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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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nicht.«
    Der Polizeichef war erleichtert. »Im Moment kann ich nur sagen: Ja, wir haben eine Leiche, aber mehr wissen wir noch nicht.«
    »Vermuten Sie ein Verbrechen?«, wollte Mike wissen.
    Vera sah ihn an. »Das ist ja wohl die dümmste Frage, die ich je gehört habe. Natürlich war das ein Verbrechen. Tote begraben sich schließlich nicht selbst.« Mikes Gesicht lief feuerrot an.
    Vera sah Lamar an. »Hast du einen Verdächtigen?«
    »Selbst wenn ich einen hätte, würde ich das bestimmt nicht vor der Presse ausplaudern.«
    Vera runzelte drohend die Stirn. »Gibst du mir Widerworte? Wenn das so ist, dann sage ich das deiner Mutter, und die verpasst dir eine gehörige Backpfeife, dass du bis nach Texas fliegst. Sie hat dir doch wohl nicht beigebracht, älteren Damen Widerworte zu geben.« Wieder schaute Wes zu Max hinüber. Nun fiel es ihm genauso schwer wie Max, nicht laut loszulachen.
    Lamar sah die beiden an. Als spüre er ihre Belustigung, reckte er das Kinn in die Höhe und nahm die Schultern nach hinten. »Dies ist eine Angelegenheit der Polizei, Vera«, sagte er. »Es wäre mir lieb, wenn du meine Mutter außen vor lassen würdest.« Streng schaute er die anderen an. »Und von euch nähert sich niemand dem Tatort, haben wir uns verstanden? Der Amtsarzt macht einen Riesenaufstand, wenn er sieht, dass etwas berührt wurde.«
    Ungeduldig tappte Vera mit dem Fuß. »Und wie soll ich dann bitte schön ein Foto machen?«
    Lamar dachte nach. »Ich weiß schon: Mach ein Foto von mir, wie ich auf den Tatort zeige.«
    Vera seufzte und schüttelte den Kopf. »Es ist eine Schande, dass du alles tust, nur um dein Bild in die Zeitung zu bekommen, aber fürs Erste muss das wohl reichen.« Sie hob die Kamera vors Gesicht und drehte am Objektiv.
    Lamar richtete sich auf, zog den Bauch ein und grinste breit. Mit ausgestrecktem Arm zeigte er auf den kleinen Erdhaufen neben dem offenen Grab.
    Vera ließ die Kamera sinken. »Was glaubst du eigentlich, wo du bist? Das wird kein Bild für das Jahrbuch der Highschool. Du musst ein ernstes Gesicht machen.«
    »Ja, klar.« Lamar schaute stirnrunzelnd in die Kamera und wartete, bis Vera ihr Foto gemacht hatte. »Wenn ihr mich jetzt bitte entschuldigen würdet«, sagte er. »Ich habe zu arbeiten.« Er wandte sich an einen seiner Mitarbeiter. »Niemand nähert sich dem Tatort«, befahl er und schaute Vera mit zusammengekniffenen Augen an. Der Beamte nickte und verschränkte die Arme vor der Brust. Lamar steuerte auf das Haus zu.
    Vera schürzte die Lippen und sah Mike an. »Wenn ich keine brave Baptistin wäre, würde ich Lamar Tevis den Stinkefinger zeigen.«
    Zum wiederholten Male schnupfte sich Annie die Nase und warf das Taschentuch in den Mülleimer neben dem Bett. Jamie und Theenie saßen rechts und links von ihr; Destiny und Lovelle standen am Fußende. »Ich fühle mich so schuldig«, sagte Annie. »Die ganze Zeit habe ich herumerzählt, Charles hätte mich wegen einer anderen Frau verlassen. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass er tot sein könnte.«
    »Du musst keine Schuldgefühle haben, Liebes«, sagte Theenie. »Wahrscheinlich hätte Charles dich früher oder später eh sitzen lassen.«
    Es klopfte an der Tür. Lovelle öffnete. Lamar kam hereinspaziert. Sofort fiel sein Blick auf Jamie. »Ihre … ahm … Mitarbeiter begutachten draußen den Tatort. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sicherstellen könnten, dass sie nichts anrichten. Sie wissen ja, wie störrisch Vera sein kann.«
    »Mike und Vera sind Profis«, sagte Jamie, obwohl sie wusste, dass Vera vor nichts zurückschreckte, wenn ihr eine gute Story winkte – selbst wenn sie dafür das Gesetz verletzen musste. Und da Mike Respekt vor ihr hatte, würde er ihr so gut wie alles nachmachen. Jamie sah Annie an. »Ich würde gerne nur kurz mit ihnen sprechen, bevor sie zurück ins Büro fahren. Ist das in Ordnung?« Annie nickte.
    Lamar wartete, bis Jamie gegangen war. »Mrs. Fortenberry, ich wollte Ihnen gerne ein paar Fragen stellen, wenn Sie meinen, dass Sie dazu in der Lage sind.«
    »Lamar, warum so förmlich?«, sagte Annie und versuchte ein Lächeln. »Ist es in Ordnung, wenn meine Freundinnen bleiben?«
    »Egal, Hauptsache, Sie fühlen sich wohl.«
    »Nehmen Sie sich doch den Stuhl dort!«, forderte Annie ihn auf.
    »Danke.« Lamar zog den Stuhl ans Bett heran. »Also gut«, sagte er und holte wieder sein Notizbüchlein heraus. »Wie ich höre, haben Sie Grund zu der Annahme, dass die Leiche da draußen die

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