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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ist.«
    Fast hätte Annie die Kaffeekanne fallen lassen, in die sie Wasser laufen ließ.
    »Was?!«
    »Ich hatte eine Vision. Er ist die Treppe heruntergefallen.« Als Annie Destiny verständnislos ansah, fuhr sie fort. »Es gab einen Streit.« Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, musste sie niesen.
    Annie griff nach der Schachtel mit den Taschentüchern und reichte ihr eines.
    »Wer war bei ihm?«
    »Das weiß ich nicht, aber ich bin überzeugt, dass sie alles mit angesehen hat.«
    »Der Geist?«
    Destiny nickte. »Ich habe sie schon zwanzigmal gefragt, aber sie will einfach nicht reden.«
    »Du hast doch gesagt, sie sei stumm.«
    »Ich konnte das eine oder andere telepathisch empfangen, aber sie öffnet sich nicht vollständig. Ich weiß nicht, ob es ein physisches oder psychologisches Problem ist oder beides, aber diese Frau hat eine Heidenangst.« Destiny überlegte. »Ich denke, es war folgendermaßen: Sie musste zusehen, wie ihr Liebhaber gehenkt wurde, aber das hat sie verdrängt. Sie hatte bereits das Trauma durchlebt, ermordet zu werden, und die Hinrichtung des Geliebten war einfach zu viel für sie. Solange sie sich nicht daran erinnert, wird sie nicht sprechen oder zum Licht gehen.« Destiny nieste zweimal.
    Annie bemühte sich, offen zu sein, aber all das klang doch sehr exotisch.
    »Kannst du ihr nicht helfen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Annie wandte sich wieder der Kaffeekanne zu. »Kannst du mir sonst noch irgendwas über Charles sagen?«, wollte sie wissen.
    Erneutes Niesen. »Er traf sich definitiv mit einer anderen Frau, und ich bin so gut wie sicher, dass du diese Frau auch kennst. Das habe ich zwar nicht in einer Vision gesehen, aber logischerweise muss ihn die Person, mit der er gestritten hat, geschubst haben. Ich weiß nicht, ob es diese Frau war oder der betrogene Ehemann oder Freund.«
    Annie hörte ein Geräusch und sah hoch, als Wes die Treppe herunterkam.
    »Ich wollte mir nur ein Glas Eiswasser holen«, erklärte er. »Störe ich?«
    Destiny schüttelte den Kopf. »Ich bin auf dem Weg ins Bett.« Sie schaute Annie an. »Noch mal danke für das Essen.« Mit diesen Worten ging sie die Treppe hinauf.
    Schweigend lehnte Wes sich gegen die Küchentheke und trank das Wasser. Annie spürte seinen Blick auf sich und dachte, es sei das Beste, nach oben zu gehen. »Ich habe die Türen abgeschlossen«, erklärte sie. »Machst du bitte das Licht aus, wenn du ins Bett gehst?«
    Sie steuerte auf die Treppe zu.
    »Annie?«
    Sie blieb stehen.
    »Tut mir leid, dass ich so ein …« Er hielt inne.
    Annie wartete. »Wenn dir kein Wort einfällt, kann ich dir gerne meine Liste geben, da stehen mehrere drauf.«
    »Dass ich so ein Blödmann war«, sagte er schließlich. »Das ist ziemlich schwach und hat weniger Silben.« Fast grinste er. »Ich will es lieber gar nicht wissen. Die Sache ist die: Ich kann verstehen, dass du Angst hattest, nachdem Charles‘ Mutter diese Anschuldigungen gegen dich erhoben hatte und einer wie Lamar Tevis für die Ermittlungen verantwortlich war.«
    Annie wurde nachdenklich. »Du sollst einfach nur wissen, dass ich nicht gewohnheitsmäßig lüge.«
    Wes schaute zur Treppe hinüber. »Ich habe zufällig mitgehört, was Destiny gesagt hat. Glaubst du ihr?«
    Annie zuckte mit den Achseln. »Ich glaube, dass sie Visionen hat. Ich weiß nur nicht, wie zutreffend sie sind.«
    Wes wies auf den Tisch. »Können wir uns mal kurz unterhalten?«
    Er wartete, bis Annie Platz genommen hatte. Dann zog er sich selbst einen Stuhl heran. »Ich habe mich umgehört. Ich weiß, mit wem sich Charles traf.«
    Annie zog die Luft ein. Fast hatte sie ein wenig Angst, es zu erfahren. »Kenne ich sie?«
    »Die Frau seines Chefs.«
    Annie runzelte die Stirn. »Donna Schaefer? Wer hat dir denn das erzählt?«
    »Wenn man oft genug in der Bar herumsitzt, hört man früher oder später etwas. Die Leute reden über den Mord, über den Fund der Leiche.« Er grinste.
    »Über das Verbummeln der Leiche«, fügte er hinzu. »Übrigens, dieser Bademantel, den du auf CNN anhattest …«
    »Den habe ich schon in die Kiste getan, die zum Frauenhaus kommt.«
    »Mann, du tust diesen armen Frauen wirklich keinen Gefallen damit.«
    »Könnten wir bitte wieder zum Thema zurückkommen?«
    »Ein Mann hat erzählt, er hätte Charles mehrmals mit einer hübschen Brünetten im Hilltop Steakhouse gesehen. Ich hatte schon vermutet, dass es die Frau seines Chefs war, als ich mir Charles‘ Handyrechnung ansah. Er hatte oft bei

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