.
    »Es gibt Leute, die sind so bescheuert«, lachte Destiny. »Hört euch mal das an:
    ›Liebe Heilige Göttin der Liebe: Vor ein paar Monaten habe ich entdeckt, dass mein Mann ein Transvestit ist. Nach dem ersten Schock beschloss ich, das Beste daraus zu machen. Jetzt teilen wir uns die Kleidung. Jetzt regt mich aber unheimlich auf, dass er nie fragt, ob er sich meine Sachen aus leihen kann; was er braucht, nimmt er sich einfach aus meinem Schrank.
    Wenn er es wieder zurückhängt, ist es oft mit Essensresten verschmutzt, aber er bietet nie an, es in die Reinigung zu bringen. Ich habe ihn schon darauf angesprochen, aber er will nichts davon hören. Könnten Sie diesen Streit bitte schlichten? Ich habe Angst, dass unsere Ehe in große Schwierigkeiten gerät, wenn wir das nicht bald klären.‹« Max und Jamie lachten.
    »Ach, und hört euch den hier an«, fuhr Destiny fort. »›Liebe Heilige Göttin der Liebe: Wahrscheinlich sehe ich Gespenster, aber ich habe Angst, dass mein Mann mich betrügt. Manchmal kommt er abends erst um zwölf Uhr nach Hause und riecht nach Chanel Nr. 5. Ich habe Lippenstift an seinem Hemdkragen gefunden, lange Kratzer auf seinem Rücken, und als er sich letztens ausgezogen hat, hatte er seine Unterhose verkehrt herum an. Glauben Sie, ich übertreibe es mit dem Misstrauen?‹«
    Destiny las weitere Briefe vor. Jamie lachte, bis sie Seitenstiche bekam. Annie war froh, dass ihre Freundin sich ein wenig entspannen konnte. Die Blicke, die Jamie und Max austauschten, wenn sie sich unbeobachtet fühlten, hätten jede Frau neidisch gemacht.
    Als Danny mit dem Essen fertig war, brachte er seine Teller zur Spüle und wusch sie ab. Wes kam in die Küche, eine Kamera um den Hals. Alle drehten sich zu ihm um, die Gespräche verstummten. »Sie sind bestimmt der zweite neue Gast«, sagte Lovelle und stellte sich vor. Destiny hatte sie bereits kennengelernt.
    »Freut mich«, sagte Wes höflich.
    Max erhob sich und stellte sich ebenfalls vor. Falls Wes Jamie erkannte, so ließ er sich nichts anmerken. »Schöne Kamera«, meinte Max.
    »Sind Sie Fotograf?«
    Wes nickte. »Ich habe heute Morgen ein paar tolle Bilder gemacht. Beaumont ist wunderschön.«
    »Wächst einem schnell ans Herz«, sagte Max.
    »Wes, möchten Sie vielleicht ein Sandwich?«, bot Annie ihm an und wünschte sich insgeheim, wenigstens einmal alle zum Essen versammeln zu können. Sie hatte das Gefühl, unablässig irgendjemandem Essen anzubieten. Als ob sie im Schnellrestaurant arbeitete.
    »Ich hab schon was gegessen«, sagte er. »Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen«, rief er Max und Jamie zu, während er nach oben ging. Er machte Platz für Theenie, die gerade die Treppe herunterkam.
    »Mein lieber Mann!«, sagte Lovelle, als Wes sie nicht mehr hören konnte. »Wo hast du den denn aufgetrieben?«
    »Irgendwie hat er uns aufgetrieben«, gab Annie zurück.
    »Annie hat ihn beinahe umgebracht«, verkündete Theenie. »Und dann hat Doc ihn fast eingeschläfert.«
    »Nein, das war ganz anders«, sagte Annie. Gerade wollte sie es Lovelle erklären, da hörte sie draußen eine Männerstimme, die ihren Namen rief. Es klang völlig panisch. »Was ist denn nun schon wieder?!« Annie stieß die Hintertür auf. Docs Gärtner kam über den Hof auf sie zugelaufen.
    Schritte polterten die Treppe herunter, dann stand Wes in der Küche. »Was ist da los? Ist jemand verletzt?«
    Annie war bereits auf der Veranda, die anderen drängten sich hinter ihr. Der Gärtner blieb vor der Treppe stehen, schwankte und hielt sich am Geländer fest. Sein Gesicht war aschfahl. Er versuchte zu sprechen.
    Annie eilte zu ihm hinunter und legte ihm die Hand auf den Arm. »Was ist passiert?«, fragte sie. »Haben Sie sich verletzt?« Sie suchte nach Blut, fand aber nichts.
    »Es ist furchtbar«, brachte der Mann hervor. »Das Schlimmste, was ich je gesehen habe.«
    »Was denn?«, fragte Annie.
    »Da hinten. Hinter der, ahm, der Remise.«
    Wes drängte sich an den anderen vorbei und sprang die Verandatreppe in einem Satz hinunter. Er stand als Erster vor dem gähnenden Loch, Max und Danny erreichten es

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